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The Witcher 3: Wild Hunt – Blood and Wine (Rollenspiel) – Ein epischer Abschied

Vor einem Jahr hat The Witcher 3: Wild Hunt nahezu alles an internationalen Preisen und Awards abgeräumt. Auch wir haben das prachtvolle Abenteuer um Geralt von Riva zum Spiel des Jahres 2015 gekürt. CD Projekt RED konnte sich vom ehrgeizigen Schüler BioWares zu einem der Meister des epischen Rollenspiels entwickeln. Mit der Erweiterung „Blood and Wine“ wird vermutlich das letzte Kapitel der Hexersaga geschrieben. Warum dieses Finale nicht nur aufgrund des Abschieds etwas Besonderes ist, verrät der Test.

© CD Projekt RED / CD Projekt RED

Das Land des Sommers

Roter Wein aus Toussaint! Zum ersten Mal fällt der Name des edlen Tropfens in The Witcher 3: Wild Hunt, als man beim Roten Baron ein Verbrechen recherchiert und mit seinen Hexersinnen der fast verflogenen Spur des Alkohols folgt. Wer hätte gedacht, dass einen der Weg mal in das idyllische Land des Sommers führt? Aber wenn Herzogin Anna Henrietta aufgrund einer Mordserie verzweifelt ruft, kann man ja mal folgen. Schon dieser Einstieg in einer kleinen Hütte in Velen wird ebenso stimmungs- wie humorvoll inszeniert, zumal Geralt die beiden Ritter kennt, die ihn da im vollen Plattenpanzer wie zwei goldene Pfauen eskortieren – und den Hexer fragen: Findest du uns etwa merkwürdig, Geralt?

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The Witcher 3: Blood and Wine ist komplett auf Deutsch lokalisiert und als Download separat für 20 Euro erhältlich. Eine Boxversion samt Gwint-Karten kostet 30 Euro. Das Abenteuer beginnt mit dem Hilfegesuch der Herzogin Henriette aus Toussain. © 4P/Screenshot

An der Oberfläche ist dieses Toussaint so etwas wie das spätmittelalterliche Frankreich unter einem Fantasybrennglas – malerisch, prunkvoll und natürlich voller Rittertugenden, mit dem Märchenschloss „Beauclair“ vor Alpenpanorama. Und was sind das für stolze, normannisch klingende Namen: Ramon du Lac! Milton de Payrac! Palmerin de Launfal! Man fühlt sich fast, als würde man durch den „Fernen Spiegel“ von Barbara Tuchmann schreiten. Weil die Herren auch noch so gestelzt von Ehre und Tugend reden sowie recht steife Sitten pflegen, ist selbst der weit gereiste Geralt köstlich irritiert. Die deutsche Sprachausgabe ahmt – zum Glück – die Dialekte der englischen Version nicht nach und überzeugt mit guten Sprechern.

Neuschwanstein und Ritterromantik

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Zwei ältere Ritter und alte Bekannte Geralts holen ihn in Velen ab. Immer wieder dringt der süffisante Humor durch: Die Ritter fragen Geralt, ob er sie „merkwürdig findet“… © 4P/Screenshot

CD Projekt RED legt für diese Erweiterung technisch nochmal nach. Auch wenn es auf den Konsolen leider keine konstant flüssige Bildrate sowie sporadische Abstürze gibt, ist die Kulisse schlichtweg fantastisch – von der fein geschnittenen Mode (achtet auf die Nähte, die Stoffe…) über die Plattenrüstungen (achtet auf die Scharniere, die Übergänge…) bis zur mediterran anmutenden Architektur (achtet auf die Wandmalereien, den bröckelnden Putz…). Wenn euch die Wilde Jagd zu bunt vorkam, braucht ihr hier jedenfalls eine Sonnenbrille. Denn gegen diese Gefilde wirkt selbst das repräsentative Novigrad etwas blass.

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Das Schloss Beauclair ragt in der Ferne vor einem alpinen Panorama hervor. © 4P/Screenshot

Ich war ein Jahr nicht mehr mit dem Hexer unterwegs und bin hier ganz langsam, ganz genüsslich spazieren gegangen, zumal auch Kinder, Bauern und Höflinge ihrem Alltag nachgehen – all das sorgt für Milieu und Stimmung. Dabei fällt einem allerdings auch auf, dass man Geralt nicht immer punktgenau bewegen kann; es gab auch ein, zwei Stellen, die ich mehrmals anlaufen musste, bevor z.B. das aktivierbare Icon erschien. Schade ist zudem, dass die Stadt um Beauclair zwar inklusive reicher und armer Viertel recht groß, aber nicht gerade sehr belebt ist; manchmal trifft man kaum Passanten. Zwar wirkt dieses Abenteuer gerade zu Beginn recht grell, doch keine Bange: Es folgen einige verfluchte, düstere und sehr gefährliche Schauplätze sowie Katakomben. Denn unter dieser Neuschwanstein’schen Künstlichkeit lauert – den Göttern der Dramaturgie sei Dank – das Abgründige.

  1. Bizzy Dee hat geschrieben: 05.05.2021 01:12
    JCDenton hat geschrieben: 28.01.2021 17:31 Fazit Herr Luibl:
    "Wenn die Polen mit diesem Service und dieser Leidenschaft an Cyberpunk 2077 rangehen, kann man sich als Rollenspieler nur diebisch freuen"
    Tjaja, was soll man sagen. Witcher 3 wurde mit seinen Addons immer besser und gipfelte (für mich zumindest) in nie da gewesener epicness. Blood and Wine gehört für mich zu den Top 3 Spielen aller Zeiten.
    Und Cyberpunk? Das ist dagegen wirklich eine Gurke. Total der Rückschritt.
    Und schon wieder jemand mit einem "Mimimi Cyberpunk ist doof".... Witcher 3 war zum Release auch nicht das, was es jetzt ist. Damals wurde auch an vielen Sachen rumgeheult. Anstatt vom Rückschritt zu sprechen, könnte man auch erstmal abwarten, bis die DLCs rausgekommen sind.
    Witcher 3 reifte auch erst mit den Folgemonaten. Aber hauptsache wieder rummeckern...
    Habe beide Spiele gespielt. Witcher 3 habe ich jetzt zum zweiten Mal durch und die DLC's das erste mal.
    Cyberpunk 2077 wird nie diese Perfektion von Witcher 3 erreichen.
    Witcher 3 und dieses DLC gehören einfach zum besten, was es im Bereich Videospiel gibt.

  2. JCDenton hat geschrieben: 28.01.2021 17:31 Fazit Herr Luibl:
    "Wenn die Polen mit diesem Service und dieser Leidenschaft an Cyberpunk 2077 rangehen, kann man sich als Rollenspieler nur diebisch freuen"
    Tjaja, was soll man sagen. Witcher 3 wurde mit seinen Addons immer besser und gipfelte (für mich zumindest) in nie da gewesener epicness. Blood and Wine gehört für mich zu den Top 3 Spielen aller Zeiten.
    Und Cyberpunk? Das ist dagegen wirklich eine Gurke. Total der Rückschritt.
    Und schon wieder jemand mit einem "Mimimi Cyberpunk ist doof".... Witcher 3 war zum Release auch nicht das, was es jetzt ist. Damals wurde auch an vielen Sachen rumgeheult. Anstatt vom Rückschritt zu sprechen, könnte man auch erstmal abwarten, bis die DLCs rausgekommen sind.
    Witcher 3 reifte auch erst mit den Folgemonaten. Aber hauptsache wieder rummeckern...

  3. Fazit Herr Luibl:
    "Wenn die Polen mit diesem Service und dieser Leidenschaft an Cyberpunk 2077 rangehen, kann man sich als Rollenspieler nur diebisch freuen"
    Tjaja, was soll man sagen. Witcher 3 wurde mit seinen Addons immer besser und gipfelte (für mich zumindest) in nie da gewesener epicness. Blood and Wine gehört für mich zu den Top 3 Spielen aller Zeiten.
    Und Cyberpunk? Das ist dagegen wirklich eine Gurke. Total der Rückschritt.

  4. Ryan2k6 hat geschrieben: 19.06.2020 16:59 Und vermutlich steht dann auch ein Level daneben, das rein von der Höhe schon signalisiert "nach dem Hauptspiel".
    Aus meiner Sicht kann man da nirgends heraus ableiten, dass man B&W jederzeit spielen könnte, sondern dass schon eine Reihenfolge gedacht ist.
    Und woher soll ich wissen, bei welchem Level die Hauptquest endet?
    Nachtrag: Wenn man aus dem Spiel heraus B&W startet, können zwar einige Hinweise, aber nichts zur Hauptstory.

  5. Und vermutlich steht dann auch ein Level daneben, das rein von der Höhe schon signalisiert "nach dem Hauptspiel".
    Aus meiner Sicht kann man da nirgends heraus ableiten, dass man B&W jederzeit spielen könnte, sondern dass schon eine Reihenfolge gedacht ist.

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