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Sakuna: Of Rice and Ruin (Action-Adventure) – Hacke und Harpune

Sakuna: Of Rice and Ruin soll das Prinzip von Harvest Moon, Rune Factory & Co. erweitern: Statt nur symbolisch aus der Vogelperspektive Felder zu bestellen, wird hier jeder einzelne Schritt des traditionellen Reisanbaus gelehrt – und zwischendurch werden noch Monster verkloppt. Für den Test haben wir Hacke und Streitaxt geschwungen.

© Edelweiss / Marvelous!

Nicht wirklich rund

Auch an Vorsprüngen „glitcht“ die Heldin manchmal ratternd entlang, weil sich die Kollisionsabfrage nicht entscheiden kann, ob sie denn nun das Plateau erreicht hat oder noch nicht. Das ist besonders bei jenen Quests ärgerlich, für die ich nachts eine bestimmte Zahl der dann extrem viel stärkeren Biester erlegen muss, um neue Gebiete der relativ unberührten Insel freizuschalten. Die schwankenden Balance ist aufgrund des Rollenspiel-Fokus natürlich teilweise gewollt, damit man möglichst geschickt Feldarbeit betreibt und so auch im Kampf stärker wird.

Das Ackern und die Gespräche zwischen den Farmbewohnern findet in einer 3D-Ansicht statt, welche die Welt eine ganze Ecke hübscher aussehen lässt als die recht kargen Kampfgrotten mit ihren teils grobschlächtig texturierten Felsen. Sobald ich am PC in sauberen 4K mit 60 Frames die Reflexionen auf dem Reisfeld genoss oder ein regnerischer Sturm im Herbst meinen trocknenden Reis durchfeuchtete, werden die Naturgewalten hier intensiver spürbar als in vergleichbaren Bauernhof-Abenteuern. Dazu gehört auch ein Tageszeitenwechsel mit sich authentisch ändernden Lichtverhältnissen. Auf der PS4 Pro ist das Ergebnis ähnlich hübsch. Lediglich auf der Switch musste ich mit deutlich niedrigerer Auflösung, hässlich flackernden Schattenkanten und mitunter sogar Rucklern leben – obwohl die Framerate hier nur bei 30 Bildern pro Sekunde liegt.

Fernöstlicher Landbau-Lehrgang?

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Ackern auf dem Feld… (PC) © 4P/Screenshot

Schön auch, dass ich bei der Feldarbeit deutlich mehr über Anbautechniken lerne als anderswo. Hier muss die eigentlich arbeitsscheue Sakuna nach und nach alle wichtigen Schritte durchexerzieren, damit die Reisernte immer besser gelingt – vom Pflügen über das Platzieren vorbereiteter Setzlinge in idealen Abständen bis hin zur Regulierung des Wasserstandes und dem Düngen des Feldes mittels eigens befüllter Jauchegrube. Vieles läuft leider in Form stupider Minispiele ab, die aber immerhin angemessen den nötigen Fleiß und das Durchhaltevermögen symbolisieren. Gibt Sakuna die monotonen Arbeiten an die Menschen ab, hat das Nachteile für die Qualität der Ernte. Nach und nach offenbart Reis-Geek Tauemon sein Wissen über den Anbau, welches mit Hilfe auf dem Hof gefundener Schriftrollen weiter vertieft wird. Etwas weniger hölzern hätte der Einstieg aber ruhig ausfallen können. Zu Beginn wurschtelte ich meist noch relativ ahnungslos durch die sperrigen Menüs.

Allgemein hält sich das Spiel für meinen Geschmack viel zu sehr mit mühsamem Mikromanagement auf, während ich allerlei in der Welt gesammelte Zutaten veredle. Das gehört natürlich zum Genre dazu, aber Stardew Valley oder My Time at Portia schaffen es deutlich eleganter, den Spieler mit ihrer Welt bekannt zu machen. Dort hatte ich stets dieses zwar aufregende, aber trotzdem schön entspannte Entdeckergefühl, während ich auch mal gedankenverloren durch den Ortskern schlenderte, die urigen Bewohner, ihr Wissen und ihre Mythen kennenlernte. In Sakuna kommen zwar beim Abendbrot die Vorgeschichte der Vertriebenen oder die Geheimnisse der Insel zur Sprache (aus welchem Grund wollen die Götter ausgerechnet diese gottverlassene Insel einnehmen? Und was hat der einstige Sieg von Sakunas Eltern über einen Dämonengott damit zu tun?).

Gehetztes Spielgefühl

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…und im Kampf. (PC) © 4P/Screenshot

Doch von solchen gemütlich menschlichen Ausnahmen abgesehen wird das Spielgefühl von ständigem Zeitdruck bestimmt. Schuld daran sind vor allem die kurzen Jahreszeiten, die plötzlich stärker werden Nachtmonster und der verhältnismäßig mühsame Reisanbau. Selbst wenn es hier auf dem Feld authentischer zugeht, bevorzuge ich den stilisierten, aber gemütlicheren Aufbau eines bunten Hofs in einem guten Harvest-Moon-Teil, bei dem die Aufgaben abseits der Feldarbeit für mehr Abwechslung sorgen.

  1. Test ist ok, aber ich persönlich sehe das eher wie die Jungs und Mädels von Destructoid. Das Game ist ne schöne Indieperle und hängt für mich God of War, Spider Man oder Horizon locker ab. (Alles Titel mit repetiven Mechaniken)

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