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The Eye of Judgment (Taktik & Strategie) – The Eye of Judgment

Ihr habt ein Herz für Fantasy? Ihr mögt Sammelkartenspiele wie Magic The Gathering? Und ihr lechzt nach technischen Innovationen? Dann könnte The Eye of Judgment genau das Richtige für euch sein. Sony und die Monsterexperten von Wizards of the Coast präsentieren am 24. Oktober ein ungewöhnliches Trio aus Kamera, Kartendeck und Kampfarena. Für stolze 99 Euro sollen Brett- und Videospiel verschmelzen.

© Sony Japan / Wizards of the Coast / Sony

Investition in die Zukunft?

Es ist die Präsentation und die Verschmelzung von Brett & Videospiel, die The Eye of Judgment von anderen Sammelkartenspielen abhebt. Aber auf lange Sicht muss man in neue Karten investieren…

Und hier liegt die Krux des Spiels: Ist man tatsächlich bereit, zusätzlich zu den 100 Euro für Kamera, Spiel und Karten in Zukunft noch mehr Geld auszugeben, um die ganze Fantasywelt zu entdecken? Irgendwann hat man sich an seinen paar Dutzend Kreaturen satt gesehen und will mehr. Vor allem, weil die Herausgeber auch hier auf die Magie der Seltenheit setzen. Es wird nicht nur gewöhnliche Standardkarten geben, sondern auch ungewöhnliche sowie besondere Helden und Monster in begrenzter Stückzahl.

Sammelkartenspiele üben gerade zu Beginn einen enormen Reiz aus, aber ähnlich wie Online-Rollenspiele bieten sie ohne ein erkennbares Finale auf lange Sicht erstens keine Befriedigung und zweitens das ideale Grab für Euros. Natürlich kann das durchaus eine lohnenswerte Investition sein, wenn man Freunde hat, die mitsammeln – und die Qualität der Karten stimmt. Auch hinter EoJ stecken immerhin die erfolgreichen Macher von Magic The Gathering: Wizards of the Coast.

Die Tochtergesellschaft von Hasbro hat von Sony die weltweiten Rechte an der Herstellung der Karten bekommen, so dass Nachschub nicht lange auf sich warten lassen dürfte. Zum Start stehen lediglich 100 Karten bereit, was im Vergleich mit dominanten Welten wie Yugi-Oh oder gar Magic verdammt wenig ist. Hasbro Deutschland wird zusätzliche Karten in Elektromärkten und über das Internet in zwei Varianten anbieten.

…Hasbro Deutschland wird nach dem Verkaufsstart am 24. Oktobere weitere Kartendecks anbieten – dazu gehören kleine Booster und große Themendecks.

Zum einen als so genannte „Booster“: Für 3,50 Euro bekommt ihr acht zufällig zusammen gewürfelte Karten. Wenn ihr Pech habt, sind einige schon in eurem Starterdeck, wenn ihr Glück habt, gibt’s frischen Monsternachschub. Zum anderen wird es so genannte „Themendecks“ geben: Für 12,50 Euro bekommt ihr dann 30 Karten plus vier Aktionskarten, die sofort einsetzbar und fest zusammengesetzt sind. Sprich: Ihr kauft nicht die Katze im Sack, sondern könnt schon vorher einsehen, welche Zauber und Kreaturen ihr bekommt. Hier zum Vergleich die Preise des klassischen Sammelkartenspiels Magic – The Gathering: Booster, 15 Karten, 4,10 Euro; Themendecks, 60 Karten, 12,99 Euro.

Erkennungsfehler & Röhrenblicke

Trotz aller Vorbereitungen kann es hin und wieder zu Erkennungsfehlern kommen. Sprich: Die Kamera nimmt die auf den Tisch platzierte Karte nicht auf Anhieb an. Man sieht einen Ladebalken, aber der bricht plötzlich ab. In diesen Situationen sollte man nicht den ganzen Plan verschieben, sondern die eine Karte weiter in eine Richtung legen, bis die Erkennung klappt – auch wenn das auf dem Tisch dann vielleicht nicht mehr ganz symmetrisch aussieht.

Diese Prozedur ist zwar nervig, aber es gab keinen Fall, bei dem eine Karte gar nicht registriert wurde. Schön ist, dass man die Phase für einen neuen Erkennungsversuch manuell verlängern kann: Statt der voreingestellten einen Sekunde sollte man bei Problemen ein längeres Intervall wählen. Auch an Röhrenfernsehern kann man Eye of Judgment spielen, es gibt 50- & 60Hz-Unterstützung, und es sieht sogar richtig gut aus – allerdings ist die Schrift nur schwer lesbar. Wenn der Text zu schwammig ist, hilft nur ein Blick auf die Karten selbst.