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Radiant Historia (Taktik & Strategie) – Erweitertes Zeitreise-Abenteuer

Das DS-Original von Atlus‘ Zeitreise-Rollenspiel Radiant Historia ist leider nie in Europa erschienen. Um so erfreulicher, dass es die erweiterte 3DS-Neuauflage Radiant Historia: Perfect Chronology über Deep Silver dieses Mal auch bis nach Deutschland geschafft hat. Warum das Grund zum Jubeln ist, verrät der Test.

© Atlus / Deep Silver / Atlus

Zusätzliches Angebot

Inhaltliche DLC-Erweiterungen sind ebenfalls verfügbar. Wer will, kann selbst Erfahrungsboosts oder einen höheren Schwierigkeitsgrad herunterladen. Aber auch ohne zusätzliche Downloads gibt es bereits mehr Schwierigkeitsstufen als im Original. Auf der leichtesten kann man Gegner sogar kampflos besiegen, während auf der höchsten jeder verlorene Kampf ein Game Over bedeutet. Letztendlich hängt der Schwierigkeitsgrad aber auch immer von der aktuellen Charakterstufe und Ausrüstung ab. Letztere kostet dabei oft viel Geld, was zum Teil mit einem Spielfluss bremsenden Grindfaktor verbunden ist.

Immerhin gibt es mit dem Gewölbe der Zeit auch einen neuen Bonus-Dungeon mit alternativer und meist schneller zu erstehender Ausrüstung. Allerdings auch mit eigener Währung, so dass man je nach Wunschausrüstung sogar zweigleisig grinden muss.

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In den taktischen Rundenkämpfen kann man gezielt die Positionen der Gegner verändern. © 4P/Screenshot

Weniger Geldsorgen hat man jedenfalls, wenn man gleich zu Beginn alle drei Story-Verläufe aktiviert, da der dritte oft sehr hohe Belohnungen ausschüttet. So gravierend wie zu alten 8- oder 16-Bit-Zeiten ist der Zeitaufwand aber zum Glück nicht.

Zwischen Tradition und Moderne

Trotzdem lehnt sich Radiant Historia klar an diese Ära an, auch wenn die Kulissen mitunter dreidimensional sind und Gegner sichtbar durch die Gegend wuseln. Man kann sich durch lähmende Hiebe und Kontakte von hinten sogar einen Angriffsvorteile sichern. Allerdings scheint die Art der Kontaktinterpretation oft etwas willkürlich. Die Auseinandersetzungen selbst laufen rundenbasiert ab und sind mit einem originellen Rasterkonzept verbunden: So können die bis zu drei aktiven Gruppenmitglieder ihre Gegner nicht nur mit Waffen, Zaubern, Fertigkeiten oder Gegenständen malträtieren, sondern sie auch auf einem drei mal drei Felder großen Raster hin- und herschubsen.

Auf diese Weise kann man nicht nur die Angriffskraft von Nahkämpfern abschwächen, indem man sie mit einem gezielten Druckangriff in die hinterste Reihe katapultiert. Man kann auch sich hinter Schilden verbarrikadierende Gegner aus ihrer Schutzzone drängen oder günstig stehende Feinde in zuvor platzierte Fallen stoßen. Es ist sogar möglich, Gegner über Mana-Entladungen in der Zugreihenfolge zurückzuwerfen und vorübergehend mehrere Kontrahenten auf das gleiche Feld zu drängen, um mit nur einem starken Angriff allen erheblichen Schaden zuzufügen. Auf dem 3DS kommen sogar noch sporadische Unterstützungsaktionen der Reservisten hinzu.