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Shadowrun (Shooter) – Shadowrun

Es gibt Lizenzen, die schreien geradezu nach einer Umsetzung. So z.B. das Pen & Paper-Rollenspiel Shadowrun, das seit kultigen 16-Bit-Zeiten (dort vor allem auf dem SNES) auf einen Neustart wartet. Doch anstatt den Rollenspiel-Ursprung des Cyberpunk-Universums zu füttern, bedient Microsoft die Shooter-Front. Erfolgreich? Oder zumindest gut genug, um den Kauf von Vista zu rechtfertigen?   

© FASA Studio / Microsoft

Doch selbst hier offenbart Shadowrun einige Schwächen: Zwar unterscheiden sich die Elfen z.B. hinsichtlich ihrer Fähigkeit, Treffer einzustecken oder auch im Bezug auf Geschwindigkeit deutlich von ihren zwergischen oder trollischen Gesinnungs-Genossen. Doch was Fähigkeiten betrifft, haben alle auf den gleichen Pool Zugriff und werden nur durch ihr Kleingeld, das natürlich durch Erfüllung der Ziele sowie das Erledigen von Gegnern aufgestockt wird, sowie ihre grundsätzliche Magie-Affinität eingeschränkt.

Shooter-Action der nächsten Generation? Nicht ganz – weder spielerisch noch hinsichtlich der Kulisse.

Mit stärkeren Unterscheidungsmerkmalen wie z.B. exklusiven Fähigkeiten etc. hätte man die Auswahlkriterien würzen können. Zwar wird man als Team nur überleben können, wenn man sich mit seinen Fähigkeiten ergänzt, doch die Tausendsassa-Fähigkeiten, die allen zur Verfügung stehen, verwässern die teamtaktischen Ansätze.

Auch die nur knapp über ein Dutzend vorhandenen Maps (hört sich verdächtig nach neuen Inhalten über den Marktplatz an) hinterlassen einen gespaltenen Eindruck. An sich in ihren Größen und hinsichtlich der Architektur gut für spannende Duelle geeignet, ist die jeweilige Modus-Auswahl suboptimal.
Bei den Karten für maximal acht Shadowrunner z.B. ist nur Deathmatch (Zermürbung) möglich. Doch selbst auf den anderen Karten hat man nur maximal zwei weitere Modi zur Auswahl. Hinter Bergung versteckt sich eine Capture-The-Flag-Variante. Hinter Überfall eigentlich auch – nur mit dem Unterschied, dass eine Gruppe ständig verteidigt, die andere versuchen muss, die Flagge, pardon: das Artefakt, zu sichern und zu entführen.
Und das ist auf Dauer doch etwas zu wenig.

Vista 360

PC-Spieler fraggt Xbox 360-User: Was bislang nur in Rollenspielen wie Final Fantasy XI oder in heiß geführten Foren-Diskussionen möglich war, nämlich Plattform-übergreifende Duelle wird von Microsoft mit Shadowrun auch im Action-Bereich eingeführt. Und das durchaus ansprechend. Nicht, was die grundlegenden Spielinhalte betrifft, die wie oben besprochen mit 

Schießt ihr hier auf einen 360- oder einen Vista-Spieler? Dank eines guten Netzcodes und einem guten Balancing egal – es funktioniert auf jeden Fall!

Ausnahme der Magie erzkonservativ sind, sondern hinsichtlich der Technik. Die befürchteten Balancing-Probleme im Bezug auf zu erwartende Nachteile der Pad-benutzenden Xbox 360-Spieler wurden gut umschifft. Bei unseren Sessions waren weder auf PC-Seite noch auf der 360-Front spürbare Unterschiede festzustellen. Auch der Netzcode überzeugt auf breiter Front: Wir konnten keinerlei Lags feststellen und auch die Sprachübertragung funktionierte (zumindest über 360) wunderbar.

Was die Qualität der Kulisse betrifft, zeigt sich Shadowrun auf beiden Systemen bieder. Sowohl auf 360 als auch auf Vista-PCs kommen die Leveltexturen nur selten über das Prädikat „durchschnittlich“ hinaus. Dass dazu die Animationen hin und wieder mit den bei Multiplayer-Spielen nicht unüblichen „Gleit“-Schritten oder gar Leitern hinaufschwebenden Figuren zu kämpfen haben, hilft dem optischen Eindruck auch nicht weiter. Wenigstens der Einsatz von Havok-Physik hilft, die Gratwanderung zwischen „bieder durchschnittlich“ und „ok“ halbwegs positiv abzuschließen.

Doch PC-User sollten ein nicht zu unterschätzendes Problem beachten: Neben Vista als Pflicht-Betriebssystem sollten für ein optimales Spielerlebnis mind. ein Dual-Core-Prozessor, 2 GB RAM und eine Grafikkarte mit 256 MB (je mehr, je besser) schlummern. Bei allem was drunter liegt -selbst wenn euer Rechner damit mind. das geforderte 4,0 im Vista-Leistungsindex erreicht- sieht das Ergebnis unbefriedigend aus.