Es war einmal vor langer Zeit …
Unter dem Titel Harvest Moon: A Wonderful Life ist das Original für den Nintendo GameCube bereits 2003 in Japan erschienen, später folgten die Veröffentlichung im Rest der Welt sowie eine Version für die PlayStation 2.
Der Reihenname sorgte in den letzten Jahren für Verwirrung, da verschiedene Farmsimulationen unter beiden Titeln veröffentlicht wurden. Die Kurzfassung lautet: Was damals Harvest Moon war, heißt heute Story of Seasons. Alles, was aktuell als Harvest Moon erscheint, hat lediglich den bekannten Namen zu bieten.
Der Titel ist jedoch nicht das Einzige, was sich im Remake verändert hat. An sich bekommt ihr es mit dem gleichen Spiel zu tun, einige kleine Änderungen hat Marvelous allerdings integriert. Zum Beispiel dürft ihr für das Geschlecht eures selbsterstellten Charakters nun zwischen männlich, weiblich und nicht-binär wählen, wodurch sich zusätzliche potenzielle Partner auftun. Ungeachtet eurer Spielfigur stehen euch dieses Mal acht Dorfbewohner zur Verfügung, die nur darauf warten, dass ihr ihnen den Hof macht.
Auch das Kind, das ihr im Laufe eures Farmlebens bekommt, ist nicht mehr zwangsläufig männlich und wird selbst bei einem gleichgeschlechtlichen Paar vom Storch vorbeigebracht. Es sind kleine Veränderungen, die auf die Spielerfahrung an sich wenig Auswirkungen haben, jedoch freuen wir uns sehr darüber. So konnten wir uns nämlich frei einen Partner aussuchen, ohne durch die Erstellung unseres Charakters automatisch Optionen zu verlieren.
Neben diesen und weiteren kleinen Neuerungen gibt es im Vergleich zum Original neue Tiere, mehr Kochrezepte, saisonale Events und es wurde sowohl am Gameplay als auch der Grafik geschraubt. Wenn ihr A Wonderful Life damals gespielt habt und nun der Nostalgie wegen auf das Remake wartet, dürft ihr euch über eine ziemlich originalgetreue und dennoch leicht verbesserte Umsetzung freuen.
Unter die Haube oder raus aus dem Spiel!
Die Prämisse der Geschichte ist simpel: Nach dem Tod eures Vaters übernehmt ihr seinen alten Hof im Vergessenen Tal. Sein Freund und Nachbar Takakura nimmt euch unter seine Fittiche und unterstützt euch im Farmalltag. Kaum seid ihr dort angekommen, spricht er schon das Thema Heirat an, welches in diesem Spiel einen hohen Stellenwert einnimmt.
Seid ihr am Ende des ersten Jahres immer noch Single, scheint das Leben auf dem Bauernhof laut Takakura nichts für euch zu sein und ihr zieht weiter, was das Ende des Spiels bedeutet.
Heiraten und Nachwuchs kriegen scheint in der virtuellen Welt also eine Grundvoraussetzung für das Betreiben einer Farm zu sein, selbst wenn das Kind später ganz andere Interessen als Landwirtschaft entwickelt.
Um die volle Geschichte zu erleben, die sich über den gesamten Lebenszeitraum eurer Figur erstreckt, müsst ihr also unbedingt heiraten. Je früher ihr euch mit eurem erwählten Herzblatt gut stellt, desto besser; sollte es euren Antrag allerdings ablehnen, besteht noch kein Grund zur Sorge. Dann kommt am Ende des ersten Jahres nämlich einer der beiden Dorfbewohner, mit denen ihr euch am besten verstanden habt, von sich aus auf euch zu und führt euch zurück auf den richtigen Weg.
Auch wenn Marvelous dieses Kernelement aus dem Original übernommen hat, konnten wir uns damit nicht so recht anfreunden; ganz abgesehen von der Botschaft, die dadurch übermittelt wird. Denn wer sich einfach nur auf das Farmleben konzentrieren und seine Zeit nicht damit verbringen will, Avancen zu machen und sein Kind zu erziehen, hat schlechte Karten. Auf der anderen Seite gibt es mehr als genug spielerische Alternativen, in denen die Romantik nur die zweite Geige spielt.
Der starke Fokus auf die Lebenssimulation ist ein Feature, das viele Fans an A Wonderful Life lieben. Mit der zusätzlichen Anzahl an möglichen Partnern wird es stimmig erweitert und eröffnet neue Möglichkeiten. Für wen ihr euch letztendlich entscheidet, ist eure persönliche Wahl, obwohl manche Charaktere euch vom Spiel selbst näher gelegt werden als andere.
Wobei das Spiel hier halt auch ganz andere Schwerpunkte setzt. Bei A Wonderful Life ist die Farmsimulation eigentlich nur Beiwerk und nicht der Anreiz. Wem es darum geht einen erfolgreichen, großen Bauernhof zu bewirtschaften und optimieren, ist mit anderen SoS/HM oder Dritttiteln wie SV tatsächlich besser aufgehoben.
In erster Linie geht es hier statt dessen eben um das Familienleben, darum den eigenen Nachwuchs großzuziehen und beim Wachsen zuzusehen, während man selbst - und das Dorf um einen herum - älter wird. Das zeigt sich auch schon daran, dass das Spiel eben grundsätzlich vom Spieler fordert sich nach dem ersten Jahr zu vermählen, sonst Game Over.
Ganz schön hoch bewertet. Fand die Story of Seasons Teile bisher alle durch die Bank weg ziemlichen Schrott. Unfassbar hässlich anzusehen und das Spielprinzip sehr dröge.
Dann doch lieber zum 100x Stardew Valley.
Ganz ehrlich, sowohl Harvest Moon, als auch Story of Seasons finde ich mittlerweile enttäuschend.
Die Remakes / Remasters sind bestenfalls hingeschnudelt und leiden im schlimmsten Fall durch die damals begrenzten Features.
Die neuen Teile hingegen finde ich schon konzeptional (SoS) oder grafisch (HM) ziemlich schwach.
Ich glaub es ist so, wie der einstige HM-Schöpfer mal bezüglich zu Stardew Valley sagte:
Die Entwickler haben schlicht den Kern der Reihe außer Augen verloren.