Wenn Ryo nicht gerade Hinweisen nachspürt, trainiert, shoppt oder mit Shenhua am Abend seichte, aber anheimelnde Gespräche führt, entdeckt er in der überschaubar großen Spielwelt unzählige Anspielungen und Gimmicks – das ist Fanservice pur für Shenmue-Liebhaber: Im Bilderladen findet sich ein Porträt von Shenmue-2-Schurke Dou Niu, an den Wänden kleben Plakate von Virtua Fighter, in Capsule-Toy-Automaten warten Lan Di, Joy, Ren & Co. In den zahllosen Shops und Restaurants der Hafenstadt Niaowu sucht ihr nach gut versteckten, knubbeligen Plastikenten, im Holzfiguren-Café fühlt man sich wie in einer Freakshow und der Besuch im Tomato-Supermarkt löst wehmütige Gefühle aus. Eingekauft wird in Shenmue 3 übrigens per Menü, das behäbige Hinzoomen und Auswählen jeder einzelnen Ware ist passé. Ähnliches gilt auch für die Handhabe beim Untersuchen eines Zimmers: Wenn Ryo Schubladen öffnet, Schnapsflaschen anhebt oder Kommoden rückt, geht das erheblich angenehmer von der Hand als in den alten Teilen.
Mehr Komfort?
Grundsätzlich gelingt der Spagat zwischen Serientreue und heutzutage üblichen Komfortfunktionen: Außerhalb von Sequenzen und Fights könnt ihr jederzeit speichern, vier Schwierigkeitsgrade regeln den Anspruch der Kloppereien, gelegentlich bietet das Spiel sogar an, zu bestimmten Orten zu springen oder Zeit verstreichen zu lassen. Nervig hingegen ist, dass man die zum Angeln nötige Ausrüstung stets nur leihen und einmal benutzen kann – das mindert den Spaß an der ansonsten entspannenden Beschäftigung. In seinem Tagebuch notiert Ryo nach wie vor alle Story-Hinweise zu seiner Schnitzeljagd, dort findet ihr außerdem Tipps zum Trainieren und Jobben, Infos zu den Nebenquests und grobe Karten der Schauplätze. Die Move-Ausrüst-Menüs und Einkauf-Bildschirme wirken allesamt altbacken, verrichten ihren Dienst aber tadellos.
Störender ist, dass sich abgesehen von Ryos wichtigsten Kontakten kein NPC an ihn erinnern kann: Fischhändler, Soda-Verkäufer, Tempel-Wächter oder Kung-Fu-Opa labern ihn stets mit denselben Worten an – egal ob man sie zum ersten Mal trifft oder zehn Sekunden zuvor mit ihnen geplaudert hat. An dieser Stelle wirkt das Spiel dann tatsächlich mal wie aus der Zeit gefallen. Andererseits kann ich es immerhin tun im Spiel – dieses Anlabern aller möglichen Zivilisten und Betreten von zahllosen Geschäften. Grundsätzlich ist es nämlich sehr schön zu sehen, dass überall Essen angeboten wird, dass in Geschäften dutzende Artikel in der Auslage stehen, dass so viele kleine Läden ihre Pforten öffnen – da kann man als verwöhnter PS4-Zocker schon mal darüber hinwegsehen, dass es wenig realistisch ist, dass im zweiten Stock eines Restaurants überall dampfende Gerichte am Tisch stehen, sich dort aber kein Gast niedergelassen hat. Serienfans freuen sich zudem in der zweiten Spielhälfte über die Option zu telefonieren. Zum Glück hat Ryo die Nummern von Fuku-san, Nozomi oder Joy in seinem Büchlein vermerkt…
83%...?
Um "Shenmuefanatiker" nicht zu kränken oder wie kann ich mir die Wertung erklären?
Unabhängig von persönlich Vorlieben bzw Abneigungen, hat der Tester hier nicht seine Arbeit gemacht!
Softwareschrott wären vllt ein hartes Wort aber weit davon entfernt, ist Shenmue3 nicht.
Die gesamten Gameplayelemente sind ausnahmslos schlecht und die "Story" (falls man es überhaupt so nennen sollte) ist unterirdisch bis überhaupt nicht vorhanden. Wozu ein Shenmue3 Entwickeln, wenn ich den Plot maximal einen Mikrometer zum Ziel bewege?!
Möchte gar nicht zu lange schreiben, dieses Machwerk hat schon genug meiner Zeit vergeudet!
Fazit: Shenmue3 ist eine absolute Katastrophe, bringt die Geschichte nicht weiter und ist in jeder seiner Punkte als Videospiel, ungenügend.
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Btw
Shenmue 1&2 beide zu Release gespielt.
Ich kann also verstehen, wenn Spieler die erste/ersten Spielstunden noch irgendwie "Ok" finden aber irgendwo zwischen Hühner fangen und anderen sinnlosen Mist, sollte ein klarer Gedanke aufblitzen...
Hab‘s jetzt auch durch.
Die hohe Wertung hat‘s nicht verdient. Ich kann es tatsächlich niemandem empfehlen, der nicht eh schon weiß, worauf er sich da einlässt. Es ist lahm, übermäßig kompliziert, hölzern. Die Story wird kaum weitergeführt, geschweige denn abgeschlossen.
Trotzdem hatte ich einen Riesenspaß, weil ich die Vorgänger damals auf dem DC mochte und wissen wollte, wie es weitergeht. Weil ich einen Haufen Eastereggs wiedererkannt habe, und weil ich gerade schlicht Bock drauf hatte.
Shenmue ist so ein „muss man dabei gewesen sein“-Moment. Jedem der nicht dabei war kann ich nur den Tipp geben, bei Interesse Teil 1+2 billig bei Steam zu schießen und mal reinzuschauen. Wer es schafft, all die Warzen zu ignorieren und sich 20 Jahre zurückzuversetzen und neu darüber zu staunen, was zu der Zeit an Detailgrad schon möglich war, der kann dann auch Teil 3 irgendwann mal angehen.
Für alle anderen „normalen“ Spieler gibt es wohl haufenweise besseres.
An meinem letzten Urlaubstag lief nun auch für mich der Abspann und ich hoffe es wird ein vierter Teil kommen. Das Spiel wurde sehr gut in unsere 18 Jahre ältere Gesellschaft portiert und zwar so wie es sein soll. Vorneweg, ja es hat Makel und ja es kann schon nerven immer "X" drücken zu müssen und wenig Auswahlmöglichkeiten zu haben in Gesprächen.
Die Animationen in Gesprächen sind so steif wie früher und einige NPCs wirken wie die Kung-Fu Holzpuppen zum trainieren.
Dieses Spiel verlangt viel Geduld. Eigentlich vor allem verlangt es viel "spielen". Was früher noch selbstverständlich war kann sich heute, verständlicherweise, umständlich anfühlen - denn all die so tollen in den letzten 18 Jahren entwickelten Geschwindigkeitsschübe aus anderen Spielen, gibt es hier nicht.
Du packst den Gegner nicht? Geh trainieren. Ja das ist so fies wie im echten Leben. Da steht der blau-Gurt vor dir aber du mit deinem gelb, kommst nicht an ihn ran ohne Training. Das ist schon ein wenig Kampfsport Fetischismus aber genau so ist das eben. Was hab ich tagelang nur trainiert und Kapseln für Geld gesammelt, Stapler gefahren, nur um noch mehr zu ackern.
Das Spiel zeigt auch heute noch, wieso es solch ein Grundstein war. Es passt natürlich mit all seinen kleinen Macken nicht in diese moderne Welt und wird sicher ein Fan Service bleiben, wer sich jedoch einlassen kann auf diese Welt und das meint wirklich, durchgehen - nicht durchrennen.. Erlebt auch heute noch ein tolles Abenteuer.
So, mal reingespielt, nachdem ich die Vorgänger nochmal durchgezogen hab.
Tjoa, ne. Ist Shenmue. Spielt sich erstmal fast genauso wie die anderen. Genauso zäh, mit allen Warzen. Wundervoll. Aber sicher keine hohe Wertung wert. Das mit dem Essen find ich auf den ersten Blick ein bisschen doof. Und unrealistisch. Mein Ryo stinkt wahrscheinlich als hätte er in Tsatsiki gebadet, so viel Knoblauch wie der frisst. Aber egal, soll ja gesund sein.
Kampfsystem scheint man geändert zu haben. Ist irgendwie reines Buttonmashing. Aber auch das ist nicht weiter wild, so bin ich bei Teil 1 und 2 auch durchgekommen, wenn ich ehrlich bin. Das wichtigste an der Reihe waren für mich nie die Kämpfe, sondern die teilweise irren Details. Und die gibt es anscheinend immer noch.
Was mir optisch etwas missfällt sind einige der Charaktere. Ryo und Shenhua sind ok, aber manche Opas im Dorf Bailu sehen aus wie einem Disney-Film entsprungen. Schon klar, es ist kein kompromisslos realistischer Stil gewählt worden, auch Ryo und Shenhua sind das nicht unbedingt. Aber manche der Gesichter sind schon recht bizarr. Waren sie zwar früher teilweise auch - aber da isses nicht so aufgefallen.
Nun denn, schön, dass es das Spiel jetzt gibt. Es ist mAn sicher kein must-have (außer für Fans der ersten beiden Teile), aber einen gewissen Charme kann ich ihm als Besitzer der DC-Spiele nicht absprechen.