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RPM Tuning (Rennspiel) – RPM Tuning

Während die virtuelle Street-Racing-Community EAs Need for Speed Underground 2, Take 2s Midnight Club 3 und eventuell auch Namcos Street Racing Syndicate entgegenfiebert, versucht Wanadoo das boomende Genre mit einem Budget-Titel aufzumischen. Ob es sich bei RPM Tuning lediglich um einen billigen Trittbrettfahrer oder doch einen vollwertigen Konkurrenten handelt, erfahrt ihr in unserer nächtlichen Testfahrt.

© Babylon Software / MC2-Microids (PS2) / Pointsoft (PC) / Flashpoint (Xbox)

Lenkfreude mit Einschränkungen

Allzu filigrane Einstellungen sind aber ohnehin nicht möglich und auch die handliche Steuerung setzt trotz Force-Feedback-Support und dem so genannten Extrem Control System (per Knopfdruck erhöhte Beschleunigung, Bremskraft und Lenkwirkung) eher auf Arcade- als auf Simulationscharakter. Es gibt nicht einmal eine authentische Cockpit-Perspektive. Schade auch, dass lediglich Logitechs Driving-Force-Wheel unterstützt wird und das nahezu baugleiche GT-Force-Lenkrad vom selben Hersteller bereits jeglichen Dienst versagt.

Die große Schwester hat immer Recht: Zum Glück ahnt jedoch noch niemand, weshalb sich Riker in die Tuning-Mafia einschleusen will.

Abwarten und Tee trinken

Einschränkungen gibt es auch bei der umständlichen und ladeintensiven Menüführung, wo ihr jedes freigespielte Tuningteil in penibler Kleinarbeit ausfindig machen und jede Menge Ladepausen über euch ergehen lassen müsst, die nicht einmal dann ausbleiben, wenn ihr ein bereits begonnenes Rennen nochmals neu starten wollt. Noch ärgerlicher ist allerdings die fehleranfällige Speicherfunktion, die sich gerade zu Spielbeginn oft partout weigert, alte Spielstände zu überschreiben oder zu laden, was bei einer Verkaufsversion einfach nicht vorkommen darf.

Fataler Dreher: Wer in den Abwasserkanälen ins Schleudern kommt, riskiert Hals und Kragen.

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Wiederholungen ohne Replays

Schade ist zudem, dass es keine Replay-Funktion gibt und sich die Tastenbelegung nicht frei konfigurieren lässt. Außerdem wiederholen sich die insgesamt 80 verfügbaren Straßenkilometer LAs relativ schnell und auch der Spielverlauf birgt wenig Überraschungen. Und selbst die Kollisionsabfrage sorgt hin und wieder für merkwürdige Ergebnisse und eklatante Clipping-Fehler. Die Gegner-KI wirkt hingegen glaubhaft und lässt eure Konkurrenten auch mal überraschende Fahrfehler begehen und verwickelt sie in Unfälle mit den eher stumpfsinnigen Zivilverkehrsteilnehmern. Das Crashverhalten ist dabei recht ordentlich und erlaubt auch spektakuläre, wenn auch seltene Überschläge und Massenkarambolagen.

Hübsches Schadensmodell: Unser Pickup sieht nach dem letzten Frontalcrash äußerst mitgenommen aus.

Durchwachsene Technik

Ansonsten ist die technische Umsetzung wenig Aufsehen erregend und nervt mit matschigen Texturen, gelegentlichen Objekt-Pop-Ups und Textur-Fade-Ins sowie relativ plumpen Fahrzeugmodellen und fehlender Kantenglättung. Auch die in Dolby Pro Logic II abgemischte Soundkulisse präsentiert sich durchwachsen: Zwar gehen die englische Sprachausgabe und der abwechslungsreiche Rock-, HipHop- und Elektro-Soundtrack in Ordnung, aber die Motorengeräusche sind geradezu lächerlich und Ambient-FX nahezu nicht existent. Die Lokalisierung beschränkt sich übrigens auf deutsche Untertitel und Menütexte mit teils recht holpriger oder gar irreführender Übersetzung.