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Tiger Woods PGA Tour 08 (Sport) – Tiger Woods PGA Tour 08

Wenn man über Tiger Woods spricht, kann man nur eins sagen: Es sieht seit Jahren aus wie seine Vorgänger, es spielt sich seit ebenso vielen Jahren wie die Vorläufer, und die Entwickler feilen so verbissen an den Details, dass man die Unterschiede zum vorherigen Tiger mit der Lupe suchen muss. Allerdings ist EAs Serie eine erstklassige Simulation, die man ebenso gut in kurzen wie in langen Schüben genießen kann. Alles beim Alten also? Nicht ganz! Denn auf PC, PS2 und PSP büßt der Tiger spätestens in diesem Jahr viel von seinem Glanz ein…

© EA Sports / Electronic Arts

PC

Auch der PC-Tiger, welcher sich dem realen Sport bisher am stärksten näherte, braucht anno 2008 eine dringende Renovierung. Zugegeben: Die Serie entfachte in den vergangenen Jahren nie ein visuelles Feuerwerk. Doch wenn ein Spiel selbst auf leistungsfähigen Rechnern einfach veraltet wirkt, muss ein neuer Anstrich her! Im Vergleich zu seinen 360- und PS3-Pendants gleicht die diesjährige Version eher der PS2-Auflage. Dabei reizt Tiger Woods 08 nicht einmal auf 

Wieso PC-Besitzer nicht so elegant wie Gamepad-Golfer über den Platz laufen, bleibt EAs Geheimnis.

den großen Konsolen die darstellerischen Möglichkeiten aus. Besonders rückständig wirken die Figuren – der umfangreiche Charakterbaukasten Game Face macht so z.B. keinen Spaß mehr.

Das eigentliche Golfen funktioniert aber noch immer hervorragend: Es gibt zahlreiche Möglichkeiten, den Ball zu 

schlagen (True Swing von unten nach oben, von rechts nach links, Drei-Klick-, Zwei-Klick- sowie Gamepad-Steuerung), und die Profis beherrschen

alle wichtigen Techniken ihrer realen Vorbilder. Allerdings schien das neue Entwickler-Team nicht glücklich darüber, dass sich PC-Besitzer erst nach langwierigem Training zum vollständigen Golfer entwickeln und bietet plötzlich sämtliche Schlagtechniken gleich von Beginn an. Wie gehabt müssen Fähigkeiten wie präzises Putten, Schlagkraft oder der sichere Umgang mit den verschiedenen Schlägern zwar erst gelernt werden, doch der Einstieg fällt leichter. Simulations-verwöhnte Spieler werden einen Teil der bisherigen Herausforderung missen. Auch die Tatsache, dass das beschriebene Zuversichts-System Einfluss auf die Fähigkeiten nimmt und dem Heim-Sportler somit einen Teil der Kontrolle über sein Alter Ego entreißt, wird einigen sauer aufstoßen.

Ansonsten ändert sich nichts. Die Karriere ist so umfangreich wie eh und je, die umfangreiche Online-Anbindung lädt mit einzelnen Partien oder ganzen Turnieren zu langen Mehrspieler-Runden ein, die Tiger-Herausforderung ist eine gelungene Abwechslung zur trockenen Karriere und etliche Spielvarianten laden allein oder mit mehreren zu ausgedehnten Sitzungen für zwischendurch ein. Unterm Strich steht wieder einmal eine gute, wegen fehlender nennenswerter Änderungen aber spürbar vernachlässigte Ausgabe des bisher besten Golfspiels, dessen Vorgänger noch dazu auf die schöneren Links einlud.