Rennen, verstecken, abgestochen werden
Spielmechanisch unterscheidet sich The Outlast Trials derweil nur wenig vom mittlerweile bald zehn Jahre alten ersten Serienteil. Statt einer modernen HD-Kamera gibt es zwar nur ein Nachtsichtgerät, dessen Energie stets mit neuen Batterien gefüllt werden muss, aber weiterhin keine Waffen. Vorsichtiges Schleichen und langsames Herantasten hat in den oftmals finsteren Ecken demnach die allerhöchste Priorität, und falls man doch einmal in die Hände der psychopathischen, mordlustigen und sadistischen Feinde läuft, die durch die Level streifen, dann gilt es, die Beine schnellstmöglich in die Hände zu nehmen. Es wird durch die teils fast schon klaustrophisch engen Gänge gehetzt, Türen werden
geschlossen und ein passendes Versteck gefunden: In einem Schrank, unter dem Bett oder gar in einer Mülltonne. Das spielt sich 2023 noch immer so flüssig und intensiv wie vor zehn Jahren, aber wer solche Szenen schon hunderte Male in den Vorgängern erlebt hat, wird mitunter nicht mehr ganz so sehr in Panik verfallen.
Manchmal hilft aber auch das beste Wegrennen nicht und ein Feind bekommt mich oder einen meiner Laborraten-Freunde trotzdem in seine schauderlichen Langfinger. Zum Glück folgt nicht umgehend ein Gameover-Screen, sondern eher ein Messerstich in die Brust, eine durchbohrte Hand oder ein kräftiger Schlag gegen das eigene Kinn. Das kostet etwas Lebensenergie, dafür gibt es allerdings im Gegenzug eine weitere Chance, zu entkommen. Die verlorene Menge Blut darf wiederum mit Heiltränken aufgefüllt werden, die ähnlich wie Dietriche, Adrenalinspritzen oder die bereits erwähnten Batterien im Level herumliegen oder in verschlossenen Behältern zu finden sind. Auf höheren Schwierigkeitsgraden sind die Ressourcen derweil sehr spärlich gesät und Fehltritte werden konsequent bestraft.
Falls es mal dazu kommt, dass man selbst oder einer der Team-Kameraden zu Boden geht, gibt es noch zwei letzte Hilfsmittel. Niedergeschlagene Freunde lassen sich, bevor sie ausgeblutet sind, per Tastendruck wieder aufhelfen. Sind sie gänzlich tot, dann hilft nur noch eine der seltenen Wiederbelebungsspritzen, die sich hinter Glaswänden befinden. Da man ohne Verbesserungen nur maximal drei Gegenstände bei sich tragen kann, sollte man sich die Orte der Spritzen gut einprägen, schließlich kann es immer mal wieder zu einem Notfall kommen.
Von Fallen und Wahnsinn
Doch nicht nur die vor dem Levelstart im Briefing kommunizierten Feinde werden zum Hindernis, sondern ab und an wirft The Outlast Trials noch weitere Psychopathen und ein paar fiese Fallen in den Ring. Erstere tauchen hin und wieder auf und pumpen einen voll mit einem Gas, welches tödliche Halluzinationen hervorruft, wenn man nicht rechtzeitig ein Gegenmittel zu sich nimmt. Und dann gibt es da noch die Klone, die gefühlt aus dem Nichts um die Ecke kommen, so aussehen wie man selbst und einem die Klinge fies in die Rippen stechen – Danke dafür!
Die Fallen wiederum sind oft explosiver, hin und wieder aber ebenso giftiger Natur und können einen beim Weglaufen in seltenen Fällen den Tag versauen. Türen können übrigens ebenso mit Fallen versehen
werden, weshalb es sich lohnt, eine ruhige Minute vorausgesetzt, manche Türen erst langsam zu öffnen und bei auffälligen roten Kabeln einen Rückzieher zu machen. Laute Geräusche locken schließlich die wenigen Feinde an, weshalb man sich wieder verstecken muss und so weiter.
Zu Hilfe kommen einem in den Testräumen die vier unterschiedlichen Spezialfähigkeiten, die man in der Lobby bei einem wenig freundlich wirkenden Ingenieur freischaltet. Mit diesen lassen sich beispielsweise Gegner kurzfristig betäuben und blenden oder man nutzt ein Heilgerät, um Teamkameraden etwas frisches Blut zu spenden. Alternativ steht der zuvor schon angesprochene Sonarscanner bereit. Alle vier Fähigkeiten lassen sich noch zusätzlich bis zu zehnmal verbessern und erweitern nach und nach die Anwendungsmöglichkeiten oder verkürzen die Abklingzeit.