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Race Driver: GRID (Rennspiel) – Race Driver: GRID

Ich hasse spannende Rennspiele. Eigentlich hatte ich meinem empfindlichen Magen doch Ruhe versprochen, doch nun sitze ich seit Stunden über den DS gebeugt und rede mir ein, dass ich ganz sicher Erster geworden wäre, hätte ich nicht in der Haarnadelkurve den Abflug gemacht. Oder nicht auf Pause gedrückt, um die Wespe zu verscheuchen. Irgendeinen Grund gibt es immer.

© Codemasters / Firebrand Games (DS) / Codemasters

»Architektris«

Der Streckeneditor ist sogar fester Bestandteil der Karriere: In manchen der Missionen werdet ihr damit beauftragt, einen Kurs nach den Vorgaben eures Auftraggebers aus dem Boden zu stampfen, ohne das Budget zu sprengen – fast wie in einem Puzzlespiel. Im japanischen Myoko sollt ihr der Piste z.B. 4000 Meter Gesamtlänge, vier Tunnel, drei Schikanen und die gleiche Zahl an Haarnadelkurven verpassen. Baut ihr außerdem noch ein paar mittelschnelle Kurven ein, winken Extrapunkte.

Eure Strecke zeichnet ihr freihändig vor und schmückt sie dann mit Schikanen und Landschafts-Dekorationen aus – auch leichtes Anheben und Absenken der Straße sowie Überführungen sind erlaubt.

Schade, dass auf euren eigens kreierten Strecken aus der Karriere keine Rennen abgehalten werden. Ihr dürft sie nicht einmal abspeichern oder mit Freunden tauschen – das funktioniert nur mit Exemplaren, die ihr außerhalb der Karriere bastelt. Die Kurse tauscht ihr per drahtloser Verbindung aus oder ladet sie auf einen Gamespy-Server hoch, auf den aber nur eure Freunde Zugriff haben.

Gewöhnliche Gegner in Internet-Duellen dürfen leider nicht mehr auf den selbstgestrickten Kursen gegen euch antreten. Trotzdem fällt der Online-Modus opulenter aus als im Vorgänger: Dank Online-Reputationspunkten und einen dazugehörigen Rang tretet ihr gegen möglichst gleichwertige Gegner an. Gegen bis zu drei Kontrahenten geht es für ein Einzelrennen oder in einer kleinen Meisterschaft auf die Piste – vorausgesetzt, es sind genug andere Raser online. Meistens findet sich jedoch nur ein einziger Spieler für ein kurzes Duell. Neben der schnellen Spielsuche habt ihr außerdem die Möglichkeit, eine Partie nach eigenem Gusto anzulegen, bei der ihr eine Hand voll Optionen wie die Anzahl der Runden festlegen und das Schadensmodell deaktivieren könnt.

Online-Meisterschaften mit Schönheitsfehlern

Unsere Internet-Rennen liefen absolut flüssig, doch es haben sich ein paar Schnitzer in die finale Fassung geschlichen: Nicht selten nehmen euch die die dicken Namensschriftzüge eurer Kontrahenten die Sicht auf den Horizont. Außerdem gibt es im schnellen Spiel kein Zeitlimit. Trefft ihr auf einen Geisterfahrer, müsst ihr wohl oder übel abwarten, bis sich euer Gegner ausgetobt hat und das Rennen beendet. Brecht ihr selbst das Spiel ab, seid ihr der Dumme und kassiert Strafpunkte. Im Offline-Multiplayer geht es übrigens ebenfalls gegen bis zu drei Kontrahenten auf die Piste. Besitzt nur einer davon das Spiel, müsst ihr allerdings mit weniger Strecken und Fahrzeugen Vorlieb nehmen.