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Resistance: Retribution (Shooter) – Resistance: Retribution

Was kennzeichnet einen guten PSP-Shooter? Der Umstand, dass ich auch nach Feierabend meinen heiß geliebten HDTV versetze und mich im stillen Kämmerlein mit der PSP vergnüge. Schuld für meinen Seitensprung ist Resistance Retribution. Wer hätte gedacht, dass in einem PSP-Shooter derart spannende Online-Matches zustande kommen? Und dass man dafür zeitweise auf den zweiten Stick, 1080p und Co pfeift!

© Sony Bend / Sony

Fast so schön wie vor der Glotze

Auch die Kampagne fesselt an das kleine Gerät, denn die PSP-Experten von Sonys Studio Bend haben sich wahrlich ins Zeug gelegt. Schon die beiden Syphon-Filter-Teile boten erstaunlich unterhaltsame Agenten-Schleich-Action.

James Grayson behandelt Zahnfleischbluten auf die altmodische Art…

Jetzt haben die Entwickler sich dem Universum der Resistance-Shooter von der PS3 angenommen und eine mobile Episode entworfen.

Das Abenteuer spielt zwischen den beiden anderen Teilen und versetzt mich in die Rolle des Gesetzlosen James Grayson. Der kämpfte einst als Marine an der Seite der Briten gegen die außerirdischen Besatzer. Die mannigfaltigen Bestien haben Europa in einen Trümmerhaufen voller unheimlicher Türme und unterirdischer Anlagen verwandelt, in denen Ottonormalverbraucher wie du und ich in sabbernde Kampfmaschinen umgebaut werden. Nachdem er seinen eigenen Bruder erschießen musste, beging Grayson Fahnenflucht und startete einen persönlichen Rachefeldzug gegen die Umwandlungsanlagen. Doch der französische Widerstand Maquis konnte den Outlaw zur Kooperation im Kampf gegen den gemeinsamen Feind überreden. Das atemlose Dauergeballer aus der Schulterperspektive führt mich durch düstere Katakomben und technische Anlagen in Rotterdam, Bonn und anderen schaurig schönen Orten.

Kooperation wider Willen

Die Zusammenarbeit läuft zu Beginn alles andere als geschmiert: Wie bei jedem Versuch, die Shooter-Mechanik auf die PSP zu übertragen, kämpfe ich auch diesmal zunächst mehr mit den Knöpfen als mit den Fieslingen.

Mit Hilfe der Sekundärfunktion vom Scharfschützengewehr ballert ihr in Zeitlupe.

Doch schon nach wenigen Minuten Eingewöhnung fällt auf, wie clever Sony Bend das Handycap des fehlenden zweiten Sticks umgangen hat. Die Steuerung ist quasi eine Weiterentwicklung der Variante aus Syphon Filter: Dark Mirror; sogar das Optionsmenü wurde beinah komplett übernommen.

Ich greife auf eine gelungene Mischung aus Auto-Aim und manueller Navigation zurück. Bewege ich ein großes Rechteck über die Widersacher und betätige mit R den Abzug, schießen die meisten Waffen wie das Sturmgewehr oder das Laser-Pendant direkt auf das Ziel. Das Fadenkreuz wandert innerhalb des Kästchens mit den Gegnern mit, ohne dass sich die Kamera bewegt. Statt einer freien Tastenbelegung gibt es nur zwei alternative Standardbelegungen: Entweder bewege ich die Kamera mit dem Stick und laufe mit den Feuertasten oder umgekehrt. Glücklicherweise darf ich die Geschwindigkeit und Beschleunigung der Kamerabewegung selbst regulieren. Falls ihr harte Hunde seid und ohne Auto-Aim auskommt, könnt ihr es komplett abstellen.