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Persona 4: Golden (Rollenspiel) – Persona 4: Golden

Die Schulbank drücken, freie Nachmittage, mit Freunden abhängen – das war ein Leben. Wir hatten ja alle Zeit der Welt: für Ausflüge, um shoppen zu gehen oder in den Fernseher zu klettern und in einer obskuren Parallelwelt fantastische Monster zu bekämpfen. Gut, vielleicht verwechsele ich ein, zwei Kleinigkeiten mit dem Alltag meines jugendlichen Persona-Helden. Dessen Schuljahr verläuft nämlich in recht ungewöhnlichen Bahnen…

© Atlus / NIS America / Flashpoint

Etwas hilfreicher ist das Anzeigen der Personas, die von anderen Spielern erstellt wurden sowie das Darstellen der Aktivitäten, für die sich andere Helden entschieden haben. Echte Vorteile ergeben sich daraus nicht. Der Informationsgehalt gleicht eher dem [GUI_PLAYER(ID=98407,width=377,text=Die Neuerungen der Umsetzung.)] Onlinevergleich nach Entscheidungen im ebenfalls von Atlus veröffentlichten Catherine.

Lange Wände

Ein fetter Wermutstropfen sind die Schauplätze der Kampfhandlungen: Die langen, vom Zufall erstellten Gänge und Türen sind so unbeschreiblich eintönig – sie stehen im krassen Widerspruch zum restlichen Spiel. Abgesehen davon ist die taktische Herausforderung mancher Gefechte so bieder, dass ein Sonntagsspaziergang gefährlicher scheint. Erst im abschließenden Kampf vor dem Ausgang steigt der Anspruch oft in absurde Höhen. Gut, dass ich die Fernsehlandschaft jederzeit verlassen kann, bevor ich erholt an dieselbe Stelle zurückkehre. So lange ich das nächste mögliche Opfer bis zum Einsetzen des Nebels rette, drängt mich ja nichts…
 
Schade auch, dass mein Mike nur ein stummer Mitläufer ist. Zwar darf ich in Unterhaltungen oft seine Antwort wählen. Meist übernimmt jedoch die Clique das Reden

Stiller Held: Er wählt zwar Antworten, kommt sonst aber kaum zu Wort.
Stiller Held: Er wählt zwar Antworten, kommt sonst aber kaum zu Wort. © 4P/Screenshot

und quasselt sich durch viele zum Teil vertonte Textfenster. Zugunsten sinnvoller Texte verzichte ich gerne auf Sprachausgabe; mein profilloses Alter Ego empfinde ich allerdings als sperrigen Fremdkörper.

Ganz normal

Nicht zuletzt statte ich meine Gruppe zwischen den Kämpfen in der Flimmerkiste mit stärkeren Waffen, dickerer Rüstung sowie kleinen Accessoires aus – Geld erhalte ich nach Siegen und durch das Ausüben eines Nebenjobs. Manchen Personas darf ich außerdem per Hand zusätzliche Fähigkeiten verleihen. Und selbstverständlich bitten mich Klassenkameraden und andere Personen um kleine Gefallen, die ich ihnen nicht ausschlagen will. Einige von ihnen verlangen allerdings eine gewisse Reife – sei es in Sachen Mut, Wissen oder Fleiß. Vielleicht schaue ich deshalb bei Regen noch in der Bibliothek vorbei, denn so bleibt das Gelesene besser hängen. Ich habe ja sonst nichts zu tun…
 
Ein ganz normales Schuljahr eines ganz normalen Schülers in einer ganz normalen Kleinstadt eben.