Soziales Phänomen quer durch die Bevölkerung
Schade, dass sich die gefangenen Monster nicht mit Freunden tauschen lassen wie in nahezu jedem anderen Monstersammelspiel. Trotzdem ist die soziale Komponente der Ausflüge aber ein klares Highlight, das man auf diese Weise nirgendwo sonst erlebt. Allein wenn wir in der Mittagspause zum Dönerladen um die Ecke gehen, sammeln sich dort schon massenhaft Spielergrüppchen, mit denen man sofort ins Gespräch kommt und nach Herzenslust über die letzten Fänge, lustigen Zusammenstöße oder technischen Wehwehchen fachsimpeln kann. Eine derart große Teilnehmerzahl eröffnet natürlich Möglichkeiten, wie es sie im Videospielbereich bislang nicht gab. Besonders viel Spaß macht es, zusammen mit Freunden loszuziehen und Arenen zu überfallen. Da man mit vereinten Kräften den „Prestige-Level“ des Stützpunkts senkt, macht die Übernahme und die darauf folgende Sicherung umso mehr Spaß.
Mit dem passenden Timing können sogar Fremde dazwischen spuken und einfach einen eigene Schützling in einen leeren Platz einsetzen. Ein Nachteil gegenüber Ingress ist, dass sich die Stützpunkte nicht mehr zu Dreiecken verbinden lassen, um noch stärkere Festungs-Verbünde aufzubauen. Auch das Drumherum wirkt hier karger: Während es bei Googles früherem Augmented-Reality-Spiel immerhin auf Youtube begleitende professionelle Story-Videos gab, wird hier nichts Vergleichbares zur Einstimmung geboten: Keine Geschichte, keine Zwischensequenzen – und sogar der Charakter-Editor des generisch designten Monsterjägers fällt sehr karg aus. Auch Invizimals verstand es viel besser, den Spieler gleich zu Beginn mit toll inszenierten Videoübertragungen aufs Spiel vorzubereiten. Dort konnte man allerdings nur ohne GPS-Unterstützung auf die Jagd gehen. A propos GPS: Einige Cheater sind bereits seit geraumer Zeit mit manipulierten GPS-Daten unterwegs, was natürlich manch einem den Spaß vermiesen kann und von den Entwicklern bisher offenbar kaum geahndet wird. Meist traf ich bisher aber auf ehrlich spielende Gegner, die auch persönlich zu sehen waren.
Selbst ist der Jäger
Ein weiteres Versäumnis ist der Mangel an Infos und Tutorials: Wichtige Grundlagen wie das Abholen von Münzen im Shop werden gar nicht erst erklärt. Vielleicht steckt auch ein wenig Absicht dahinter: Die Diskussion über Tricks und Kniffe unter Freunden ist schließlich auch ein wichtiger Motivationsfaktor. Leider zählen dazu auch Tricks, wie man am besten all die technischen Mankos umgeht. Immer wieder kommt es neben hängenden Menüs auch zu Abstürzen. Sogar beim Fangen seltener Monster friert gelegentlich das Bild ein – oder der Pokeball verzieht seltsam zur Seite, was einige Ressourcen kosten kann.
[ Verwarnung erteilt. —dx1 ]
Dann gehst du offensichtlich in den falschen Ecken wildpinkeln!!!
Du solltest dein Wildpinkelverhalten überdenken
Klar, könnte passieren.
Kam in den letzten 6 Jahren, in denen ich in dieser Ecke lebe, aber offensichtlich nicht vor ^^