Das britische Entwickler-Studio Frontier Developments beklagte einige Jahre nach Release von RollerCoaster Tycoon 3 noch ausstehende Tantiemen-Zahlungen des damaligen Publishers Atari in Höhe von 2,2 Millionen Dollar auf Basis von nebulösen Verkaufszahlen. Das Studio zog deswegen vor Gericht und seit Mitte 2018 konnte man das Spiel auf Plattformen wie Steam nicht mehr kaufen (wir berichteten). Mittlerweile ist der Rechtsstreit wohl Geschichte und daher hat Frontier Developments das unter Spiel eigenem Label (Frontier Foundry) wieder auf den Markt gebracht, und zwar auf PC und Switch.
Hauptspiel, Soaked und Wild
Die Complete Edition umfasst das Hauptspiel und die beiden Erweiterungen Soaked! und Wild! Im Hauptspiel baut und verwaltet man einen Freizeitpark – wie in den Vorgängern (nur diesmal in 3D) oder bei Planet Coaster. Man errichtet Attraktionen, gestaltet Achterbahnen mit wohldosiertem Übelkeitsfaktor, stellt Personal ein und kümmert sich um die spärlichen Bedürfnisse der Besucher. Tutorial, Karriere, Sandbox, eigene Szenarien sowie Editoren/Designer stehen zur Auswahl (zum Test). Mit Soaked! kamen Wasser-Attraktionen rund um Pools, Wasserrutschen und Aquarien sowie neue Karriere-Szenarien ins Spiel. Mit Wild! gab es dann zaghafte Safari-Elemente und Tiere, die allesamt eher oberflächlicher Natur waren (zum Test).
PC: Kaum Neuerungen
Die Neuauflage ist für Besitzer von Planet Coaster, Parkitect oder des Originalspiels völlig unerheblich, denn die Anpassungen der PC-Version sind minimal und ziemlich lieblos.
Das „größte Highlight“ ist die Erhöhung der maximalen Auflösung auf 1080p (Full-HD) und die Unterstützung von Breitbild-Monitoren der Marke 16:9 (keine Ultra-Breitbild-Monitore), aber diese minimalen Änderungen kaschieren den nagenden Zahn der Zeit keinesfalls. Nach heutigen Maßstäben ist die Nahansicht eine optische Katastrophe.
Die Größe der Benutzeroberfläche kann übrigens nicht angepasst werden und daher können die Icons und Knöpfe bei „höhen“ Auflösungen schon fitzelig klein ausfallen. Zumindest dieses Features hätte die Neuauflage spendiert bekommen können. Die Complete Edition entspricht quasi der Platinum Edition und auch die alten Speicherstände können geladen werden.
Switch: Umständliche Steuerung
Die Switch-Version bietet die gleichen Inhalte und auch die technische Umsetzung ist bis auf den flackerigen Nachtmodus ganz okay.
Die in den Pressemitteilungen versprochene „intuitive Steuerung“ ist hingegen eine Katastrophe. Das Steuerungskonzept mit zwei Ringmenüs zur Platzierung und zur Verwaltung von Gebäuden ist übermäßig umständlich gelöst. Man muss stets L oder R gedrückt halten, um Zugriff auf die Menüs zu bekommen und wählt dann mit dem linken Stick das gewünschte Element aus, was mit einem weiteren Tastendruck bestätigt wird. Eine simple Menüleiste hätte bessere Dienste geleistet. Cities Skylines lässt sich z.B. auf Switch wesentlich besser und durchdachter steuern.
Während die Zoom-Funktion mit ZL/ZR ganz gut funktioniert und sich die Kamera etwas behäbig verhält, fehlt es der Cursor-Steuerung an nötiger Präzision bei der Auswahl von kleineren Objekten. Auf Touch-Steuerung im Handheld-Modus wurde ebenfalls verzichtet. Das ausschließlich aus überladenen Texttafeln bestehende Tutorial macht ebenfalls nicht viel Lust auf den Freizeitparkaufbau. Man sollte sich auch auf der Switch im Klaren darüber sein, dass Spieldesign, Nutzerführung und Interface über 15 Jahre alt sind.
RCT3 mit den ganzen, von der Community erstellten, CSO's war einfach fantastisch. Unglaublich wieviel Material es da gab und was man für Detailgetreue Nachbauten erstellen konnte.
Kann mich an jemanden names "themotius" erinnern, der angefangen hatte den Europapark nachzubauen. Absolut Wahnsinn was er da gemacht hat, gibt es sogar auf YT zu sehen.
Ich kann da nur OpenRCT2 empfehlen. Damit kann man die ersten beiden Teile mit heutiger Technik super spielen.
Ich finde es auch unnötig besonders nach Planet coaster.