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Nikopol: Die Rückkehr der Unsterblichen (Adventure) – Nikopol: Die Rückkehr der Unsterblichen

Bislang gab es von Benoit Sokal nur schön gezeichnete Welten im Stil von Syberia, Sinking Island oder Paradise. Jetzt versucht sich der Schriftsteller und Adventure-Macher an einer finsteren Zukunftsvision, deren Vorlage von Enki Bilal stammt. In Nikopol befindet sich Paris sowohl im Klammergriff inländischer als auch fremder Mächte. Wird die Ansammlung von Rätseln dem düsteren Comic gerecht?

© White Birds Productions / JoWooD

Fazit

Was hätte man alles aus der Enki Bilals Trilogie machen können? Sicher zehn tolle Spiele. Und was macht Sokal daraus? Wenig mehr als eine bloße Verkettung von Rätsel, bei denen die vielschichtige Story allenfalls Beiwerk ist. Von Blade Runner wissen wir, wie wichtig eine glaubwürdige Zukunftswelt für ein Cyberpunk-Adventure ist. Hier gelingt es einfach nicht, die Stimmung der klasse Comic-Erzählung ins Adventure zu transportieren, das letztlich fast schon steril wirkt. Die Story wird so unverständlich dargeboten, dass sie nicht mal mit viel gutem Willen zu verstehen ist. Und selbst Fans der Comicwelt dürften sich mehr schlecht als recht in einer Welt mit vielen schweren Rätseln zurechtfinden. Die sind vielfach genauso schwer zu durchschauen wie die Geschichte, weil Hinweise fehlen. Eine Spielhilfe hat man sich gleich ganz gespart, was sich in dem Wirrwarr fatal auswirkt. Zu steif wirkt die finstere 2D-Umgebung, die wenig mehr als reine Kulisse für die Rätsel ist. Bei den brillanten, aber viel zu kurzen Videosequenzen, die angenehm an die Comicvorlage erinnern, blitzt auf, wie Nikopol hätten sein können. Man hätte dafür allerdings den Hintergrund ernst nehmen müssen – genau so, wie es etwa der Sin City-Film gemacht hat. Hier bleibt es bei der üblichen lieblosen Portierung, mit der letztlich trotz guter Ansätze niemand glücklich wird.

Wertung

PC
PC

Wenig mehr als eine Ansammlung von unverständlichen Rätseleien

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  1. sarnokh hat geschrieben:Ächz... bin ich eigentlich der Einzige der düstere Welten-Settings a la Watchman satt hat? Matrix und Co lassen grüßen. Wenn ich ne düstere Welt sehen will, setz ich mich ins Wartezimmer des Jobcenters. Wenn ich einen Film oder ein Spiel bezahle, muss es schon mehr sein, als grau, braun und oh gugg noch mehr braun und grau.
    Der einzige schonmal nicht, mir gehts auch aufn Keks. ;-)

  2. Ha, ich hab die Comics von Enki Bilal zuhause liegen. Die sind noch von meinem Vadder. Gegen die Comics kann man nichts sagen, ausser dass sie was abgedreht sind, aber ein Spiel dazu brauch man nicht.

  3. Ich liebe die Spiele von Sokal, ob nun Syberia, Paradise (wenn auch das schlechteste von allen) oder Sinking Island.
    Aber bei Aufgaben auf Zeit bin ich raus. Sowas (und Action- oder Schleicheinlagen) will ich in einem Adventure einfach nicht haben.
    Nächstes mal bitte wieder ein Adventure im Stile von Syberia, das kann Sokal doch am Besten.

  4. Ächz... bin ich eigentlich der Einzige der düstere Welten-Settings a la Watchman satt hat? Matrix und Co lassen grüßen. Wenn ich ne düstere Welt sehen will, setz ich mich ins Wartezimmer des Jobcenters. Wenn ich einen Film oder ein Spiel bezahle, muss es schon mehr sein, als grau, braun und oh gugg noch mehr braun und grau.

  5. Da muss ich recht geben.
    Ich fand die Spiele von Benoit Sokal immer wunderschön auch wenn man vor Einsamkeit fast gestorben ist.
    Sinking Island war aber dann total entnervend für mich.
    Und das jetzt.......
    Sehr schade

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