Bewährtes Gameplay neu verpackt
Die durchdachte Pad-Steuerung sorgt jedenfalls für ein fast durchwegs reibungsloses Gameplay, das dem Spieler ähnlich wie im Vorgänger durch ein unaufdringliches, den Spielbeginn begleitendes Tutorial näher gebracht wird. Weniger gefällig ist hingegen die Tatsache, dass manche Spielabschnitte aufgrund der wegrationalisierten Teleporter-Tore des ersten Teils mehrmals passiert werden müssen und die Gegner zum Teil wiederentstehen.
Zudem ist der Waffenwechsel unnötig kompliziert. Statt beim Aufheben eines neuen Mordwerkzeugs seine alte Klinge automatisch fallen zu lassen, muss diese nun nämlich erst umständlich mit einem Wurfmanöver entsorgt werden. Auch nach einem Finishing-Move müssen manche Waffen erst wieder aufgeklaubt werden, bevor ihr mit ihnen weitermeucheln könnt. Ebenfalls enttäuschend: die äußerst dürftige, fast nutzlose Kartenfunktion. Als Entschädigung versöhnen jedoch eine imposante, wenn auch teils extrem lichtarme Level-Architektur, anspruchsvolle Rätsel, die neuen Elementarkräfte des Soul Reavers und die durchwegs erstklassige Präsentation.
Ein Fest für die Sinne
Bis auf das fehlende Lightsourcing auf Raziels entstelltem Körper, gelegentliche Clipping-Fehler und die teils eingeschränkte Fernsicht ist die grafische Aufmachung von Soul Reaver 2 äußerst beeindruckend. Filigranes Level-Design, exzellente Texturen und aufwändige Animationen verwöhnen das Auge, während lästige Ladepausen dank intelligentem Daten-Streaming völlig entfallen. Das stete Nachladen der erforderlichen Daten sorgt zwar gelegentlich für kurze Ruckler, aber diese sind wirklich minimal und stören den Spielfluss in keiner Weise.
Auch akustisch präsentiert sich Soul Reaver 2 von seiner Schokoladenseite. Der düstere und interaktive Soundtrack passt sich dem Geschehen auf dem Bildschirm perfekt an und sorgt zusammen mit den realistischen Soundeffekten für eine atmosphärische Endzeitstimmung. Besonderes Lob verdient in diesem Zusammenhang auch die professionelle deutsche Synchronisation, die im Gegensatz zur ebenfalls anwählbaren englischen Fassung während der in Spielgrafik dargestellten Zwischensequenzen zwar nicht immer lippensynchron ist, aber dem Original ansonsten in nichts nachsteht, es im Gegenteil sogar stellenweise übertrifft.
Ich bin der Meinung, dass man aus dem zweiten Teil deutlich mehr hätte rausholen können, denn der zweite Teil für die PS2 ist Gameplaymäßig leider durchwachsen, weil es:
1. die Teleporter nicht mehr gibt
2. die taktischen Bosskämpfe fehlen
3. der erste einfach Kult war: Raziel, du bist würdig...
Meiner Meinug nach ist der 2. Teil trotz des Generationenwechsels (PS1 zu PS2) technisch etwas hinter Teil 1, wovon mich im 2. Teil lediglich der Soundtrack und die geniale Story überzeugen konnten und das Verlangen danach zu wissen, wie es mit der Geschichte weitergeht.
Ich habe Soul Reaver 2 sowohl auf dem PC als auf der PS2 gespielt, wo es noch um eine Spur interessanter ist, da es ausschließlich in der PS2 Version zusätlichen Bonusinhalt gibt und die Steuerung mit dem Gamepad deutlich präziser ist, als mit der Maus und der Tastatur.