Es ist nicht so, dass es keine gelungenen Momente innerhalb der Dialoge geben würde. Vor allem der Zwerg Khelgar und
Mit der Zeit füllt sich die Karte: Ihr könnt auch später noch in jeden Ort zurück, um unerledigte Quests zu meistern. |
Tieflingdame Neesha geben sich Saures und wenn später weitere Frauen hinzu kommen, kann man dem Zickenkrieg lauschen. Allerdings wird man auch von der Lokalisierung immer wieder rausgerissen, denn die ist zwar insgesamt gelungen, aber nicht perfekt: Mal abgesehen von Übersetzungsfehlern wie „Talentee“ oder falschen Pluralbildungen wie „Seele“ statt „Seelen“ kommt es immer wieder zu englischen Kommentaren der Marke „What’s up?“, die der eigene Held von sich gibt, obwohl das Spiel eigentlich komplett Deutsch sein sollte – hätte man das nicht entfernen können? Allerdings nimmt das Ganze keine Oblivion’schen Ausmaße an; der Großteil der Texte wurde sauber übertragen.
Technische Schwächen machen sich auch woanders bemerkbar: Die Streitereien innerhalb der Party werden einfach nicht gut genug von Zwischensequenzen, Animationen und Sprachausgabe inszeniert. Obwohl die meisten deutschen Sprecher überzeugen können, gibt es auch hier vollkommen unpassende Tonlagen. Warum hört sich z.B. ein Hauptmann Mitte 30 an wie ein Rentner? Lippensynchronität oder Mimik ist übrigens komplett Fehlanzeige; selbst SpellForce 2 inszenierte technisch bessere Dialogszenen. Das Intro ist noch klasse, aber im Gesprächsalltag erreicht NN2 einfach kein gutes Niveau.
Spannende, aber schnell durchschaute Story
Vielleicht liegt es auch daran, dass der Plot so schnell die weiße Fahne hisst, seine dramaturgischen Joker vergeudet und sich zu erkennen gibt: Dass das Dorf in mehreren Wellen angegriffen wird, ist ein guter Einstieg. Aber warum muss denn so zügig ein Fürst der Schatten als Erklärung des Unheils auftauchen? Okay, es gibt einige intrigante Nebenstränge, aber die
Ausgangslage ist atmosphärisch nicht rund. Als Waise sollt ihr euch im Auftrag eures Ziehvaters mit einem mysteriösen Splitter nach Niewinter begeben. Aber man bekommt zu Beginn einfach zu wenig Ansatzpunkte für eine Identifikation mit ihm, auch die befreundete Magierin, die plötzlich stirbt, wird viel zu oberflächlich eingeführt, als dass man bei ihrem frühen Tod echte Trauer empfinden könnte. Irgendwie fühlt man sich kalt reingeschupst.
Das Ganze wirkt nicht dicht genug, greift erzählerisch nicht so harmonisch ineinander über wie in Rollenspielen der Marke BioWare. Immerhin wird die Neugier geweckt: Der mysteriöse Überfall auf euer Dorf galt scheinbar diesem Relikt. Was hat es damit auf sich? Wieso hat es euer Ziehvater versteckt? Und was hat eure Mutter damit zu tun? Ihr sollt Antworten in einem Gasthaus in Niewinter bekommen. Das ist der erzählerische Klassiker, der schon viele Rollenspiele einleitete. Allerdings hat man die Ankunft im Gasthaus, die eigentlich ein atmosphärischer Höhepunkt sein müsste, stümperhaft spröde inszeniert – es ist einfach nicht lebendig genug, nicht mysteriös genug. Immerhin kann man die Kohlen später wieder mit einer spannenden Gerichtsverhandlung aus dem Feuer holen. Die gabs zwar auch schon in KotOR, aber auch hier wird man endlich mal investigativ gefordert. Ansonsten sind echte Rätsel oder anspruchsvolle Probleme nämlich Mangelware.
Die Mainquest sowie das erste Add-on von NWN 1 waren auch nicht der Teil der mich geflasht hat, sondern die Fan Module. Da waren teilweise richtig gute Sachen dabei. Silberwald - der Ring des Schicksals (was ja leider mit HodU nicht mehr ging), der Bastard von Kosigan, a Dance with Rogues usw...
Von der Originalität und der Story her haben einige von den Modulen so manches Profi Game in die Tasche gesteckt.
NWN1 hat mich ehrlich gesagt nicht soo gefesselt. Am spannenste fand ich das Addon Hordes of the Underdark für den ersten Teil, und RPG-technisch war Mask of the Betrayer für NWN2 eine schöne Idee. Auch das mal Rashemen als Spielort gewählt wurde fand ich toll, konnte die Schwertküste nicht mehr sehen.
Ich finde grade im Vergleich zu DA merkt man hier sehr stark wie wichtig ein gutes Regelwerk ist. Ja sicher, in der P&P-Welt gibt es bessere Regelwerke als D&D, aber im Vergleich zum platten, schlecht gebalancten und im Kampf völlig unbrauchbaren "Regelwerk" von DA ist D&D ein regeltechnisches Wunderwerk.
Mir war das alles lieber als DA 1+2, ja die Teile hatten ihre Macken, aber nichts gravierendes.
Nur das ewige auf und ab hat genervt.
Da gibt es 2 Hauptspiele + 4 Addons und jedes mal wird etwas verbessert, verändert, rausgeworfen, eingebaut und verschlechtert. ^^
Alle 6 haben vollkommen andere Pro und Contras.
In NWN 1 hat mich aber besonders die fehlende Gruppe angekotzt, 1 jämmerlicher Begleiter... =/
Und ich erinnere mich noch (Tag 1 Käufer, habe Teil 1 wirklich gerne gemocht) das die Sprachdateien bei der Character Erschaffung Kraut und Rüben waren. Alles durcheinander. Da schwante mich schon übles. Dazu kamen dann die ziemlich hässlichen Kampfanimationen und eben wie gesagt das beschißene Gruppenmanagement. Wer ist überhaupt auf die Idee gekommen das schöne große Inventar aus dem Vorgänger gegen die Variante mit den winzigen Symbolen einzutauschen? DAS hat mich glaube ich am allermeisten gestört.
Naja, Storm of Zehir war ein zweischneidiges Schwert.
Auf der einen Seite war der sehr interessante Handelsansatz, der eigendlich am meisten Spass gemacht hat.
Auf der anderen Seite war die völlig uninteressante Story, die extremen Ladezeiten und viele andere kleine Ärgernisse, die mich manchmal zur Weissglut getrieben haben.
Darunter gehören z.B. das man in einer Ruine die man grade befriedet hat nicht schlafen kann, einen unterwegs ständig Monster angreifen, Loot ist teilweise so schlecht gelegt, dass man garnicht drankommt, ein ganzer Raum ist voller Goldstücke und was kann man aufheben? 20 Gold, einen unmagischen Goldring und 2 kg Lumpen. Darüber hinaus kann man faktisch für das Geld nix kaufen. Es gibt kaum gute Gegenstände und auch den Kram den man findet, der was wert ist einem aber nix bringt, kann man nirgendwo verkaufen. Es gibt viel zu wenig Verkaufsmöglichkeiten und diese haben extrem wenig Geld.
Nach 1 Mio Goldstücken verliert auch der Handelsteil seinen Reiz und das ganze Addon ist eher ein Testballon wie der Handel ankommt, als wirklich ein Rollenspiel-Zusatz.