Fazit
This War Of Mine ist das bedrückend atmosphärische Porträt des Krieges aus der Sicht der Unbeteiligten, vor deren Haustür er stattfindet. Es gibt in diesem Kampf nicht die strahlenden Hochglanz-Helden oder waffenstarrenden Weltenretter eines Call of Duty. Es wird nicht einmal deutlich, worum es in den Kämpfen überhaupt geht, denn es spielt keine Rolle: Hier geht es ausschließlich um das nackte Überleben. In einer vom Krieg zerstörten Stadt, die Pate steht für Homs, für Donezk oder für Kobane, ist jeder Tag ist ein repetitiver Kampf gegen Hunger, Krankheit, Einsamkeit und Hoffnungslosigkeit. Und jede Nacht ist eine gefährliche Suche nach Überresten der Zivilisation. Die 11Bit Studios zeigen gnadenlos und unkommentiert die dunkle Seite des Krieges. Sie zeigen schonungslos das Leid und die Narben, die jeder dieser Konflikte auf der Seele der Überlebenden hinterlässt. Im Abspann werden mir meine Entscheidungen präsentiert. Mein Verlust der Moral, die Gefahr in die ich andere gebracht habe, die Hoffnung die ich vielleicht gegeben habe. This War Of Mine ist ein spielerisches Monument gegen den Krieg und ein Fanal für den Frieden – ganz ohne den moralischen Zeigefinger oder eine Hollywood-Inszenierung. Was für eine bemerkenswerte Leistung.
Wertung
Atmosphärisch, bedrückend, gnadenlos: This War Of Mine inszeniert den täglichen Überlebenskampf von Zivilisten in Kriegsgebieten schmerzhaft realistisch.
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Liebe 4 Player Redaktion,
Was ist das bitte für ein "Test". Was ist mit den grundlegenden "Basics" eines jeden Spiels, z.B. Steuerung, Bedienbarkeit, Zugang?
Genau in diesen Feldern hat "This War of Mine" leider so seine Defizite. Wie ihr schön erwähnt habt duldet das Spiel keinen Fehler.
Wenn dann aber das crafting nicht intuitiv sofort erfassbar ist und die Steuerung nicht fehlerfrei funktioniert ist diese Tatsache nicht motivierend und Immersionsfördernd sondern einfach nur qualitativ schlecht gemacht und damit keine 90% wert.
Es ist mir wirklich schleierhaft wie es vor allem sogenannte Indiespiele immer wieder schaffen, die Herren von der Fachpresse so zu blenden, daß plötzlich jede Grundlage eines (guten) Spiels nicht mehr erfüllt sein müssen solange kreativ außergewöhnliche Spielideen gegeben sind. Sorry, dass erinnernd mich sehr an diese Phillip Stark Zitronenpressen: Neu, außergewöhnlich und schick aber leider kann man keine Zitrone damit auspressen.
War für drei Monate Sprachaufenthalt in Nelson, NZ, ein tolles Land.
Denke dann immer, dass es aktuell Menschen auf der Welt, auch ganz nah, die in solchen Situationen sind, oder in schlimmeren.
Lebst du in Neuseeland oder zum Urlaub dort?
Wäre eine Überlegung wert, dort hinzuziehen...
Ich hätte das Spiel nie gekauft, wenn ich auch irgend einen Krach-Bumm-Blockbuster auf meinem Gamer-PC auf dem grossen Fernseher hätte zocken können. Aber hier in Neuseeland habe ich nur einen Laptop zur Verfügung und könnte ein grosses Spiel überhaupt nicht runterladen.
Zuerst habe ich auch gedacht, lieber gar nicht zocken, als sowas. Habe das Spiel auch abgeschossen, als mir langweilig wurde. Am nächsten Abend aber doch weiter gezockt und am nächsten auch, zwischendurch das Spiel neu gestartet, um mit mehr Erfahrung nochmals zu beginnen. Und nächstens mache ich weiter, ist gerade ideal vor dem Schlafen. Und ja, mich kratzt es, anderen Leuten den Frass wegzunehmen und ich versuche es irgendwie zu schaffen, ohne allzuviele Schweinereien anzurichten. Und Tode in den eigenen Reihen kotzen mich an. Also irgendwas muss das Spiel schon richtig machen.
Ich betrachte nebenbei Spielewertungen als Urteil darüber, wie die Leistung dem Preis und den Versprechungen des Entwickler entspricht. Ich gebe dem Spiel zu dem frühen Zeitpunkt keine Note, aber ich habe es immerhin schon länger gezockt, als manche überhype Grütze zum Vollpreis, wegen der ich mich über den Tisch gezogen fühlte.