Und dennoch: Hinter der spröden Präsentation, dem Grind und den Wartezeiten bei ausufernden Raumflügen, die ungleich länger dauern als die dahinter lauernden Missionen, lauert ein interessantes Universum, das einem zahlreiche Möglichkeiten bietet, sich auszutoben – insbesondere, wenn man sich nicht mehr auf die Steuerung des angenehm trägen Potts konzentrieren muss. Und das auch mit absoluter Freiheit, wenn man nicht den Story-, sondern den „Freeroam“-Modus wählt und sich nach Gutdünken durchs All wuselt und die verschiedenen Fraktionen für sich begeistert oder gegen sich aufbringt. Es gibt ein glaubwürdiges Wirtschaftssystem, das einem zusätzlichen Profit bringt, wenn man aufmerksam die Nachrichten studiert, die einen auf mögliche Warenknappheit hinweisen. Ganz zu schweigen von der ständig aktualisierten Datenbank, die einem für alle Waren im Laderaum den besten Verkaufspreis samt Entfernung anzeigt. Kopfgeldjäger, Freibeuter, Asteroiden-Bergbauer, Handelskapitän: Wie man das All erforscht und wie man das nötige Kleingeld für Schiffserweiterungen, neue Waffensysteme oder ganz neue Raumtransporter bekommt, steht einem offen.
Welches Schiffer’l hätten’s denn gern?
Hinsichtlich Raumschifftechnologie legt sich Starpoint Gemini 2 ins Zeug. Es gibt haufenweise Raumschifftypen, die man nach Gutdünken einfärben bzw. taufen sowie unzählige Waffen- oder Hilfssysteme, mit denen man sich einsatzbereit machen kann. Mitunter werden dafür zwar happige Preise abgerufen. Doch im Normalfall amortisiert sich die Ausgabe spätestens dann, wenn man größere Piratenschiffe angreifen und schwächen, sie dann kapern und gewinnbringend verkaufen kann. Die Kämpfe können sich ebenfalls sehen lassen. Zwar lässt sich die KI mitunter sehr einfach besiegen. Doch in den Momenten, wenn sie einen ans Limit führt und man nicht nur den Energiehaushalt oder die Angriffssysteme steuert, sondern auch ggf. mitgeführte Abfangjäger starten lässt oder dem Experten an Bord den Befehl gibt, nur die Systeme oder die schweren Waffen unter Beschuss zu nehmen, fühlt man sich beinahe wie Captain Kirk.
Schade nur, dass der Eindruck auch durch Unterbrechungen von bis zu einer Sekunde getrübt wird, wenn man in einen neuen Sektor fliegt und auf diesem Wege ebenfalls die Illusion zerstört wird, ein offenes All zu durchqueren. Ebenfalls bedauerlich: Der auf PC mittlerweile erhälzliche DLC „Origins“, der einen erneut mit den Geschehnissen des ersten Starpoint Gemini konfrontiert, diese aber mit den aktuellen Mechaniken verbindet, fehlt hier. Gelungen wiederum ist das Design der Raumschiffe und Stationen. Von geschmeidig aussehenden Gleitern bis hin zu schroffen Transportern wie der Sulaco aus Aliens wird ein breites Spektrum abgebildet.
Also, ich habe mittlerweile die PC und die XBOX ONE version, und muss sagen, das die Unterschiede schon ziemlich derbe sind!
Nachteile der Xbox version: Es ist komplett in englisch gehalten, PC vers. ist in vielen Sprachen und auch Deutsch verfügbar.
Im freien Modus kann man offenbar seinen Spielernamen nicht ändern, es bleibt einfach der vorgegebene Name der männlichen Figur aus dem Storymodus!? Man kann aber auch das Geschlecht im freien Modus wählen, somit hat man als Frau dann einen Männer namen.... also, ich hab noch keine möglichkeit gefunden den Namen zu ändern.
Große unterschiede bei der bedienung: Auf PC recht umfangreiche shortcuts, kamera und ziel bezogene einstellungen möglich. Auf Konsole nur einfachste kommandos möglich, kein vergleich.
Klar, mit Tastatur ist man natürlich im Vorteil, aber für die Pad belegung wäre hier viel mehr drin gewesen.
Beim Entern zb. fehlt anscheinend eine ganze Funktion : Beim PC kann man nach einer gewissen Pause nach dem Enterbeginn die Transporter bedienen und weitere Enterkommandos auf das Zielschiff entsenden. Das ist wichtig, weil nie die ganze Entermannschaft rüber geschickt werden kann (ist von der Transportergröße abhängig).
Das Spiel berechnet diverse Faktoren in den Enterkampf mit ein, deshalb ist es wichtig so schnell wie möglich das ganze Enterkommano rüber zu schicken. Auf Konsole wird einfach alles nach und nach rübergeschickt, zwar auch abhängig von der Transportergröße, aber eben ohne direkten Einfluss.
Bis jetzt hinkt für mich die Konsolen variante mindestens eine halbe Raumschifflänge hinterher, um es mal im Weltraumjargon auszudrücken