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Pathfinder: Kingmaker (Rollenspiel) – Der Weg zum eigenen Königreich

Ende September fehlte uns die Zeit, die Fantasywelt des PC-Rollenspiels Pathfinder: Kingmaker von Owlcat, My.com und Deep Silver ausführlich zu erkunden. Inzwischen haben wir die Adaption der Pen-&-Paper-Vorlage jedoch unter die Lupe nehmen können und unsere Eindrücke in einem Test zusammengefasst.

© Owlcat Games / My.com / Deep Silver

Fazit

Pathfinder: Kingmaker ist ein echtes Umfangsmonster. Wer will, kann problemlos wochen- oder auch monatelang durch die Raublande ziehen und immer wieder etwas Neues entdecken. Die Inszenierung mag zwar trotz gelungenen Pen-&-Paper-Flairs bieder, Spielführung und -balance holprig sein, aber die Doppelrolle als frisch gebackener Baron und Abenteurer gefällt: Vom spannenden Erkunden der Fantasywelt über die taktischen Auseinandersetzungen mit deren Bewohnern bis hin zum motivierenden Aufbau des eigenen Herrschaftshauses. Hier und da wollen auch schwierige Entscheidungen getroffen, individuelle Fertigkeiten und Gesinnungen beachtet sowie klassische Buchepisoden bestritten werden. Charaktere und Schwierigkeitsgrad lassen sich facettenreich individualisieren, Waffen und Formationen rasch wechseln, die Echtzeitkämpfe jederzeit verlangsamen oder pausieren. Schade nur, dass Diebstähle nur in sehr speziellen Fällen geahndet werden, die an sich gute deutsche Lokalisierung nach wie vor einige Lücken hat und die ausufernden Ladezeiten einen fast um den Verstand bringen können. Doch auch wenn die Klasse eines Pillars of Eternity oder Divinity: Original Sin 2 nicht erreicht wird, bin ich immer wieder gern in meine aufstrebende Baronie zurückgekehrt.

Zweites Fazit von Jörg Luibl:

Zu Beginn wirkte dieses Pathfinder: Kingmaker fast schon anachronistisch mit seiner konservativen Fantasy. Wenn man zwanzig Jahre Dungeons & Dragons gespielt hat, sorgen diese allzu bekannten Völker und Klassen sowie die biedere Spielwelt nicht gerade für Feuereifer in den ersten Stunden. Vor allem nicht, weil selbst andere Titel wie Torment, Pillars of Eternity, Tyranny oder Divinity: Original Sin 2 zwar auch an die isometrische Tradition à la Baldur’s Gate anknüpfen, aber sie kreativer und interessanter interpretieren. Auch Story, Diebstahl-, Kampf- und Magiesystem sind dort jeweils besser entwickelt. Aber je länger man dieses Pathfinder spielt, desto interessanter und charmanter wird es. Mir gefallen vor allem die direkten Bezüge zu Pen&Paper-Mechanismen, die für nostalgisches Flair sorgen, dazu die offene Art der Erkundung auf der Karte sowie die spürbaren moralischen Unterschiede sowie die Fülle an interaktiven Möglichkeiten. Hinzu kommt der Umfang von über hundert Stunden, daher kann ich Jens‘ gute Wertung sekundieren und dieses klassische Abenteuer für lange Winterabende empfehlen.

Wertung

PC
PC

Trotz mancher Macken und Unzulänglichkeiten ist das ein richtig gutes Fantasy-Rollenspiel für Pen-&-Paper-Fans.

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  • Season Pass, dessen Inhalte Auswirkungen auf Design und Balance haben können, z.B. XP-Boosts, Waffen, etc.

  1. Todesglubsch hat geschrieben: 07.12.2018 11:50
    Das gleiche, also das Würfeln, gilt ja auch für den Kampf. Da startet man nen Kampf, kann noch nichts machen, und einer deiner Charaktere bekommt nen kritischen Pfeiltreffer in den Kopf und ist tot. Ohne, dass du irgendwas falsch gemacht hast. Neuladen, Kampf noch einmal probieren - und du gewinnst ohne Probleme, weil die Würfel dir gewogen waren. Würfel, bzw. RNG, tun mir bei Pathfinder irgendwie mehr weh, als z.B. bei einem Darkest Dungeon, wo es irgendwie gepasst hat.
    Am Schlimmsten fand ich das Würfel-System, wenn ein Gegner eine oder mehrere Stufen zu hoch war. Gewürfelt wird auch bei der Verteidigung. Ist der angreifende Charakter zu schwach (Lvl, krank, Fluch), kann er angreifen wie er will, die Rettungs- und Verteidigungswürfe werden nicht geschlagen. Das ist insbesondere unangenehm, wenn ein ganzer Dungeon (die haben durchaus mehrere Etagen) wie im Selbstlauf niedergemetzelt wurde, nur um am Ende einen Boss stehen zu haben, der die Gruppe in drei Zügen plättet. Ich habe aufgrund von Frust mit einem Mod meine Gruppe dann hochgelevelt. Ich empfand das als ein großes Balance-Problem

  2. Eins der Spiele an die ich mich nicht rantraue wegen Bugs und unlösbaren Quests.
    Daher warte ich noch etwas ab.
    Ich habe Kingmaker als DM geleitet, aber die Spieler wollten nicht so richtig auf das "Baron" sein einsteigen.
    Aber als Spieler war ich schon immer heiss drauf.
    Warum allerdings ständig Pillars of Eternity als Referenz für Oldschool genannt wird, kann ich nicht nachvollziehen. PoE hat eine schrecklich dröge Dramaturgie, eine halbwegs interessante aber höhepunktlose Erzählung, von dem schrecklichen Kampfsystem nicht zu sprechen. Extrem belanglos. Auch von der Burg aufbauen ohne Sinn als reines Geldgrab war ich in höchstem Maße enttäuscht. Das hat Neverwinter Nights 2 schon besser gemacht.

  3. Bei meinem ersten Durchzocken war ich nach ziemlich genau gemessenen 90 Stunden noch nicht mit der Hälfte des Spiels fertig, sondern am Ende von Kapitel 2 mit Übergang ins Kapitel 3, also noch weit vor dem Midgame.
    Also ich zocke Pathfinder Kingmaker seit Release und es läuft stabil. Da das Spiel massig Inhalt hat, waren bei ein paar Quest zu Anfang nicht alle Lösungen funktionabel, aber mich haben die wenigen Fehler gar nicht gestört. Normalerweise nerven mich die massig unfertig auf den Markt gebrachten Spiele vieler Entwickler heutzutage sehr. Bei Pathfinder Kingmaker war das Spielerlebnis nicht gestört.
    Besonders gut gefällt mir an Pathfinder Kingmaker, dass das Gefühl einer P&P-Runde beizuwohnen, bei diesem Spiel mit dem Wandern über die Spielkarte und dem Auswürfeln _aller_ Spielereignisse (Dialogherausforderungen, Kämpfe, etc.) extrem gut rüberkommt. Das hatte ich nichtmal bei dem interessanten Schifferei-Piraten-Setting in Pillars of Eternity 2 oder den taktischen Magiekämpfen in Divinity Original Sin 2. Da hat Pathfinder Kingmaker eindeutig die Nase schon bei Release vorne.
    Ein weiterer Vorteil ist, dass das Spiel schon fast vollständig als komplettes Spiel released worden war, also alle Hauptinhalte tatsächlich im Spiel enthalten sind, und nur wirklich kleine Nebeninhalte, wie eine weitere Spielrasse, eine kleinere Questkampagne und ein letztes Bonus-DLC noch später released werden. Ich hatte häufig bei anderen PC-Rollenspielen das Gefühl, dass wesentliche Spielorte bewusst ausgeschnitten worden waren und man diese "Lücke" beim Durchspielen merkte, weil bereits Hinweise in Büchern oder Dialogen zu finden waren. Solche Spiel-"Störungen" enthält Pathfinder Kingmaker nicht.
    Ich hatte die letzten Jahre (eigentlich seit Fallout 1, Baldurs Gate 1 und der DSA-Nordlandtriologie) nicht mehr soviel Spielspaß wie bei Pathfinder Kingmaker. Das Spiel ist für Old Schooler der Hammer. 8)

  4. Ryan2k6 hat geschrieben: 12.12.2018 18:34 Als Completionist "nur" 100h ? Dachte mit dem Spiel verbringt man locker 150?
    Steam sagt sogar nur 94h... und ich habe jeden Winkel jeder Karte besucht, jede Quest erfüllt und jeden Gegner besiegt. Das Spiel ist ein Monster, aber ein zähmbares :)
    Mir fehlt natürlich die Erfahrung mit den anderen Party-Mitgliedern und generell anderen Skills und Klassen, aber dafür bräuchte man einen zweiten Durchgang.

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