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Tales of the Abyss (Rollenspiel) – Tales of the Abyss

3DS-Besitzer konnten ihren Rollenspielhunger bisher nur mit herkömmlichen DS-Titeln stillen. Mit Tales of the Abyss steht nun das erste reine 3DS-Rollenspiel parat. Zwar handelt es sich dabei lediglich um die Portierung eines sechs Jahre alten PS2-Oldies, aber dass alte Kamellen nach wie vor vorzüglich munden können, hatte ja kürzlich erst Ocarina of Time 3D eindrucksvoll bewiesen. Trifft das auch auf den hierzulande nie veröffentlichten Namco-Klassiker zu?

© Namco Tales Studio / Namco Bandai

Ständig auf Achse

Die Spielwelt lässt sich anfangs nur zu Fuß erkunden. Neben Kutschen und Fähren erhält man später aber auch Zugriff auf eigene Fortbewegungsmittel.
Die Spielwelt lässt sich anfangs nur zu Fuß erkunden. Neben Kutschen und Fähren erhält man später aber auch Zugriff auf eigene Fortbewegungsmittel. © 4P/Screenshot

Gereist wird in Tales of the Abyss über eine klassische, ebenfalls von Gegnern bevölkerte, aber leider teils sehr stark ruckelnde Weltkarte. Diese kann man anfangs nur zu Fuß, später jedoch auch zu Wasser und aus der Luft frei erkunden, um seltene Sammelobjekte und neue Orte zu entdecken. Die Gestaltung der über die Karte erreichbaren Schauplätze ist sehr abwechslungsreich und auch das aus vorgegebenen Kamerawinkeln eingefangene Leveldesign begeistert. Neben dem Bewältigen von Rätseln und Hindernissen, lohnt es sich auch nach versteckten Schätzen und Geheimbereichen Ausschau zu halten.

Dabei muss man immer wieder auf die Fähigkeiten von Schlappohr Mieu zurückgreifen, einem trotz aller Affronts seines Herrchens treuen Begleiter, der auf Kommando Feuer spuckt, Rammattacken ausführt oder sich in die Lüfte schraubt. Mit Mieus Hilfe kann man aber nicht nur lästige Hindernisse aus dem Weg räumen, sondern auch aufwändigere Aufgaben erledigen, wie mit geschickten Timing herab fallende Öltropfen entzünden, die dann entsprechend positionierte Fässer in Brand setzen, um im Dunkeln liegende Schalttafeln bedienen zu können. Auch zum Ablenken von Wachen oder Betäuben von Gegnern kann man ihn einsetzen.

Viel zu entdecken

Da sich Mieus Aktionsrepertoire erst nach und nach voll entfaltet, lohnt es sich selbst vertrauten Orten mehrere Besuche abzustatten. Die Schauplätze präsentieren sich insgesamt zwar sehr kompakt, bieten aber dennoch genügend Verzweigungen, Erkundungsreize und Interaktionsmöglichkeiten. In manchen Abschnitten hätte man sich sogar durchaus eine Kartenfunktion gewünscht. Speicherpunkte sind jedoch ausreichend vorhanden und selbst der Schwierigkeitsgrad lässt sich während des Abenteuers jederzeit anpassen.

Die einzelnen Schauplätze präsentieren sich zwar recht kompakt, warten aber mit gelungenen Erkundungsreizen und Interaktionsmöglichkeiten auf.
Die einzelnen Schauplätze präsentieren sich zwar recht kompakt, warten aber mit gelungenen Erkundungsreizen und Interaktionsmöglichkeiten auf. © 4P/Screenshot

Wer gern auf Entdeckungsreise geht, findet auch abseits der Dungeons viel Beschäftigung. Neben einer Karriere im Kolosseum oder einem Besuch im Kasino, kann man auch sein Geschick als Kellner, Schmied oder Koch unter Beweis stellen, geheime Kampftechniken lernen, legendäre Waffen aufspüren und viele andere optionale Aufgaben erfüllen. Allein für die Story sollte man mindestens 50 Stunden einplanen, wobei man problemlos auch doppelt so viel Zeit mit Luke & Co verbringen kann. Selbst Anreize für mehrfaches Durchspielen sind vorhanden.

Schön ist auch, dass man immer wieder Objekte findet, die neue Aktionsmöglichkeiten mit sich bringen oder für zusätzlichen Spielkomfort sorgen. So lernt man beispielsweise neue Steuerungsvarianten, steigert die Effektivität bestimmter Gegenstände, erhält Zugriff auf weitere Menüoptionen oder baut sein Fortebewegungsmittel aus. Zudem füllt man mit der Zeit diverse Datenbanken mit Informationen an, kann vor Reiseantritt das Angebot ortsansässiger Händler überprüfen oder verschiedene Spielrekorde einsehen. Selbst mit verliehenen Titeln kann herum experimentiert werden, um deren Auswirkungen herauszufinden – ein wahres Dorado für Tüftler, Sammler und Perfektionisten.