Fazit
Wo ist der alte Zauber? Wenn Neverwinter Nights 2 wirklich Old School im besten Sinne gewesen wäre, hätte ich gejubelt – so bleibt ein unterm Strich unterhaltsames, aber nicht begeisterndes Abenteuer. Trotz stellenweiser Höhepunkte in den Bereichen Party-Interaktion, Charakterentwicklung und Plotaufteilung wirkt hier vieles technisch veraltet und nicht lebendig genug: Warum bleiben so viele Häuser zu? Warum wirken Dörfer so steril und statisch? Warum sind die Zwischensequenzen so hölzern? Wer die Schwertküste vermisst, kann zuschlagen und darf sich über ein ebenso üppiges wie farbenfrohes Zauberarsenal freuen, sollte aber nicht die nächste Generation der virtuellen D&D-Welten erwarten. Obsidian Entertainment hat hier ein grundsolides Abenteuer gestrickt, das aber im Bereich der Dialoge und Charakterzeichnung nicht an die Klasse der BioWare-Highlights heranreichen kann – selbst das Add-On Undernzit hatte mehr Wortwitz parat. Außerdem ist die Zeit der engen und kargen Modulabenteuer vorbei. Wenn schon ein Puzzle aus vielen Teilen anstatt eine freie Welt, dann müssen die auch richtig klasse, richtig edel designt sein – und genau das vermisse ich hier. Die Kulisse kann ihren Baukastencharakter nicht loswerden, es gibt viel zu wenig Interaktivität in oder mit Gebäuden und die NPCs stehen oft steif in der Gegend rum. Das Kampfsystem ist taktisch tief, aber in der Umsetzung zickig; das Figurenverhalten lässt sich zwar bis ins letzte Detail manuell verwalten, aber ist in seinen Automatismen nervig; die Zaubereffekte sind richtig klasse, aber es gibt keine Gruppenbefehle. Ich habe Neverwinter Nights 2 gerne gespielt, es ist immer noch ein gutes Spiel, aber meine Hoffnungen auf den wichtigen Schritt hin zum D&D-Zauber der nächsten Generation wurden nicht erfüllt. Die ruhen jetzt auf Silverfall, The Witcher oder Two Worlds.[Wir hatten noch keine Zeit das erweiterte Aurora-Toolset zu testen; aber da es auf dem Editor des Vorgängers beruht, sollten Fans hier ein üppiges Instrument zur Erstellung eigener Abenteuer finden. Auch den Multiplayermodus konnten wir noch nicht testen. Mittlerweile ist ein erster Patch erschienen. Anm.d.Red.]
Wertung
PC
PC
Trotz einiger Höhepunkte in den Bereichen Party-Interaktion, Charakterentwicklung und Plotaufteilung wirkt vieles technisch veraltet und statisch.
Die Mainquest sowie das erste Add-on von NWN 1 waren auch nicht der Teil der mich geflasht hat, sondern die Fan Module. Da waren teilweise richtig gute Sachen dabei. Silberwald - der Ring des Schicksals (was ja leider mit HodU nicht mehr ging), der Bastard von Kosigan, a Dance with Rogues usw...
Von der Originalität und der Story her haben einige von den Modulen so manches Profi Game in die Tasche gesteckt.
NWN1 hat mich ehrlich gesagt nicht soo gefesselt. Am spannenste fand ich das Addon Hordes of the Underdark für den ersten Teil, und RPG-technisch war Mask of the Betrayer für NWN2 eine schöne Idee. Auch das mal Rashemen als Spielort gewählt wurde fand ich toll, konnte die Schwertküste nicht mehr sehen.
Ich finde grade im Vergleich zu DA merkt man hier sehr stark wie wichtig ein gutes Regelwerk ist. Ja sicher, in der P&P-Welt gibt es bessere Regelwerke als D&D, aber im Vergleich zum platten, schlecht gebalancten und im Kampf völlig unbrauchbaren "Regelwerk" von DA ist D&D ein regeltechnisches Wunderwerk.
Mir war das alles lieber als DA 1+2, ja die Teile hatten ihre Macken, aber nichts gravierendes.
Nur das ewige auf und ab hat genervt.
Da gibt es 2 Hauptspiele + 4 Addons und jedes mal wird etwas verbessert, verändert, rausgeworfen, eingebaut und verschlechtert. ^^
Alle 6 haben vollkommen andere Pro und Contras.
In NWN 1 hat mich aber besonders die fehlende Gruppe angekotzt, 1 jämmerlicher Begleiter... =/
Und ich erinnere mich noch (Tag 1 Käufer, habe Teil 1 wirklich gerne gemocht) das die Sprachdateien bei der Character Erschaffung Kraut und Rüben waren. Alles durcheinander. Da schwante mich schon übles. Dazu kamen dann die ziemlich hässlichen Kampfanimationen und eben wie gesagt das beschißene Gruppenmanagement. Wer ist überhaupt auf die Idee gekommen das schöne große Inventar aus dem Vorgänger gegen die Variante mit den winzigen Symbolen einzutauschen? DAS hat mich glaube ich am allermeisten gestört.
Naja, Storm of Zehir war ein zweischneidiges Schwert.
Auf der einen Seite war der sehr interessante Handelsansatz, der eigendlich am meisten Spass gemacht hat.
Auf der anderen Seite war die völlig uninteressante Story, die extremen Ladezeiten und viele andere kleine Ärgernisse, die mich manchmal zur Weissglut getrieben haben.
Darunter gehören z.B. das man in einer Ruine die man grade befriedet hat nicht schlafen kann, einen unterwegs ständig Monster angreifen, Loot ist teilweise so schlecht gelegt, dass man garnicht drankommt, ein ganzer Raum ist voller Goldstücke und was kann man aufheben? 20 Gold, einen unmagischen Goldring und 2 kg Lumpen. Darüber hinaus kann man faktisch für das Geld nix kaufen. Es gibt kaum gute Gegenstände und auch den Kram den man findet, der was wert ist einem aber nix bringt, kann man nirgendwo verkaufen. Es gibt viel zu wenig Verkaufsmöglichkeiten und diese haben extrem wenig Geld.
Nach 1 Mio Goldstücken verliert auch der Handelsteil seinen Reiz und das ganze Addon ist eher ein Testballon wie der Handel ankommt, als wirklich ein Rollenspiel-Zusatz.