Veröffentlicht inTests

Sonic Superstars (Plattformer) – Gar nicht mal so super

Neben Genre-Vorreiter Super Mario hat sich dieser Tage auch Sonic auf ein brandneues 2D-Abenteuer begeben. Waren die beiden zu Sega Mega Drive- und Super Nintendo-Zeiten Anfang der 90er noch bittere Rivalen im Kampf um den Jump’n’Run-Thron, ergab sich der blaue Igel mit der Zeit seinem Schicksal und trat in jüngerer Vergangenheit sogar zusammen mit Nintendos Klempner in Spielen auf. Sega produzierte keine eigene Hardware mehr und dafür seine Spiele für alle anderen Konsolen. So kamen über die Jahrzehnte noch regelmäßig Sonic-Abenteuer heraus. Nachdem es in Sonic Frontiers zuletzt in ungewohnte Open-World-Gefilde ging, ist Sonic Superstars wieder ein guter alter Plattformer.

© SEGA / SEGA

Die chaosreichen Sieben

Hin und wieder werdet ihr in den Leveln auf einen großen rotierenden Ring treffen. Dieser stellt eine Art Portal in ein Speziallevel dar, in dem ihr einen der mysteriösen Chaos-Smaragde bekommen könnt. Hier wechselt die 2D- in eine 3D-Ansicht und ihr müsst euch hangelnd auf die Jagd nach einem der schwebenden Edelsteinen machen. Diese leuchten – ganz anders, als man es von den eigentlich grünen Smaragden erwarten sollte – in verschiedenen Farben und verleihen Sonic und seinen Freunden besondere Fähigkeiten; so könnt ihr Doppelgänger beschwören, die die Gegner angreifen, euch wie eine Kanonenkugel in eine beliebige Richtung schießen, die Zeit verlangsamen oder Wasserfälle hinaufschwimmen. Die Fähigkeiten sind einmal einsetzbar und müssen dann an den Speicherpunkten im Level aufgeladen werden. Wenn ihr die Kraft aller Chaos-Smaragde euer Eigen nennt, steht euch außerdem eine ganz besondere Verwandlungsmöglichkeit zur Verfügung. 


[GUI_STATICIMAGE(setid=92720,id=92658181)] div class=
In den labyrinthartigen rotierenden Bonuswelten könnt ihr Sonic-Münzen ergattern – wenn nicht, ist es aber auch nicht so schlimm.
Zur Wahrheit gehört aber auch, dass ihr ganz gut ohne die Power-Ups leben könnt. Zum Abschließen von Welten oder Besiegen von Endbossen braucht ihr die Kräfte nämlich nicht. Es wird mit ihnen nicht einmal signifikant einfacher (oder ohne sie schwerer). Ich hätte mir zumindest gewünscht, dass mir das Spiel hier irgendeine Hürde gibt, wie zum Beispiel: Du kommst erst in Level xy, wenn du vorher mindestens soundsoviele Chaos-Smaragde gefunden hast. Das passiert aber nicht und so sinkt auch die Motivation, ernsthaft auf die Jagd nach diesen Edelsteinen zu gehen.

Ebenfalls könnt ihr in vielen Akten durch schwarze Löcher springen und so in Bonus-Level gelangen. In rotierenden Labyrinthen manövriert ihr an Hindernissen vorbei und könnt bis zu drei Sonic-Münzen finden, mit denen sich im Shop Teile für euren Roboter kaufen lassen. Wofür dieser gut ist, dazu kommen wir später; aber kleiner Spoiler: Es lohnt sich nicht wirklich, gezielt diese Münzen, die ihr auch im Level verteilt finden könnt und für jeweils 100 gesammelte Ringe spendiert bekommt, zu sammeln.

Mit Vollgas ins Verderben

Auf schnellen Sohlen prescht Sonic so manches Mal durch das Level und wird häufig automatisch durch Loopings gejagt, mit Sprungfedern diagonal in die Luft oder mit Schwung senkrechte Wege hochgeschleudert. Wenn diese Elemente alle so flüssig ineinander laufen, wirkt das sehr befriedigend, hier und da wird aber eine schnelle Reaktion für einen Sprung oder Richtungswechsel gefordert. Andernfalls endet euer Run an einer Wand oder im schlimmsten Fall in einem Gegner, was euch nicht nur den Flow, sondern auch alle Ringe kostet.

 

[GUI_STATICIMAGE(setid=92720,id=92658182)] div class=
Ganz ohne Pixeloptik geht es dann doch nicht: In der Cyber Station Zone werdet ihr in eine Retro-Version eurer selbst verwandelt.
Diese stellen bei Sonic gewissermaßen die Lebensenergie dar: Solange ihr auch nur einen Ring habt, können euch Feinde, Geschosse, Stacheln oder Lava nichts anhaben (ertrinken und in Abgründe fallen ist allerdings immer noch möglich). Zum Glück verteilen sich die Ringe bei einem Treffer weit gestreut über den Bildschirm, sodass euch ein paar Sekunden bleiben, einige davon wieder einzusammeln.

 

Ein bisschen frustig ist es allerdings trotzdem manchmal, da es nicht immer intuitiv ist, wann und wie ihr den Gegnern ausweichen könnt. Die meisten Feinde könnt ihr zwar mit einem Sprung von oben oder einem Schlag von unten aus dem Weg räumen, oft genug werdet ihr aber doch aus Versehen von vorne gegen sie springen oder im letzten Moment von einem gegnerischen Projektil getroffen.
Kommentare

3 Kommentare

  1. Huch, die Grafik ist ja wirklich nicht hübsch.
    Hat SEGA keine 2D-Artists mehr, die aus dem ganzen ein zumindest schöneres 2D-Spiel hätten zaubern können? Oder hätte sich so der 60€-UVP-Tacken nicht gerechtfertigt?
    Wurde Eggman aus Trotz oder Gewohnheit im Artikel konsequent als Robotnik bezeichnet? (Streng genommen isses ja nicht falsch, obwohl ich nicht weiß, ob die "Lore" in der Zwischenzeit schon wieder angepasst wurde)

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.