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The Kore Gang: Invasion der Inner-Irdischen (Geschicklichkeit) – The Kore Gang: Invasion der Inner-Irdischen

Der Duke hat einen Konkurrenten weniger: Das Jump’n’Run The Kore Gang hat es stattliche neun Jahre nach Entwicklungsbeginn in den Handel geschafft. Usprünglich sollte der Titel für die Xbox und den PC kommen, verschwand dann aber mehrmals in der Versenkung. Jetzt hat sich der frisch gegründete Publisher Pixonauts das Projekt von Zoink und Snap Dragon Games geschnappt und für Wii veröffentlicht.

© ZOINK / SnapDragon / Pixonauts

Kamera-Macken

Die Plattform-Parcours wirken auf den ersten Blick bei weitem nicht mehr so knifflig wie noch auf der Games Convention 2008, trotzdem musste ich manche Exemplare dank störrischer Kamera und nicht immer astreiner Kollisionsabfrage viel zu häufig neu angehen.

Schnüffelnase Rex findet mit Hilfe von violetten Fährten durchs Labyrinth. 

Auch wenn der Kore-Suit aufgrund kleiner Clipping-Fehler halb in einem Hindernis versinkt, sorgt das nicht gerade für Sicherheit beim Balanceakt. Ein weiteres Problem ist, dass sich Entfernungen nicht so leicht abschätzen lassen wie z.B. in Super Mario Galaxy 2. Vor allem der nur sehr schwach sichtbare runde Schatten erschwert das Anpeilen des rettenden Untergrunds.

Statt solche Schwachstellen im Spieldesign auszubessern, haben die Entwickler das Problem in der Wii-Version übrigens noch durch das Einbinden unnötiger und ungenauer Gesten-Kommandos verschärft. Um z.B. mit Pixie als Balletttänzerin über weite Abgründe zu schweben, muss ich die Fernbedienung aufrecht halten und krampfhaft um die eigene Achse drehen. Die mit Hund Rex spielbaren Minigames lassen sich glücklicherweise viel entspannter zocken: Steckt der kleine Kläffer in der Steuerzentrale des Anzugs, kann er mit Hilfe seiner exragroßen Ohren Tresorschlösser knacken, die Gespräche diverser Gegner ablauschen und flott durch die Levels wetzen. All das funktioniert mit Hilfe feinfühliger Stickbewegungen. Außerdem wittert er als violette Wolken dargestellte Fährten: Einfach ein paar mal auf den Schnüffelknopf drücken und schon führt ihn die Duftwolke ans Ziel. Nützlich ist auch sein Jaulen, mit welchem er die skurrilen Widersacher kurzzeitig außer Gefecht setzt.

Musikalische Bosse

Ab und zu trifft das dynamische Trio im Krank Tank übrigens auf den unterirdischen Widerstand. Die Aufständischen sind optisch kaum von ihren agressiven Mitbewohnern zu unterscheiden, tragen als Erkennungzeichen aber ein krummes Karnevals-Hütchen auf dem Kopf und stellen sich mit einer herrlich albernen Musical-Einlage vor.

Trotz hübsch verschnörkeltem Stil merkt man den Kulissen ihr Alter deutlich an.

Außerdem kann ich mir bei ihnen die für Action-Adventures typischen Sammelaufträge abholen. Zum Glück arten die Aufgaben nicht so stark aus wie in alten Rare-Jump’n’Runs und helfen mir allesamt auf meinem Weg durch den unterirdischen Riesenpanzer weiter. Das Spiel gibt sich allgemein recht linear. Wer möchte, kann allerdings ähnlich wie in Super Mario Galaxy mit der Fernbedienung leuchtende Wesen sammeln und im Hauptmenü Bonus-Artworks freischalten.

Auch die Bossgegner erweisen sich als äußerst musikalisch: Als »Hunter Bunter« auf seine im Kopf implantierte Kanone angesprochen wird, muss der eitle Oberschurke natürlich erst einmal eine ausführliche Musical-Nummer über sein Waffenarsenal zum Besten geben. Auch während gewöhnlicher Levels passt die Musikbegleitung unheimlich gut zum Thema: Wenn ich an fremdartigen Pilzen und giftigen Methanseen vorbeilaufe, gibt es geheimnisvolle Harfenklänge und andere äußerst stimmungsvolle Melodien zu hören. Weniger gelungen wirkt die deutsche Vertonung: Trotz erfahrener Sprecher wie Tetje Mierendorf (»Schillerstraße«, »Frei Schnauze XXL«) oder Robert Missler (unter anderem »Dr. James Wilson« aus »Dr. House«) klingt die Betonung der meisten Sätze nicht ideal.