Fazit
Wenn ein Spiel sich das Indie-Highlight Journey so augenscheinlich zum Vorbild nimmt – dann muss es sich auch an der stillen Perle von thatgamecompany messen lassen. Leider ist weder die Farbwahl so stilsicher, noch die Musik so grandios. Auch die mysteriösen Felszeichnungen, die ich wie in Journey „aktivieren“ kann, transportieren die extrem vage Story von Spirit of the North nur bedingt – überhaupt besitzt der Titel zwar eine entrückte Atmosphäre, vergisst dabei aber fast ganz, dem Spieler wenigstens einen Hauch konkrete Geschichte anzubieten. Die Denkaufgaben gehen in Ordnung und nutzen die verschachtelte Umgebung gut aus – das Lösen macht wegen der ungenauen Steuerung aber nie so viel Spaß wie theoretisch möglich. Unterm Strich ist Spirit of the North eine ambitionierte, durchaus hübsch zu heißende Fingerübung eines Indieteams, die aber noch viel Luft nach oben hat.Wertung
Stimmungsvolles Rätselabenteuer mit Fuchs – leider auch mit unsauberer Steuerung und zu dürftigem Story-Unterbau.
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Zurück zu Spirit of the North, .. hat es jemand gespielt, und ist es am Ende tatsächlich so, dass man in dem Wald sämtliche 27 Heilige finden muss?
OK, dann sind wir aber wieder am Anfang unseres Kreislaufs: Die Gewichtung der verschiendenen Aspekte und das unterschiedliche Empfinden von "Problemen". Offensichtlich gibt es eine Menge Leute, die die Steuerung bei Last Guardian nicht so beschissen finden, daß sie weiterhin von einem Meisterwerk sprechen. Weil die Steuerung vllt. nicht besonders schlimm ist oder weil so vieles andere an dem Spiel stimmt.
Und bei Spirit of the North ist das augenscheinlich nicht der Fall.
Nehmen wir 2001 von Stanley Kubrick als Beispiel. Es gibt sehr viele Leute, die den Film langweilig finden und dabei sogar regelmäßig einschlafen. Soll man nun aufgrunddessen aufhören, es als Meisterwerk zu bezeichnen, wenn man nicht zu diesen Leuten gehört?
Oder noch besser, ein Autobeispiel: Der VW Käfer wird von vielen als leistungsschwache Grütze empfunden, die sie nicht einmal geschenkt annehmen würden. Soll man nun aufgrunddessen aufhören, den Käfer als automobiles Meisterwerk zu bezeichnen, wenn man nicht zu diesen Leuten gehört?