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The Eye of Judgment (Taktik & Strategie) – The Eye of Judgment

Ihr habt ein Herz für Fantasy? Ihr mögt Sammelkartenspiele wie Magic The Gathering? Und ihr lechzt nach technischen Innovationen? Dann könnte The Eye of Judgment genau das Richtige für euch sein. Sony und die Monsterexperten von Wizards of the Coast präsentieren am 24. Oktober ein ungewöhnliches Trio aus Kamera, Kartendeck und Kampfarena. Für stolze 99 Euro sollen Brett- und Videospiel verschmelzen.

© Sony Japan / Wizards of the Coast / Sony

Spielmodi & Deckbuilder

Ein Blick auf das Online-Menü: Ihr könnt Geländeform, Regeln und Zeitlimits festlegen. Bei Spielen im Internet empfiehlt sich eine Minute für jeden Zug.

Ihr habt keine Freunde, die sich an EoJ beteiligen wollen? Ein großer Reiz könnte dann der Weg ins Internet sein, denn auch Onlinespiele werden unterstützt. Noch konnten wir hier keine Praxiserfahrung sammeln, aber die Möglichkeit ist verlockend. Aber wie soll das online ablaufen? Wie will Sony verhindern, dass man da nicht mogelt? Man könnte ja auf den bösen Gedanken kommen, keine Karte regelkonform zu ziehen, sondern sie alle offen auszulegen und sich einfach eine zu nehmen! Das funktioniert ja auch im Spiel gegen den Computer, ohne dass das sonst so aufmerksame Auge es bemerken würde. Aber hier hat man sich etwas Neues einfallen lassen: Bevor man im Internet loslegen kann, muss man das Kartendeck, mit dem man antreten will, offline auf seiner PS3 registrieren und abspeichern. Wenn man sich dann für ein Match online einloggt, wählt man dieses Deck aus und es wird vor dem Start vom Computer gemischt, der euch auch im Spiel anzeigt, welche Karten bei euch am Tisch gezogen werden sollen – eine gute Präventivmaßnahme.

Schade ist, dass es offline keine Varianten des Fünf-gewinnt-Prinzips oder interessante alternative Spielmodi gibt. Hätte man nicht auch eine Art Kampagne einbauen können, die mehr über die Fantasywelt verrät? Das hätte auch den Reiz für Solisten erhöht. Mehr als die bruchstückhaften Informationen der ansehnlichen Karte und einige Zitate bekommt man leider nicht. Dabei lädt sie mit ihren Kontinenten, mit ihren Wäldern und Unterwasserstädten gerade zu Erkundungen ein. Leider kann man nur erfahren, wo welche Kreatur herkommt.

Um das Cheaten bei Online-Matches zu verhindern, muss man vorher sein komplettes Deck registrieren lassen. Außerdem mischt der Computer und gibt danach vor, wie gezogen wird.
Man kann neben der Arenawelt lediglich den Aufbau des Brettes in fünf Varianten ändern und neben der offiziellen, die immer alle Elemente darstellt, z.B. arenaspezifisches Gelände wählen – so dominieren Feuerfelder in der Lavawelt. Aber das war’s auch schon. Hinter dem Menüpunkt „Judgment“ verbergen sich zwar Minikämpfe, was sich zunächst interessant anhört. Aber dabei handelt es sich lediglich darum, dass man zwei Karten auf den Plan legt, ein gesprochener Countdown startet und die Kreatur mit den höchsten Beschwörungskosten letztlich gewinnt. Diese Duelle sind sinnlos, denn man kann hier weder etwas freischalten noch neue Kampfanimationen oder Ähnliches sehen.

Echte Sammelkartenfans können sich immerhin noch im Modus „Deck Builder“ austoben. Man kann sich hier sein Set anschauen, Karten tauschen, neue Sets anlegen, kopieren und editieren. Hier sieht man zunächst nur das allgemeine Starterdeck, kann aber über Gewinne gegen den Computer neue Themendecks freischalten. So kann man sich dann z.B. ansehen, wie ein Set namens „Feuerkreaturen“ aufgebaut ist. Der Vorteil: Man sieht, was es sonst noch für Taktiken und Kreaturen gibt. Der Nachteil: Man kann mit diesen neuen virtuellen Decks nicht spielen und die Kreaturen auch nicht in 3D betrachten. Erst, wenn man sich zusätzliche Karten kauft, kann man sie registrieren, in voller Pracht anschauen und mit ihnen spielen.