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The Legend of Zelda: Phantom Hourglass (Action-Adventure) – The Legend of Zelda: Phantom Hourglass

In der langen Geschichte von Nintendo spielte The Legend of Zelda in den letzten 21 Jahren eine von Anfang an hochwichtige Rolle – nur wenige Plattformen des Unternehmens wurden bislang nicht mit einer Version der Saga gesegnet, und die wären ohnehin nicht in der Lage gewesen, die Komplexität der Spiele zu verarbeiten. Der DS schafft das mit links – und prompt reiht sich Phantom Hourglass in die Liga der besten Spiele für den Handheld ein!

© Nintendo / Nintendo

Spieler im Glück

Ihr habt »A Link to the Past« gespielt. »The Wind Waker« (WW) verschlungen. »Twilight Princess« geliebt. Ihr geht in den Laden, ihr legt Geld auf den Tisch, ihr nehmt Phantom Hourglass mit nach Hause. Ihr startet es. Ihr seid glücklich.

Das Glück beginnt mit den Augen – besonders die von Wind Waker-Fans werden von der ersten Sekunde wässrig sein, denn ganz simpel gesprochen hat Nintendo die Technik von WW genommen, die Auflösung etwas heruntergeschraubt und das Resultat auf ein DS-Modul gebannt. Beeindruckend! Liebevoll! Putzig! Wunderwunderschön! Die Kulleraugenfiguren im Manga-Stil verströmen Charme aus jedem Pixel, und leisten sich aufgrund der Abwesenheit von Sprachausgabe eine umso ausdrucksstärkere Mimik,

Link hat allen Grund zur Freude: Phantom Hourglass sieht nicht nur prächtig aus, sondern spielt sich auch so!

die mal schreiend komisch, mal berührend ist. Auf dem Festland erwarten euch verschnörkelte Häuschen, raschelnde Bäume und schummrige Dungeons, auf der See das den spontanen Wunsch nach Urlaub weckende, herrlich blaue Wasser, krächzende Möwen und hopsende Fische. Ganz ehrlich: Mir fällt gerade kein DS-Spiel ein, das besser aussieht.

Das Glück geht mit der Story weiter: Ihr kennt das Ende von WW nicht? Dann solltet ihr die anfänglichen Comic-Panele überspringen, fassen diese doch die Geschichte des GameCube-Abenteuers in abstrakten Bildern zusammen. Schnitt auf Echtzeit-3D: Link, Tetra und Konsorten befinden sich wieder auf freier See, als sich ein Geisterschiff nähert. Neugierige Frau, die sie ist, muss Tetra natürlich sofort an Bord springen, um die Sache genauer zu untersuchen. Einen Schrei später versucht Link hinterherzuspringen, rutscht aber ab, landet im Wasser – und anstatt von seinen Kameraden aufgelesen zu werden findet er sich kurze Zeit darauf benommen an einem fremden Strand wieder, umschwirrt von einer geschwätzigen Fee, die sein Freund sein will. Dieser feuchte Ausflug ist auch eine prima Erklärung dafür, warum Link ausstattungsmäßig wie gewohnt bei Null anfängt. Aber wer will auch einen von Anfang an vor Power platzenden Helden?

Mal mich! Stups mich!

Das Glück ist noch lange nicht am Ziel: Denn wenn ihr schon mal irgendein Zelda gespielt habt, dann werden eure Hände eine Überraschung erleben! Das Digikreuz und die Buttons sind nutzlos, werden nur optional für Shortcuts genutzt. Das gesamte Spiel, von Anfang bis Zelda, wird via Stylus und Touchpad gesteuert! Das wirkt zu Beginn befremdlich, gewöhnungsbedürftig – ungefähr zwölf Sekunden lang. Dann ist die Kontrolle in Fleisch und Gehirn verankert, denn sie ist so einfach wie möglich gehalten: Link folgt den Stylusanweisungen wie ein treuer Lemming, je weiter ihr den Stift von ihm wegzieht, desto mehr Fersengeld gibt er. Ein »Klick« auf ein einsammelbares Objekt lässt es ihn aufheben, ein weiterer Tippser in die Landschaft es wieder wegschmeißen. Ein Feind? Draufgetippt, schon zückt Link das Schwert und schlitzt drauflos! Eine Halbkreisbewegung lässt ihn sein Schnittwerkzeug horizontal schwingen, ein ganzer Kreis bewirkt auf dem Bildschirm einen 360°-Angriff. Ein NPC lächelt freundlich: Stupst ihn an, und schon gibt es ein Gespräch. Und das ist nur der Anfang: Habt ihr einen Bumerang, könnt (und müsst bei vielen Puzzles) ihr seine kommende Fluglinie direkt aufmalen – bei mobilen Bomben funktioniert’s genauso.