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Officers: World War 2 (Taktik & Strategie) – Officers: World War 2

Es hat noch ein wenig gedauert, aber nun ist Officers endlich auf Deutsch bei Peter Games erschienen. Die Schlachten sind teils gigantisch, voller Bewegung und bringen tatsächlich neuen Schwung ins überlaufene Weltkriegsgenre. Selten war ein Echtzeit-Taktikspiel so motivierend: Was macht das veränderte Konzept aus?

© GFI Russia / Peter Games

Umfang

Darüber hinaus ist es ein im Zweiten Weltkrieg angesiedeltes Echtzeit-Taktikspiel, 

Das ist das Alter Ego als Offizier, das mit einem die lange Ladezeit vor dem Krieg erträgt.  

wie man es vielleicht schon kennt. In den sechs Missionen stößt man mit der US-Armee möglichst kontrolliert vor, um feindliche Stellungen einzunehmen. Sechs klingt wenig, aber keine Angst, denn die Schlachten sind wie bereits beschrieben riesig, so dass sie im Durchschnitt vier Mal so lange gehen wie eine große Blitzkrieg-Mission. Wem das nicht reicht, für den liegt ein Editor bei, mit dem sich eigene Karten erstellen lassen. Es gibt nur eine US-Kampagne, so dass sich Deutsche und Russen nicht in der Kampagne spielen lassen. Der Multiplayer für bis zu sechs Spieler per LAN und Direktverbindung bietet nur zwei Standard -Modi, bei der man auf Zeit Punkte besetzt. Eine eigene Community gibt es hier nicht.

Es gibt ein eigenes Offiziersprofil, das Name, Rang und Auszeichnungen umfasst und als Bestenliste dient. Nach jeder Schlacht bekommt man eine Bewertung mit exakten Abschusszahlen, wird befördert und bekommt einen US-Orden, wenn man ihn verdient habt. Auch die Einheiten gewinnen an Erfahrung, je länger sie kämpfen. Das ist jedoch ohne größeren Sinn, da man keine Kerneinheit wie bei Blitzkrieg hat, die man zur nächsten Schlacht mitnimmt. Die Identifikation mit den eigenen Truppen ist daher eher gering, auch weil es Materialschlachten sind, bei der man ständig neue Truppen ins Feld wirft. Vertraute Gefühle für die eigenen Mannen kommen also selten auf.

Taktisch Vertrautes

Das Vorgehen ist recht vertraut, denn man sollte euch stets genau überlegen, wie man wo und wann vorrücken möchte. Für einen Sieg auf taktischer Ebene ist neben Ideenreichtum immer eine durchdachte Kombination der Waffensysteme ausschlaggebend sowie das richtige Timing. Wenn etwa die B-17 Bomber zu spät kommen, sterben die Trupps im eigenen Bombenhagel. Man sollte vorher also das Gelände aus der Luft oder vom Boden aus genauestens aufklären, damit man weiß, wo die Deutschen sitzen. Dann Panzer und Artillerie in Schussreichweite bringen und los geht der Feuerreigen. Flugabwehr- und Panzerabwehrgeschütze sollten von der Infanterie bekämpft werden. Das ist nicht ganz einfach, da schnellfeuernde Flak für einfache Soldaten tödlich sein kann. Oft bringt es daher mehr, wenn man den Feind dazu verleitet einen anzugreifen, nachdem man sich eingegraben hat. Er reibt sich dann an der Front auf.

Darüber hinaus ist auf den Karten aber auch immer genug Platz für taktische Kniffe wie Flankenmanöver, Scheinattacken oder Umfassungsangriffe. Auch die Möglichkeit, überall Luftlandtruppen abzusetzen, bringt wieder eine neue Komponente ins Spiel. Wieso nicht nach einem Beschuss mit weit reichenden Geschützen an der Hintertür des Feindes im Wald Fallschirmjäger abspringen lassen, die dort anklopfen. Während das Gros der Streitmacht vorne anprescht, wo nur ein paar 7,5 cm Pak-Geschütze und Landser verblieben sind. Die Zahl der Fallschirmjäger ist aber endlich, so dass man sie dosieren sollte. Das hört sich jetzt vielleicht hektisch an, aber die Pausentaste sorgt für Ruhe, damit man den nächsten Schritt planen kann. Während der Gefechtspause kann man nämlich ganz in Ruhe befehlen.

Gute gegnerische KI

Die Feinde halten gut dagegen, was einen Großteil der Herausforderung ausmacht, die man je nach eingestelltem

Noch wird der mit der grünen Säule markierte Siegespunkt gehalten. Fragt sich nur, wie lange noch angesichts der Masse an Deutschen.

Schwierigkeitsgrad bewältigen muss. Richtig einfach ist es eigentlich nie und das ist gut so, da so auch Veteranen auf ihre Kosten kommen. Die Deutschen agieren recht geschickt, indem sie Gegenattacken starten, wenn man es nicht vermutet. Das erfolgt auch nicht nur sporadisch sondern massiv unter dem Einsatz aller vorhandenen Kräfte. Die Deutschen sind vielleicht etwas zu stark, was aber der Ausgeglichenheit der Schlachten dient. Langweilig wird es so nie, da man ständig mit einem Luftlandeunternehmen rechnen muss. So ist für Abwechslung gesorgt und die Schlachten sind wiederspielbar, da der Computer nicht immer gleich vorgeht.

Die KI der eigenen Truppen ist eher durchwachsen. Eine gute Arbeit machen die eigenen GIs, die automatisch feuern, wenn ein Feind in Sichtweite kommt und in Reichweite ist. Dieses automatische Feuer lässt sich auf Wunsch auch abstellen, was nur eine der viele Funktionen wie Minen legen, reparieren und eingraben ist. Leider feuern sie aber nicht gezielt auf nur ein Feindfahrzeug, sondern jeder auf den Feind, der ihnen am nächsten ist. Will ich gezielt etwa einen Königstiger ausschalten, muss ich erst von Hand das Feuer der schwächeren Geschütze auf diesen bündeln. Langsam geht seine Anzeige so nach unten. Eher schlecht agieren die Verbündeten, die wie oben angesprochen verlustreiche Vorstöße ins Niemandsland riskieren. Das Vorgehen mit ihnen lässt sich leider nicht richtig koordinieren.