Veröffentlicht inTests

Super Mario Galaxy (Plattformer) – Super Mario Galaxy

Wie alt ist dieser Italiener mittlerweile? Gefühlte 56? Mario hat alles gesehen, hat alles gewonnen. Er hat Giana, Sonic und Rayman souverän hinter sich gelassen. Er hat Prinzessinnen gerettet und Schurken besiegt. Er könnte im Zeitalter von Mass Effect, Crysis & Co eigentlich in Rente gehen. Aber er ist der omnipotente, der nimmersatte, der alles behüpfende Tom Jones seiner akrobatischen Zunft. Also krempelt der Jump`n Run-Opa noch mal die Ärmel hoch, um es auf Wii krachen zu lassen…

© Nintendo / Nintendo

Orchester & Nostalgie

Die Planeten reichen von Mini- bis Großformat: Hier zerfurcht ein Maulwurf den überschaubaren Mutterboden – könnt ihr ihn fangen?

Man springt auf verdammt viele Köpfe. Man sammelt Sterne von null bis hundertzwanzig. Man kämpft gegen Bosse von klein bis groß. Man löst nach jedem Finale ein Ticket in die nächste Welt. Stunde um Stunde vergeht – nach etwa zwölf davon hat man gerade mal 50 Sterne. Und obwohl man sich im Jahr 2007 auf einer neuen Konsole bewegungssensitiv über 3D-Planeten schüttelt, werden mit jedem kleinen Soundfetzen Erinnerungen an die 80er oder die 90er wach – die Töne beim Einsammeln, Sterben und Treffen scheinen direkt aus der glorreichen Vergangenheit des Genres zu kommen. Aber nicht nur die harten Töne der Klassiker, auch die sonnendurchflutete Leichtigkeit von Super Mario Sunshine <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=2525′)“>

ist vor allem in den karibischen Welten samt Wasserrutsche und Palmenstrand spürbar.

Die Planeten haben nicht nur Kugelform, sondern nehmen jegliche Form an: Freut euch auf bizarre Himmelshörper mit zauberhaftem Charme.

Die Musik spielt in diesem Mario eine ebenso abwechslungsreiche wie stimmungsfördernde Rolle. Selten habe ich so eine orchestrale Vielfalt in einem Jump`n Run gehört. In Bosskämpfen auf Luftschiffen erinnert ihre düstere Wucht an Star Wars, in der Wüste an 1001 Nacht, auf der Hauptinsel werden unheimlich elegante Walzertöne angestimmt, die für entspannte Ruhe sorgen. An Stellen wie diesen fühlt man sich an die fröhliche akustische Klassik in Miyazakis Anime-Meisterwerken erinnert: Das hört sich nicht nur alles so an wie in „Das wandelnde Schloss“ & Co, das fühlt sich auch in Sachen Art & Design teilweise so an.

Wind und Natur stehen im Mittelpunkt: Schnappt euch eine Blume, wirbelt in die Höhe und lasst euch geschickt von den Luftströmen treiben, bis ihr auf einer Wiese landet. Hier findet ihr vielleicht eine kleine Ranke, die nach einem fruchtbaren Wirbel plötzlich in die Höhe wächst! Einfach ranspringen und über das Schütteln der Remote in die Höhe klettern. Am Ende der Ranke werdet ihr in die Luft geschleudert und seht vielleicht einen Stern leuchten. Jetzt müsst ihr noch mal die Remote schütteln und schon verlasst ihr diesen kleinen Planeten und werdet in atemberaubender Geschwindigkeit zum nächsten geschossen – inklusive Landeanflugkamera vor dem Aufsetzen. Alles, was krabbelt, wird euch hier in putziger Version begegnen: Krebse, Spinnen, Käfer, Würmer.

Kooperativer Spaß

Ab und zu weht das karibische Flair, das auch den Vorgänger Mario Sunshine auszeichnete. Hier hat sich Mario bei einer Stampfattacke etwas zu tief in den Sand gesetzt…

Es ist nicht nur Nostalgie, die einen irgendwann die Zeit vergessen lässt: Es ist das Trio aus kreativem Leveldesign, zauberhafter Kulisse und einem ganz neuen kooperativen Spaß – freut euch auf eine spannende Sternenjagd im Duett! Während der eine Mario präzise mit dem Analogstick des Nunchuk bewegt, über Buttons Sprünge oder Stampfattacken und das Schütteln der Remote Wirbelangriffe ausführt, kann der andere Spieler den Bildschirm z.B. nach Sternenstaub absuchen: Einfach den Klunker anvisieren und dann wird er automatisch angezogen und gutgeschrieben. Hat man genug gesammelt, werden irgendwann neue Galaxien freigeschaltet.

Aber viel wichtiger als dieses Sammeln ist das aktive Helfen im Level. Der zweite Spieler kann nicht nur einen Sprung einleiten, sondern über den A-Knopf z.B. rollende Felsen oder Monster aufhalten, damit der erste Spieler ausweichen oder sie zerstören kann. Gerade in den späteren Levels und Bosskämpfen ist diese Hilfe wirklich nützlich: Wenn Bowser mit Meteoriten um sich schießt und nur ab und zu eine Melone ausspuckt, die man auf ihn zurückschleudern muss, dann hat man es alleine schwer, denn man muss zum richtigen Zeitpunkt am richtigen Ort sein. Spielt man zu zweit, kann der Partner die Melone einfach einfrieren und man kann dorthin hüpfen.