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Sudden Strike 3: Arms for Victory (Taktik & Strategie) – Sudden Strike 3: Arms for Victory

Die Macher von Sudden Strike können es nicht lassen: Eben haben sie einen dritten Teil der einst erfolgreichen, aber mittlerweile ergrauten Reihe nachgeschoben. Der spielt natürlich wieder im Zweiten Weltkrieg, bietet Massenschlachten und möchte an alten Echtzeit-Taktik-Tugenden anknüpfen. Kann das in die Jahre gekommene Spielprinzip noch einmal siegen?

© Fireglow Games / Koch Media

Iwo Jima darf nicht fallen

Gespannt warte ich auf den Angriff der US-Marines, der gleich beginnen wird. Vorgeschobene Späher haben die amerikanische Armada schon entdeckt, die 1945 vor Iwo Jima dümpelt und die Insel erobern soll. Ich führe die Kaiserlich

Die Insel Iwo Jima in der Missionsansicht. Hier erhaltet ihr knappe, gesprochene Instruktionen darüber, was zu tun ist. Mehr Infos wären wünschenswert.

Japanische Armee, die das Eiland verteidigt, das nur so wimmelt vor Soldaten, Bunkern und Schützengräben. Meine primitiven Radargeräte warnen mich, dass es gleich ein alliiertes Bombardement geben wird. Ein Signalton erklingt, allein dem heftigen Luftangriff habe ich wenig entgegen zu setzen. Allenfalls die „88“, ursprünglich eine deutsche Erfindung, und die 20mm-Flak bringen etwas gegen die Jagdbomber. Meine Zerojäger sind viel zu wenige, um Widerstand leisten zu können.

Die Insel verwandelt sch langsam aber sicher in eine Kraterlandschaft, die eher an die Westfront des Ersten Weltkrieg erinnert. Auch die Schiffsartillerie der Feinde hämmert Salve um Salve gegen die Strände. Dann kommen die Landungsboote, die Soldaten und Panzer ans pazifische Ufer speien. Welle um Welle geht an Land. Das ist Stellungskrieg pur, denn Bewegung gibt es kaum. Meine MG-Unterstände bellen los, um die Marineinfanterie zurückzuwerfen. Die wenigen veralteten Panzer, die mit Sandsäcken geschützt sind, werden rasch ausgeschaltet. Das Einzige, auf das ich mich noch verlassen kann, ist die schwere Artillerie, die auf den Höhen thront. Wie lange noch?

Wenig Schlachtfeldstimmung

So stimmungsvoll kann Sudden Strike 3 ausnahmsweise mal sein und angesichts der schieren Masse an Soldaten und Gerät kommt sogar kurzzeitig fast so etwas wie Staunen auf. Auch wenn die 3D-Darstellung total antiquiert wirkt, weil sie die Soldaten wie Strichmännchen abbildet, als wäre es noch 2D. Ab einer gewissen Entfernung sieht das Schlachtfeld jedoch aus, als hätte sich seit Sudden Strike 1 gar nichts geändert. Der erdige Untergrund wirkt wenig plastisch und die Panzer hinterlassen keine Kettenspuren. Die Präsentation ist schmucklos: Oft instruieren euch kahle Texte, es wird keine Geschichte erzählt und auf Zwischensequenzen wurde gleich ganz verzichtet. Was Panzers zu viel des Inszenierten hatte, das hat Sudden Strike 3 garantiert zu wenig.

Und das, obwohl das Strategiespiel durchaus auch mal optische Highlights bietet. Es fängt mit der Umgebung an, die bis zu einem gewissen Grad zerstörbar ist. Bäume splittern, Häuser brechen zusammen und Bunker fliegen in die Luft. Wenn ein großes Geschütz sich aufrichtet und feuert, dann zittern die Blätter und es kommt schon so etwas wie Gefechtsstimmung auf. Man kann dann kurzzeitig verstehen, warum ein Raketenwerfer beim einfachen Landser so gefürchtet war, wenn er kreischend seine Streifen in den Himmel zieht. All das ist freilich wieder verflogen, wenn es allmählich zu ruckeln anfängt, sobald ein paar G.I.s zu viel durchs Bild huschen. Angesichts der nur mäßigen Grafik fragt man sich schon, warum es eigentlich zuckelt.

Unkomfortables Handling

Man ist sofort wieder drin im Spielprinzip, das weitgehend unverändert aus den Vorgängern übernommen wurde. Das hat Vor- und Nachteile: Wer schon Sudden Strike gespielt hat, wird sich zu Hause fühlen. Die unkomfortable Bedienung der

Das ist die normale Ansicht von Sudden Strike 3. Sie ist braunstichig, kleinteilig und mehr als unübersichtlich, zumal es nur ein winziger Ausschnitt ist. Eine bestimmte Einheit findet ihr gar nicht.

einzelnen Soldaten mittels des Bedienfeldes ist allerdings noch dieselbe; die Buttons für Angreifen, Reparieren oder Abladen wirken vertraut. Doch die vielen wuselnden Kämpfer sind ein Fluch, denn sie sind kaum zu kontrollieren. So verheizt man einfach Welle um Welle, ohne Spezialisten wirksam einzusetzen. Immerhin: Wenn ihr zweimal klickt, werden alle vom gleichen Typ (z.B. Sanitäter) ausgewählt. Pedanten, die in solchen Spielen nicht gerne Männer verlieren, dürfen das Massensterben nicht spielen, denn der Tod ist allgegenwärtig.

Der billige Gesamteindruck liegt sicher auch daran, dass das Spiel den Bedienkomfort moderner Echtzeit-Strategiespiele weitgehend vermissen lässt. Das Tutorial ist kaum hilfreich; die Truppen sind weder in größere Einheiten zusammengefasst noch wird euch angezeigt, wo es lang geht. Trotz der strategischen Karte und der Möglichkeit zum Herauszoomen fehlt es leider an Übersicht, so dass ihr die insgesamt 17 Schlachten sehr oft spielen müsst, um herauszufinden, wo jeweils die Knackpunkte liegen. Wo müsst ihr verteidigen? Wo setzt ihr Verstärkung ein. Wo sind die Schwachpunkte des Gegners? Mit dem Blick auf die Missionsziele allein ist es jedenfalls nicht getan
               

  1. Ich habe SuSt1 + (vorallem aber) SuSt2 MP gespielt und ich muss sagen das es vom spielgefühl das beste ist was es nach meinem(!) geschmack gibt. grade die massenschlachten machen das gefühl aus und dann noch ein paar gute spieler links und rechts von einem + ein paar gute spieler gegenüber :D , das war spass und da ging die eine oder andere nacht bei drauf(würde ab und an immernoch passieren wenn SuSt2 auf Vista laufen würde). Blitzkrieg , Panzers 1 +2 und wie sie alle heißen und irgendwo in meinem schrank staub ansetzen fesseln nicht! Am ehsten noch HOI2
    Zugegeben, das spiel hat noch einige(!) macken^^. ich für meinen teil hoffe das die entwickler sich auf ihren arsch setzen und ein paar vernünftige patches rausbringen, sich eine gescheite Comunity bildet und es wieder ein wenig so wird wie früher.
    PS: Schwierigkeit Mittel ist schon ganz in Ordnung und das feeling stimmt auch
    grüße: von Kluge

  2. im einzelspielermodus waren SS1+2 auch einfach nur öde. im MEHRspielermodus hat(te) aber gerade der 2te teil, der einige nette "komfortfunktionen" (zb. panzer können endlich rückwärts fahren..) besessen hat, seine großen momente. allerdings nur gegen gute kumpels, wenn man sich an gewisse regeln gehalten hat...
    der hier schon erwähnte RealWarfareMod ist ebenfalls den platz auf der platte wert!

  3. Ich kann mich da nur meinen Vorredner anschließen!
    Ich hab auch SuSt seid dem ersten teil gespielt und hab mich auch recht wohl gefühlt mit der Steuerung, man könnte sagen ich bin recht erfahren in dem Spiel, aber die Ki ist mir einfach zu hoch... ich seh ja net mal den Gegner und meine Panzer platzen, meine Infanterie wird dahin gemetzelt von einem Gegner den ich nicht sehe.
    Von der Grafik hat ich mir auch erwartet, :D wäre sie doch lieber bei der guten alten 2D Ansicht geblieben. Und dann die unverständlichen Ruckler...
    und das bei dem System (DC6850,8800 GTX, 2Gbram). Soviel gibts da nun auch wieder nicht zu berechnen oder darzustellen...
    Also wie gesagt die Bewertung ist ok!
    MfG Nihil

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