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The Chronicles of Spellborn (Rollenspiel) – The Chronicles of Spellborn

Zwischen den etablierten Platzhirschen Warhammer Online, World of WarCraft Herr der Ringe Online oder EverQuest 2 startete The Chronicles of Spellborn Ende November fast unbemerkt. Dabei versucht sich das niederländische Online-Rollenspiel durch aktives Kämpfen, alternatives Weltdesign und Loslösung von Gegenstandswerten abzusetzen. Doch trotz guter Ideen ist Spellborn in vielen Belangen „nur“ bemüht und hätte mehr Entwicklungszeit gebraucht…

© Khaeon Games; Spellborn International Ltd. / Frogster Interactive

Mehrstündige Installation

„Online-Rollenspiele sind beim Start nie wirklich fertig.“ Daran haben wir uns irgendwie gewöhnt und bei Spellborn ist es nicht anders: Das Spiel kam Ende November auf den deutschen Markt und rund ein Monat nach der Veröffentlichung – also Ende Dezember – installierte ich es. Währenddessen erstellte ich einen Account auf der offiziellen Website, gab die Zahlungsinformationen (Kreditkarte oder Bankeinzug) ein und wunderte

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Video: Optische Abwechslung bieten die Splitter zur Genüge – weitere Videos.

mich, dass Account- und Zahlungsmanagement mal in englischer und deutscher Sprache abgewickelt werden. Die Erstellung verlief trotz Sprachmischung problemlos und danach begann der „Launcher“ mit dem Download der Patches (ca. 1,08 GB) und dem Überprüfen der Dateien. Viereinhalb Stunden und zwei Systemabstürze später war Spellborn endlich startklar und ich konnte mir die Fantasy-Welt näher anschauen…

Schöne alternative Welt

Die aus mehreren Splittern bestehende Welt, die im magischen Deadspell-Sturm treibt und untereinander mit Splitterschiffen verbunden ist, sprüht vor kreativen Einfällen und alternativem Ambiente. Auf den einzelnen Splittern findet ihr mit der Unreal Engine 2.5 liebevoll zusammengebaute Areale, die wie aus einem Guss wirken, obwohl sie durch störende Ladezeiten beim Sektor- oder Gebäude-Übergang unterbrochen werden. Dafür entschädigt das Design: Sowohl Wälder als auch Städte oder Festungen wirken farblich und stilistisch aufeinander abgestimmt, immer wieder unterbrochen von monumentalen Bauwerken. Stellenweise möchte ich einfach nur stehen bleiben und den Blick über die malerischen Weiten schweifen lassen, wenn beispielsweise die Lichtstrahlen durch die Höhlenkuppel von Parliament dringen und Splitterschiffe am Horizont vorbeiziehen. Optische Reize bietet das Spiel trotz in die Jahre gekommener Engine und einiger niedrig aufgelöster Texturen genügend, allein wenn ihr das erste Mal die hohen Häuser betretet. So ansehnlich manche Abschnitte sind, gilt es anderweitig Abstriche zu machen: Die Ladezeiten sind

Design und Ambiente sind einzigartig: Hier ein Splitterschiff.

lang, die Städte sind fast unbelebt und alle Animationen wirken hakelig als hätte man die Figuren per Hand animiert; manchmal gleiten die Personen sogar über den Boden anstatt zu laufen.

Charakter-Erstellung

Bevor ihr die leicht comicartige Welt erforscht, müsst ihr in gewohnter Manier einen Charakter erstellen und sucht euch aus, ob ihr als Mensch oder Daevi (Halbdämon) unterwegs sein wollt. Einen Unterschied zwischen den beiden Rassen sucht man vergeblich und die Gestaltungsmöglichkeiten sind mittelprächtig umfangreich. Neu ist hingegen, dass ihr eurem Protagonisten sofort eine vollständige Rüstung verpassen könnt, da sämtliche Kleidungsgegenstände oder Waffen nur optisches Schmankerl sind. Werte wie Stärke oder Intelligenz auf Gegenständen gibt es nicht, dafür bieten sie Sockelplätze für Siegel, die man als Questbelohnung oder Beute erlangen kann. Mit diesen Siegeln verzaubert ihr quasi Bonuswerte wie „Erhöht verursachter Schaden um x Prozent“ auf eure Items; doch das geschieht erst mit zunehmender Spielzeit.

Abo-Preise und Versionen
Download: Test-Fassung

Nach dem Äußeren legt ihr eure Klasse fest: Kämpfer, Schurke oder Zauberer sowie jeweils drei Unterklassen, die mit Stufe 5 zur Verfügung stehen. Da es keine dedizierten Heiler gibt, haben alle Figuren eine Fertigkeit, um entweder ein wenig zu heilen oder Schaden zu vermeiden. Alle Klassen sind primär auf den Kampf ausgerichtet, der im Gegensatz zu vielen anderen Online-Rollenspielen nicht mit Auto-Angriffen und zuschaltbaren Fertigkeiten geführt wird, sondern mit einem Echtzeit-Zielsystem, ohne fest eingeloggte Ziele und ohne Zufälle à la kritische Treffer.