So wurde das Spiel vor allem äußerlich modernisiert,
wobei aber eher ein gelungener Kompromiss aus Alt und Neu heraus kam. Zum Glück keine quietschbunte Grafik, wie man sie oft bei Neuauflagen ertragen musste zuletzt auch bei M.U.D. TV. Hier ist alles in gedeckten Tönen gehalten, die auch besser zum Mittelalter passen. Konservative werden sich denken, dass alles beim Alten geblieben ist, und Modernisierer werden die grafischen Details loben, die insbesondere in den Städten zu sehen sind. Deren 3D-Grafik ist ebenfalls sehr dezent gehalten. Obwohl es Bettler in den Straßen gibt, hat man nicht versucht, den Wuselfaktor von Die Siedler zu kopieren. Leider gibt es auch hier einige Fehler wie Grafikflackern, wenn man die Stadt betritt. Zudem sollen die Hafenkräne noch per Patch animiert werden, was aber ein zu vernachlässigendes Detail ist.
Ungeziefer an Bord
Das Spiel wird leider von allerhand Bugs und Fehlerchen geplagt. Zum Glück ist davon das Handelssystem kaum betroffen, so dass man lange spielen kann, ohne auf Ungereimtheiten zu treffen. Es gibt technische Fehler wie Grafik-Stolpern oder dass Patrizier IV auf Win 7 ab und an nicht starten will. Oder es gibt kleinere inhaltliche Unzulänglichkeiten, etwa dass man zwar in der Kirche für die Familie beten darf, es aber derzeit gar keine Familienfunktion gibt. Das widerspricht ebenso der Logik wie auch der vorkommende Ablasshandel, denn man muss zahlen, obwohl man nachweislich noch gar nichts gemacht hat. Es gibt ja kaum Möglichkeiten, Sünden zu begehen, so wurde etwa keine Flotte zum Piratenschiff umfunktioniert, was ein Verbrechen wäre.
Das ist nicht das Einzige, was im Ansatz stecken bleibt: Wofür die verschiedenen Bevölkerungsschichten eigentlich gut sind, wird nicht klar. Man hat eigentlich nie Probleme, die richtigen Arbeiter zu finden, so dass auch die Armenspeisung ihren Zweck verfehlt, neue Bettler anzuziehen. Auch das Verhältnis der Wohnhäuser zur Bevölkerung wird nicht deutlich, da man auch gut ohne sie auskommt, denn es gibt genug Häuser in der Stadt. Auch die Forschung, mit deren Hilfe man neue Schiffstypen erforschen kann, ist alles andere als nützlich. Sie kommt viel zu spät, da erst der Bürgermeister eine Klosterschule zur Uni umbauen darf. Dafür muss man aber Stunden gespielt haben, so dass mancher diesen Punkt gar nicht erreichen dürfte.
Habe gestern die Demo von P4 angespielt und bin wirklich darüber erschüttert,
was aus patrizier gemacht wurde. Die Grafik ist lieblos hingestellt,
das gameplay läßt jede mögliche Aufregung vermissen und die
für Patrizier typische Stimmung hatte mich auch nicht gepackt.
Erster Eindruck: Dat game is komplett daneben.
Schade um Ascon, die brachten so manche Software-Perlen auf dem Markt (ua Der Patrizier, Anstoss), waren aber in ihrer Firmengeschichte auch 2 X Pleite
R.I.P.
Ich habe mal gehört das die das Addon "Aufschwung der Hanse" bereits als Patrizier 3 im Ausland verkauft hätten. Was bei uns also das Addon für P2 war, wurde im Ausland als Brandneues Spiel verkauft. Stellte sich im Nachhinein als kontraproduktiv heraus
P.S.
Irgendwer hatte mal irgendwann aus meinem tief vergrabenen Erinnerung gesagt, dass Ascaron dieses hätte aus irgendwelchen rechtlichen Gründen tun müssen, weil die Amigasversion von Patrizier 1 beim PC schon als Patrizier 2 in einigen anderen Staaten hätte bezeichnet werden müssen, obwohl es immer noch inhaltlich Patrizier 1 war. Keine Ahnung ob das stimmt, will ich nur erwähnen ....
Gut dass du es sagst, es gab faktisch nie ein "Patrizier 3". Patrizier 4 ist faktisch der dritte Teil der Simu-Saga!