Im ersten und zweiten Akt läuft die Karriere noch flott, aber leider gerät sie in der Mitte des Spiels ins Stocken, man bekommt nicht genug Erfahrungspunkte, um wichtige Fortschritte zu machen. Das wäre nicht schlimm, wenn auch so Aufregendes passieren würde, aber gerade die unterirdischen Abschnitte, in denen man den Artefakten hinterher jagt, sind auf Dauer eher monoton als spannend – alleine die Tatsache, dass man hier noch mächtigeren Gegnern begegnet, hält die Motivation aufrecht. Und manchmal braucht man einfach mehr Kraft, um einen Feind zu besiegen. Also heißt es: Raus und Erfahrung malochen, bis es passt. Das kann sich gerade in den letzten Akten dahin ziehen und in Arbeit ausarten.
Insgesamt ist die Spielwelt kleiner als noch in Gothic 3; sie erreicht quasi die Größe von Gothic 2, wobei 60% über und 40% unter Tage in diversen Katakomben verteilt sind. Und genau da unten ist Risen wie gesagt am schwächsten. Auf Physikeinsatz in Höhlen & Co verzichtet man, obwohl da einiges an fiesen Überraschungen im Fallenbereich möglich wäre. Immerhin bricht ab und zu der Boden unter den Füßen weg und es gibt einige Hebelmechanismen, die man per Beschuss oder Telekinesezauber auslösen kann – so kommt etwas Abwechslung in die triste Erforschung unter Tage, die vor allem vom Kampf gegen immer gleiche Krabbelviecher und andere Feinde lebt.
Das Monsterdesign ist durchwachsen: Wölfe, Stachelratten, Seegeier und Keiler sehen zwar auf den ersten Blick zottelig aus, aber sie bewegen sich alle zu steif – vor allem die eckigen Drehungen im Kampf wirken veraltet. Dann gibt es einige harmlose Pleiten, die sich schrecklicher anhören, als sie letztlich sind: Die konturlosen Moorleichen etwa und ihre schleimigen Sumpfnachbarn. Richtig gut gelungen sind sowohl die schwarzen Ghule, die schon mit ihrem Gang bedrohlich wirken sowie die kleinen Gnome, die wie Ewoks herum tollen und dem Helden sogar Beute stehlen. Auch die mächtigen Oger und die Skelette können sich sehen lassen. Und schließlich gehören die an eine Riesenschildkröte erinnernde Donnerechse sowie die mächtige Aschebestie zu den monströsen Highlights im Bestiarium. Zwar lässt so manches Monsterfauchen akustisch zu wünschen übrig, aber dafür passen die sanften Gitarrenklänge mit ihren markanten Zupfern wunderbar zum mediterranen Flair.
Aufgeräumt, aber ohne Komfort
Das Menüdesign wirkt im Vergleich zu Gothic 3 angenehm aufgeräumt: Man hat die Charakterwerte zusammen mit den Fähigkeiten und dem Inventar sehr gut im Blick. Außerdem kann man bequem zwischen Waffen, Zaubern, Karten & Co umschalten. Aber spätestens, wenn sich der Rucksack in jedem der Bereiche bis zum Anschlag füllt, da es ja keine Traglastbeschränkung gibt, vermisst man eine Sortierung nach Qualität. Sprich: Man kann die Waffen nicht nach Schlagkraft und die Kräuter nicht nach Heilwirkung anordnen, um schnell das Nützliche bzw. Wertvolle zu finden. Schade ist jedoch, dass es so wenig Bekleidung und Rüstung gibt – man kann kaum variieren oder kombinieren. Auch das Arsenal an Schlag-, Hieb- und Stichwaffen hält sich in Grenzen.
...endlich habe ich es auch mal geschafft das Spiel zu beenden und bin voll auf meine Kosten gekommen. Ein etwas lahmes Ende und das gewohnt hakelige Kampfsystem waeren die einzigen Dinge, die ich als alter Gothik FB auszusetzen haette. Ich wurde sehr gut unterhalten. Die Wertung von 74 ist fuer mich nicht verstaendlich. Freue mich bereits auf den Nachfolger...gogogo Piranhas!
Sowas ist trotzdem ziemlich nervig. Gold-Edition oder ... Complete wäre genauso klingend und einfach passender
GOTY ist die gängige Bezeichnung für Spiele in ihrer kompletten Edition mit allen Add-ons (anno 2010: allem DLC) und gepatcht. Angefangen hat das eigentlich mit den Elder Scrolls, die sich immer als "Game of the Year" mit allen Erweiterungen verkauft haben.
Es ist ganz leicht AXO. Es ist eine Bezeichnung die jeder kennt und es gibt keinen Grund daran etwas zu ändern.
eine GOTY . . . muss man sich nicht dieses GOTY "verdienen", würde dann mal gerne wissen welche zeitschrift das spiel als GOTY ernannt hat