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The Amazing Spider-Man 2 (Action-Adventure) – Spinne allein gegen alle in New York

Derzeit macht Peter Parker, alias Spider-Man, wieder die Kino-Leinwände unsicher. Und natürlich lässt auch das Spiel nicht auf sich warten. Allerdings hat sich Entwickler Beenox entschieden, sich inhaltlich vom Film zu entfernen. Ob das Abenteuer in einem offenen Manhattan überzeugen kann, klären wir im Test.

© Beenox / Activision

Fluch oder Segen?

Wie schon beim Vorgänger setzt Beenox auf eine Geschichte, die unabhängig vom Film abläuft. Das ist generell positiv zu sehen, da man die Chance hat, eine individuelle Dramaturgie mit eigenem Spannungsbogen aufzubauen. Im Idealfall schafft man sogar Berührungspunkte mit dem Kinostreifen, damit die Lizenz optimal genutzt wird. Doch die Entwickler verzetteln sich in vielerlei Hinsicht, weil siesich zwar überall bedienen, aber nicht auf Zusammenhänge oder Kontinuität achten. Figuren wie Black Cat, mit der Peter sich sexuell anzügliche Wortduelle liefert, oder Carnage werden in die Story geschmissen und fast immer genauso schnell wieder entfernt. Besonders schlimm hat es in dieser Hinsicht Electro oder den Green Goblin erwischt, die ihren Weg offensichtlich nur in das Spiel gefunden haben, weil sich der Film in erster Linie um diese zwei dreht. Electro taucht kurz vor Schluss auf, muss bekämpft werden und verabschiedet sich dann wieder. Der Goblin bekommt immerhin eine an den Film angelehnte kurze Erzähllinie, die aber vollkommen blass bleibt. Denn im Wesentlichen dreht sich The Amazing Spider-Man 2 um den Kampf von Peter Parker gegen Kingpin. Dessen ziviles Alter Ego Wilson Fisk hebt im Kampf gegen die stetig steigende Verbrechensrate New Yorks eine Taskforce aus der Taufe, die die kleinen und großen Ganoven aus dem Weg räumen soll, damit er mit seinem Syndikat das Verbrechensmonopol besitzt.

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Die Geschichte entfernt sich vom Film und konzentriert sich auf den Konflikt zwischen Kingpin und Spider-Man. © 4P/Screenshot

Das sind viele Erzählelemente, die auf die 14 Kampagnenabschnitte verteilt werden, was wiederum in etwa zehn bis zwölf Stunden Spielzeit ergibt. Und das Ergebnis ist leider nicht einmal verwirrend. Denn dazu wird den einzelnen Schicksalen zu wenig Zeit geschenkt, alles bleibt oberflächlich. Es wirkt, als ob Beenox wahllos Charaktere aus dem Superbösewicht-Katalog der Marvel-Bücher gezogen hat und dann auf Spinne komm raus versucht hat, eine Geschichte darum zu stricken. Durch die zahlreichen Biografien und Audiofiles (Bioshock lässt grüßen) versucht man, zusätzliches Licht ins Dunkel zu bringen, doch auch hier verzettelt man sich. Achja, Kraven taucht ebenfalls auf und ist noch eine der Figuren, der etwas mehr Zeit geschenkt wird. Dennoch: Weniger und dafür intensiver wäre mehr gewesen. Immerhin darf man sich auf einen sehr gelungenen Cameo-Auftritt von Spider-Man-Schöpfer Stan Lee freuen, der in New York City einen Comic-Laden besitzt. Hier darf man die gesammelten Comic-Seiten in ihrer Gänze anschauen und lesen, kann an einem Spielautomaten Kampfherausforderungen erfüllen und sich Figuren der Pro- und Antagonisten anschauen.

Schweres Superhelden-Dasein


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Man begegnet einer Reihe bekannter Antagonisten, darunter Kraven, Green Goblin, Black Cat oder Electro. © 4P/Screenshot

Es ist schade, dass Beenox erzählerisch enttäuscht. Denn wie schon im Vorgänger wird mechanisch ein interessantes Action-Adventure in einem offenen Manhattan aufgezogen, das auf 360 und Wii U zwar ohne Bildrateneinbußen über den Bildschirm rauscht, aber mit Tearing und Pop-ups kämpft. Man schwingt in teils atemberaubender Geschwindigkeit durch die Häuserschluchten des Big Apple, rennt mit Unterstützung der Spinnenseile ähnlich wie in der Prototype-Serie die Gebäude hinauf und kann sich schließlich sogar mit einem Affenzahn durch die Straßen katapultieren. Im Vergleich zum Vorgänger, in dem diese Freiheit ebenfalls einer der Pluspunkte war, hat man das achterbahnhafte Schwingen sogar noch interessanter und „authentischer“ gestaltet. Denn mittlerweile benötigt man, um mit der rechten oder linken Schultertaste ein „Schwungnetz“ absetzen zu können, Ankerpunkte in Form von Gebäuden oder Bäumen. Wenn nichts in der Nähe ist, hört man nur ein leeres „Klick!“ und einen Kommentar von Peter, der einen an die Grundlagen erinnert. Interessanterweise ist dies der gleiche logische Fortschritt, den seinerzeit die Spider-Man-Spiele zu den Sam-Raimi-Filmen durchgemacht haben: Im ersten Spiel der vorletzten Konsolengeneration konnte man noch „überall“ schwingen, während in der Fortsetzung Haltepunkte in der Nähe sein mussten.

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Man kann auch versuchen, die Gegner nach Schleichaktionen auszuschalten. © 4P/Screenshot

Während man so durch die Gegend schwingt, wird man über Markierungen auf der Karte immer wieder auf Notfälle aufmerksam, die ein Eingreifen Spider-Mans erfordern. Dies können kleine Verbrechen wie Autodiebstähle oder Drogenschiebereien sein, die man erledigt, indem man die Miniganoven verprügelt. Es können aber auch etwas schwerwiegendere Delikte wie Bombenattentate sein, die man verhindert oder Feuergefechte zwischen Gesetzeshütern und Gangstern sein, die man auflösen sollte. Oder aber Rettungsaktionen, bei denen man eine Geisel aus einem fahrenden Auto befreien bzw. Zivilisten aus einem brennenden Haus retten muss. Als Belohnung wartet nicht nur ein kurzer Einspieler, in dem das Geschehen kommentiert wird, sondern bei Erfolg ein Anstieg der „Heldenleiste“. Dahinter verbirgt sich das Ansehen, das Spider-Man bei der Zivilbevölkerung und der Taskforce genießt. Der Clou: Kümmert man sich nicht in ausreichender Menge um die Rettungsbedürfnisse oder scheitert immer wieder, werden nicht nur die Bewohner New Yorks mürrisch bei ihren Aussagen. Zusätzlich verliert man auch schnell seinen Heldennimbus. Und kommt man in negative Bereiche, wird man schließlich von der Taskforce mit technischen Gadgets gejagt, bis man wieder durch heldenhafte Taten die Gunst wiedererlangt hat.


  1. Hmm, alles in allem mag ich das Spiel. Ich denke jeder spidey-fan wird es mögen.
    Die Bewertung ist fair hier. Im Gegensatz zu vielen anderen Seiten.
    Was ich allerdings nicht verstehe ist dass es meiner Meinung nach zu viele Rückschritte gegenüber dem Vorgänger gibt. Ich sage nur das Upgradesystem ist dermaßen abgespeckt, dass es nahezu überflüssig wirkt.
    Und das größte Manko ist wohl die Spielzeit. Ich halte 12 Stunde für viel zu lange. Es sind wohl eher nur 6-7.
    Einige der 14 Kapitel sind so schnell vorbei dass man sie gar nicht richtig wahrnimmt.
    An dieser Stelle frage ich mich eben auch warum gerade hier nicht mehr drin war. Ich meine die Engine stand und Zeit war doch diesmal eigentlich auch reichlich vorhanden. Das letzte Spider-man Spiel ist doch schon 2-3 Jahre her oder ?. Die Story wirkt ebenfalls ziemlich zusammengwürfelt, auch hier fand ich den Vorgänger deutlich besser.
    Grundsätzlich ist Beenox auf dem richtigen Weg und sie versuchen es durchaus auch. Aber hier wäre mehr eben auch wirklich mehr gewesen :D.

  2. ddd1308 hat geschrieben:
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    crimsonidol hat geschrieben:
    porii hat geschrieben:Ironman cheatet, weil er ohne den Anzug nix drauf hat^^
    Und Batman ohne seine technischen Spielereien und seinen Anzug auch nicht wirklich. :D
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    Ich frage mich gerade, wo man im obigen Diagramm Kakarott einordnen würde. :Kratz:
    Denn:
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  3. crimsonidol hat geschrieben:
    porii hat geschrieben:Ironman cheatet, weil er ohne den Anzug nix drauf hat^^
    Und Batman ohne seine technischen Spielereien und seinen Anzug auch nicht wirklich. :D
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