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Risen (Rollenspiel) – Risen

Im Herbst 2006 hat eine börsennotierte Bugwelle ein Spiel namens Gothic 3 (4P-Wertung: 68%) mit voller Wucht erwischt und einen Mythos hinweg geschwemmt. Im Winter 2008 tauchten dann noch einige Trümmer auf, die JoWooD als Götterdämmerung (4P-Wertung: 20%) verkaufen wollte. Aber aus Fehlern kann man ja lernen. Vor allem, wenn man den Publisher wechselt, die Qualitätssicherung ernster nimmt und sich auf seine Stärken besinnt. Ist Piranha Bytes auferstanden aus Ruinen? Kann Risen als Rollenspiel überzeugen?

© Piranha Bytes / Deep Silver

Schlechte Portierung für die Xbox 360

Auf der Xbox 360 kann Risen nicht überzeugen – die Texturen sind deutlich schwächer als auf dem PC, es gibt Pop-ups in der Landschaft und eine geringere Sichtweite. Hier das Video der ersten zehn Minuten auf der Xbox 360.

Das Spiel wird zwar etwa doppelt so schnell auf der Festplatte installiert und läuft bis auf das Stocken beim automatischen Speichern flüssig, aber es ist in diesem Zustand nur für genügsame Couch-Helden geeignet. Es sieht zwar nicht so übel aus wie anno dazumal Two Worlds <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=9641′)“>

, aber hinsichtlich der Texturen ist es eine Klasse schlechter als am PC; es hat auch eine geringere Sichtweite, leidet unter plötzlich auftauchenden Lanfschaftsdetails, seltsamen Schatteneinblendungen an Mauern sowie fehlender HD-Optimierung – wer die verzerrten Beschreibungstexte in den Menüs entziffern will, braucht eine Lupe. Außerdem ist es ein Unding, dass man die Empfindlichkeit des Analogsticks nicht einstellen kann: Im Kampf gegen mehrere Gegner kann einem bei rasant rotierender Kamera schon mal schwindelig werden.

Gothic 3 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=3724′)“>
, ick hör dir trapsen? Nein, nicht ganz. Man kann sich natürlich an die technischen Defizite gewöhnen und diesmal geht es nicht um eine Bugwelle, aber so richtig abtauchen will man nicht. Warum wartet man bei einem so wichtigen Titel nicht, bis er wirklich für eine Plattform poliert ist? Hat man beim neuen Publisher Koch Media nicht aus dem alten JoWooD-Debakel gelernt? Warum nutzt man nicht die volle Power der Konsole, indem man fähige Leute mit der Portierung betraut? Man darf nicht vergessen, dass man auf der Xbox 360 grafisch beeindruckende Spiele wie Mass Effect <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=8647′)“>
und Fable II <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=9783′)“>
gewöhnt ist! Dagegen wirkt dieses Risen wie die letzte Generation. Kein Wunder, dass man sich an den Realease in Amerika erst 2010 wagt, denn so hinterlässt made in Germany eine denkbar schlechte Figur.

Aber zurück zur wesentlich besseren PC-Version, die im Gegensatz zu Gothic 3 weder Probleme mit marodierenden Wildschweinhorden noch mit größeren Bugs hat; das ist diesmal ein grundsolides Spiel. Die Tiere in der Wildnis sind zwar stark, werden aber von Wachen nieder gemacht, wenn man sie zu Siedlungen lockt – man kann diesmal nicht so einfach Landstriche säubern. Es gibt lediglich einige sporadische Grafikfehler wie z.B. zwei vollkommen ineinander verschmolzene Figuren, die wie siamesische Zwillinge auf einem Fleck stehen, oder Kämpfer, die irgendwo hängen bleiben, bei einem Gefecht mal einen Meter eine Wand hoch geschoben oder per einfachem Pfeilbeschuss viel zu weit weggeschoben werden. Unterm Strich sind das aber alles Peanuts, die man angesichts der gelungenen Atmosphäre verschmerzen kann.

Die dumme Sara

Das erste Gespräch des Abenteuers führt ihr mit einer Frau namens Sara. Sie dient quasi als Tutorialcharakter.
Der Held ist trotz Gedächntnisverlust und armseliger Ausrüstung noch reich an Tatendrag: Kaum erwacht, findet er eine bewusstlose Frau namens Sara. Ist die Dame nach der Flutwelle mutiert? Oder wie kommt es zu diesen seltsamen Proportionen im Vorbau? Müsste man nicht eine Kette am Top befestigen, damit es hält? Nichts gegen große Brüste, aber dann designt sie doch bitte so, dass sie wenigstens authentisch aussehen! Wie viele Frauen arbeiten denn bei Piranha als Grafiker? Hier beginnt jedenfalls das schwache Tutorial, denn die Lady gehört auch aufgrund ihrer blödsinnigen Kommentare zu den nervigsten Figuren der Spielegeschichte: „Schlag mich nicht!“ schreit sie eine nahende Stachelratte an und „Das war super!“ freut sie sich, wenn man einen Seegeier trifft. Wenn da zu Beginn ein rätselhafter Zauber war, dann ist er spätestens jetzt verflogen.

Hinzu kommt, dass man in diesen ersten Gesprächen gnadenlos auf die veraltete Mimik und Gestik stößt: Nicht nur sie bewegt ihre Arme wie eine Gelenkpuppe und spricht die Texte selten lippensynchron – so ist es bei allen Nebenfiguren. Ärgerlich ist auch, dass man bei so wenigen Frauen im Spiel auch noch welche klonen muss; Saras Zwillingschwester Anika wartet gleich in der Hafenstadt. Aber auch die männlichen Gesichter begegnen einem häufiger als einem lieb ist; hier hätte man sich einfach mehr Mühe geben und mehr individuelle Charaktere gestalten müssen. Schön ist, dass man je nach Handlung erzählersiche Konsequenzen bemerkt: Wer Sara nicht beschützt oder keine Hilfe organisiert, darf später über ihren Tod trauern – sehr schön, ich habe einen extra Krautstängel auf sie geraucht.

Fanatiker gegen Anarchisten

In der Vulkanfestung werden die künftigen Stabkämpfer des Inquisitors ausgebildet.

Das Spiel selbst hat durchaus Charakter und kommt nach dem kurzen Tutorial richtig gut in Fahrt, obwohl die heikle politische Situation quasi im zweiten Gespräch an einem verlassenen Haus komplett enthüllt wird: Der Inquisitor hat mit seinen „Weißen“, an asiatische Kampfmönche erinnernde Anhänger, die absolute Macht über die Insel, nutzt das rigoros aus und hat gerade ein Ausgehverbot ausgesprochen. Die Magier folgen ihm, weil er angeblich das drohende Unheil abwenden kann. Lediglich die anarchistischen Banditen pfeifen auf den Fanatiker und wollen frei bleiben.

Der Gestrandete kann weder mit Schwert, Axt oder Bogen richtig umgehen, hat weder von Magie oder Alchemie eine Ahnung. Man startet also erneut als unbeschriebenes Blatt. Und das kann sich wie in den alten Gothic-Abenteuern nur füllen, wenn man über Kämpfe oder Quests Erfahrung und damit Lernpunkte sammelt sowie einen entsprechenden Trainer findet. Neben sechs körperlichen Werten wie Lebenspunkte, Stärke oder Geschick gibt es fünf Kampfkünste von Stab, Schwert und Axt bis hin zu Armbrust und Bogen sowie die vier Bereiche Kristallmagie, Runenmagie, Alchemie und Schmiedekunst . 
           

  1. ...endlich habe ich es auch mal geschafft das Spiel zu beenden und bin voll auf meine Kosten gekommen. Ein etwas lahmes Ende und das gewohnt hakelige Kampfsystem waeren die einzigen Dinge, die ich als alter Gothik FB auszusetzen haette. Ich wurde sehr gut unterhalten. Die Wertung von 74 ist fuer mich nicht verstaendlich. Freue mich bereits auf den Nachfolger...gogogo Piranhas!

  2. GOTY ist die gängige Bezeichnung für Spiele in ihrer kompletten Edition mit allen Add-ons (anno 2010: allem DLC) und gepatcht. Angefangen hat das eigentlich mit den Elder Scrolls, die sich immer als "Game of the Year" mit allen Erweiterungen verkauft haben.
    Es ist ganz leicht AXO. Es ist eine Bezeichnung die jeder kennt und es gibt keinen Grund daran etwas zu ändern.

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