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Resistance: Retribution (Shooter) – Resistance: Retribution

Was kennzeichnet einen guten PSP-Shooter? Der Umstand, dass ich auch nach Feierabend meinen heiß geliebten HDTV versetze und mich im stillen Kämmerlein mit der PSP vergnüge. Schuld für meinen Seitensprung ist Resistance Retribution. Wer hätte gedacht, dass in einem PSP-Shooter derart spannende Online-Matches zustande kommen? Und dass man dafür zeitweise auf den zweiten Stick, 1080p und Co pfeift!

© Sony Bend / Sony

Halbautomatik

Je länger man durch die clever designten Levels läuft, desto mehr fällt auf, wie gut das Steuerungskonzept zu den mit warzenbewehrten Angreifern passt:

In diesem Kampf gegen die fetten Gorillas seid ihr auf euch gestellt. Von Zeit zu Zeit begleitet euch ein Kämpfer des Widerstandes.

Manche Angreifer laufen schnell durch die Levels oder krabbeln und springen wie Spiderman von Wand zu Wand. Diese Exemplare lassen sich vorzüglich mit der automatischen Zielfunktion aus dem Weg schaffen. Die besten Chancen habe ich, wenn ich mich dabei hinter den zahlreichen Trümmerstücken verschanze. Mein Alter Ego geht dahinter automatisch in Deckung, so dass ich nur noch R drücken muss, um hinüber zu schielen und das Feuer zu eröffnen. Lasse ich die Taste los, schnellt er zurück in Sicherheit.

Das behutsame Vorgehen ist dringend notwendig. Anders als in den meisten Shootern lädt sich die Energie nicht von selbst, sondern nur durch Energiekapseln auf. Ein gelangweiltes Hindurchrauschen in Rekordzeit ist also nur auf dem einfachsten Schwierigkeitsgrad möglich – oder im speziellen Infected-Modus, doch dazu später mehr.

Alien Kong

Wenn dicke Brocken wie die zehn Meter hohen Monstergorillas auf der Bildfläche erscheinen, ist es Zeit, die Strategie anzupassen und häufig die Deckung zu wechseln.

In versteckten Nischen findet ihr die in obligatorischen Shooter-Sammelgegenstände wie Tagebuchaufzeichnungen.

Dann sind die Sekundärfunktionen der Ballermänner an der Reihe: Ein manuell gezielter Schuss mit dem Raketenwerfer, dem Granatwerfer oder eine aufgeladene Energie-Frisbee beeindruckt die brusttrommelnden Monster mehr als eine bleihaltige Dusche mit den Standardwummen. Auch die lebensmüden »Boiler« mit ihren Riesengehirnen benötigen eine ganz eigene Angriffstaktik. Als äußerst nützlich erweist sich zudem das mobile Schild des »Bohrers«, das im hektischen Kugelhagel den Großteil der herumschwirrenden Projektile auffängt.

Weniger anspruchsvoll sind die ab und an eingestreuten Quicktime-Events. Auf die Nerven geht das rhytmische Tastengedrücke aber auch nicht. Immerhin könnt ihr dann – und auch in den Zwischensequenzen – die unheimlich aufwändig gestalteten Kulissen ein wenig näher betrachten. Resistance Retribution holt alles aus der Hardware heraus. Die Figuren sind äußerst hübsch beleuchtet und der kleine Kegel meiner Taschenlampe besitzt erstaunlich weiche Ränder. Was er erleuchtet, erinnert mit seinen verschwenderischen Details an Killzone 2. Die Kulissen wirken realistisch dreckig und die Texturen sind auch aus der Nähe erfreulich scharf. Feine Trümmerstücke wechseln sich mit unheimlich schimmernden Apparaturen ab.