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Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge (Prügeln & Kämpfen) – Turtles zwischen Nostalgie & Moderne

Nostalgie und Fan-Service liegen nicht nur im Kino voll im Trend: Teenage Mutant Ninja Turtles: Shredder’s Revenge bedient sich ungeniert an den Turtles-Abenteuern der 1980er und 1990er und hievt gleichzeitig das Straßenprügler-Genre mit frischen Spielideen in die Gegenwart. Ob das zum Hit reicht, klären wir im ausführlichen Test.

© Tribute Games / Dotemu

Jedes Level erzählt dabei seine eigene kleine Geschichte, wie der Weg zum Schrottplatz: Eben noch ertappe ich Foot-Ganoven dabei, wie sie die Räder des Turtle-Vans klauen, im nächsten Moment verprügle ich Shredders Schergen vor ausgeschlachteten Fahrzeugen. Am Ende zeigt sich, was das alles soll: Levelboss Rocksteady baut einen bewaffneten Monstertruck, dem ich im folgenden Level per Hoverboard nachjage. Man merkt es Shredder’s Revenge an, dass hier echte Fans am Werk waren, die sich mit den Wurzeln der Turtles ausgiebig befasst haben. Denn neben Bossen wie Bebop, Rocksteady oder dem fliegenden Baxter Stockman mit seiner Strahlenkanone, mit der er wie in Turtles in Time Energiefäuste erzeugen kann, gesellen sich auch Tokka und Rahzar aus dem zweiten Turtles-Kinofilm zur illustren Gegnerriege. An Fledermaus Wingnut erinnert sich wohl nur noch, wer alle Folgen der TV-Serie kennt oder Teenage Mutant Ninja Turtles: Tournament Fighters gespielt hat.

…und sie sind alle mit dabei!

Kern des Spiels bleibt aber wie vor 30 Jahren das Verprügeln zahlreicher Gegnertypen. Am häufigsten stellen mir die Ninja des Foot-Clans nach. Immer wieder versuchen sie, sich in den liebevoll ausgestatteten Levels zu verstecken, um mich mit Überraschungsangriffen aus der Fassung zu bringen. Freilich ist es lächerlich, wenn einer zur blauen Ninja-Kluft einfach eine Kochmütze aufsetzt oder andere, sich als Büroarbeiter tarnend, so tun als würden sie tippen, obwohl gar keine Tastatur auf dem Tisch liegt.

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Vereinzelt spielt Ihr auch Passagen auf dem Hoverboard. Lustiges Detail: Beim Springen führt Ihr einen Kickflip aus. Dennoch machen diese Abschnitte weniger Spaß als der Rest. © 4P/Screenshot

Jede Farbvariante der Ninja bringt eigene Besonderheiten mit sich und hier kommen die modernisierten Mechaniken der sieben Helden zum Tragen: Feinde mit Schutzschild räume ich mit einem neuen starken Hieb aus dem Weg, den ich vorher kurz auflade. Rosa Schwertschwinger laden selbst eine heftige Attacke auf. Hier erweist sich meine Ausweichrolle als praktisch, um kurzerhand hinter sie zu gelangen. Fliegende Gegner wiederum hole ich mithilfe eines Tritts nach oben aus der Luft. Und wo ich schon mal dort oben bin, attackiere ich auf dem Rückweg Motorrad-Ninja mit einem Dive-Kick. Schießende Foot-Ninja wie die roten, die mit Abflusssaugern auf mich feuern, schlage ich mit ihren eigenen Waffen: Ein getimter Hieb schleudert die Projektile zurück.

Altes Spielprinzip, neue Mechaniken

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Ausgegraute Gegner sind zwar eigentlich schon besiegt. Solange sie nicht auf dem Boden landen, dürft Ihr sie weiter bearbeiten und so den Combo-Zähler hochtreiben. © 4P/Screenshot

Da auf dem Bildschirm meist viel los ist, muss ich sämtliche Moves verinnerlichen. Speziell die neue Ausweichrolle sowie Tritte nach hinten erlauben eine bis dato ungeahnte Flexibilität und Geschwindigkeit. Ich hatte den Eindruck, dass sich Shredder’s Revenge alleine deutlich taktischer spielt, denn dann dreht sich alles um Crowd Control: Ich analysiere blitzschnell die Fähigkeiten aller Gegner, teile Combos aus, die ich bei Bedarf mit der Ausweichrolle canceln kann, um zum anderen Ende des Bildschirms zu gleiten, während ich unter Projektilen hindurch rutsche. Dort packe ich dann den nächsten Feind für einen von drei möglichen Würfen.

Zusätzlich weist jeder Held Eigenheiten auf: Nicht nur unterscheiden sie sich hinsichtlich Reichweite, Geschwindigkeit und Stärke, sie verfügen auch jeweils über drei verschiedene Spezialattacken. Diese zehren nicht, wie oft üblich im Genre, an der Lebensleiste. Stattdessen ist dafür eine eigene Anzeige mit Ninja-Power reserviert, die ich mit erfolgreichen Angriffen fülle. Kassiere ich selbst einen Treffer, leert sie sich. Halte ich eine Schultertaste gedrückt, lade ich die Powerleiste binnen Sekunden sogar vollständig auf, erneut begleitet von witzigen Animationen: Michelangelo tanzt, Donatello zockt Game Boy und guckt verstohlen über seine Schulter. Je nachdem, ob ich gerade springe, stehe oder ausweiche, löse ich bei voller Leiste ein verheerendes Attackengewitter aus, das alle umstehenden Shredder-Schurken in Mitleidenschaft zieht. Mangels transparenter Effekte geht hier aber rasch die Übersicht stiften, insbesondere im Mehrspielermodus.

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Erstmals greift auch Reporterin April zu den Waffen. Per Druck auf die Schultertaste verschafft Ihr Euch kurzzeitig einen Überblick, welcher Spieler sich wo befindet. © 4P/Screenshot

Um das zu kompensieren, haben die Entwickler zwei Optionen eingebaut: Gefallene Kameraden lassen sich wiederbeleben, was lange dauert und sich im Story-Modus nicht lohnt, da man jeden Abschnitt mit voller Lebenzahl beginnt. Ist keine kraftspendende Pizza in der Nähe, empfiehlt es sich, per High Five Lebensenergie an geschwächte Mitstreiter abzugeben. Nicht möglich ist es, Leben von Mitspielern zu stibitzen. Für lokale Runden ist das schade, mit Blick auf Online-Partien aber sinnvoll, da ich nicht möchte, dass Wildfremde meine Extraleben verheizen.

Kommentare

2 Kommentare

  1. So toll gemacht es auch ist, so viel Details drinstecken, spielerisch kommt es an Fight n Rage leider nicht ran.
    ....und warum kann man in der Oberwelt nicht bequem die Figur wechseln, sondern muss dafür jedes Mal zurück Richtung Hauptmenü?

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