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Tiger Woods PGA Tour 09 (Sport) – Tiger Woods PGA Tour 09

Endlich: Der Tiger erhält Unterstützung! Jahrelang musste sich der Ausnahmegolfer bei EA Sports im Alleingang an die Spitze der Weltrangliste arbeiten, obwohl es sein reales Ebenbild ohne Trainer Hank Haney nie so weit geschafft hätte. Jetzt ist Haney da und coacht nicht nur Woods, sondern steht auch euch hilfreich zur Seite. Ist das schon alles, was sich an EAs virtuellem Tee geändert hat?

© EA Sports / Electronic Arts

Immerhin verpassen die Entwickler dem Ganzen einen moderneren Anstrich, der sich spürbar bezahlt macht. Die Farben wirkte durchgehend satter, das Bild damit harmonischer und besonders der Rasen sah nie überzeugender aus! Wer in Richtung Madden NFL 09 schielt, erkennt dabei übrigens sofort, dass EAs Golfer und Footballer im gleichen Haus sitzen. Einige Fairways glitzern von oben betrachtet zwar so stark, als bestünde ihr Boden aus Metall, dafür flimmern Baumkronen sowie Objekte im Hintergrund weitaus weniger als zuletzt. Nein, von fotorealistischer Brillanz kann bei Tiger Woods keine Rede sein – der Unterschied zum Vorjahr ist aber sehr angenehm. Den idyllischen Ausflug an exotische Urlaubsziele fängt es aber nicht zuletzt auch wegen der ausgesprochen stimmungsvollen Geräuschkulisse mit Leichtigkeit ein. Lediglich das Zusammenspiel der beiden neuen Kommentatoren funktioniert nicht. Für sich genommen begleiten Moderatorin Kelly Tillman und Golfprofi Sam Torrance euer Spiel zwar zufriedenstellend; wenn man aber durchgehend spürt, dass die beiden nie gemeinsam im Tonstudio gesessen haben, wirkt ihre Moderation auf Dauer

Neu im Team: Tiger Woods‘ Trainer Hank Haney.

spröde. Der Abschied vom großartigen Kommentatoren-Gespann Gary McCord und David Feherty ist nach fünf Jahren Dauereinsatz verkraftbar – aber er fällt schwer.

Training & Tuning

Am wichtigsten sind jedoch jene Neuerungen, in denen euch Hank Haney beratend zur Seite steht – auch wenn Tigers Trainer praktisch kaum mehr tut, als nüchternen Textfenstern ein Gesicht zu geben. So unterscheidet sich das Sammeln von Erfahrungswerten in Ausgabe 09 deutlich von dem der vergangenen Jahre. Denn in Zukunft beschränkt ihr euch auf das gezielte Verbessern von vier grundlegenden Fähigkeiten (Schlagstärke, Genauigkeit, Spiel über kurze Distanz sowie Putten), anstatt ein Dutzend Werte zu verwalten. Spielt ihr eine gute Partie, steigen die Werte in den Bereichen, in denen ihr euch geschickt angestellt habt – erwischt ihr einen schlechten Tag, widerfährt euch das Gegenteil. Doch egal, wie ihr abschneidet: Nach jeder Partie kommt Haney auf euch zu und schlägt Trainingssitzungen vor, um wie in den Vorgängern bestimmte Fertigkeiten weiter (oder überhaupt) zu steigern. Allerdings verbessert ihr euch in Haneys Lektionen nicht dauerhaft, sondern erhaltet lediglich einen Werteschub für die darauf folgende Partie. Das ist deshalb sinnvoll, weil eine echte Steigerung so nur im Wettkampf stattfindet und dem Training keine übergroße Bedeutung zukommt.

Tatsächlich liegt darin das Problem des eigentlich cleveren Systems begründet: So lange ihr auf Fairway und Grün eine einheitlich gute Leistung zeigt, verbessern sich auch eure Werte. Falls ihr eurem Können allerdings dauerhaft auf die Sprünge helfen wollte – das Üben sorgt immerhin für einen sehr deutlichen Schub der trainierten Fähigkeiten – verbringt ihr etliche Stunden mit den immer gleichen Lektionen (über unterschiedliche Weiten den Zielkreis treffen). Es mag realistisch sein, dass nur regelmäßiges Training einen Sportler in Form bringt; spielerisch ist das ermüdend! Zudem kommt das mit dem herkömmlichen Stufenaufstieg gekoppelte Erfahrungssystem spätestens dann in Erklärungsnot, wenn die nur durch eigene Leistung gesteigerten Werte zum Selbstläufer werden. Sprich: Irgendwann merkt man allzu deutlich, dass nur der hohe Wert für Präzision den Ball

Hommage oder Zeitnot? Das Club Tuning findet auf einem an ein Football-Feld erinnernden Rasen statt.

so nah am Loch platziert – das eigene Können damit aber gelegentlich wenig zu tun hat.

Welcher Schlägertyp bist du?

Ähnlich skeptisch war ich in Bezug auf das manuelle Einstellen der Schläger. Will ich mich wirklich hinstellen und die Eigenschaften meiner Schläger manuell anpassen, damit sie meine Bälle auf eine dezent andere Flugbahn schicken? Oh, ja, das will ich! Denn zum Einen ist das Justieren der fünf Eigenschaften durch einfaches Verschieben nach links oder rechts im Handumdrehen erledigt (ihr stellt jeweils einen der vier Schlägertypen, nicht jeden einzelnen Schläger ein), zum Anderen  konnte ich die virtuellen Arbeitsgeräte in der Tat meinem Spiel anpassen. Ich bevorzuge kurze Schüsse mit hoher Flugbahn, und was zu Beginn nur schlecht möglich war, fiel mir mit den abgestimmten Schlägern deutlich leichter – hervorragend! Das Tunen steht zwar nicht im Mittelpunkt, da ihr es im besten Fall nur einmal benötigen werdet und euer Handicap dadurch nicht schlagartig sinkt. Es macht die aktuelle PGA Tour aber zugänglicher und befriedigender.

Nicht zuletzt ist es vor allem eine weitere Möglichkeit, den von euch geschaffenen Profi euren Vorlieben anzupassen; in Sachen Identitätsfindung macht Tiger Woods immerhin niemand etwas vor. Allein das im letzten Jahr vorgestellte Photo Game Face, mit dem ihr euer eigenes Gesicht einlesen und als Alter Ego nutzen dürft, ist allen anderen Charaktererstellungen meilenweit voraus. Klar: Wer das Ergebnis mit dem Spiegelbild vergleicht, der sieht den weiten Weg, den virtuelle Charaktere noch vor sich haben. Trotzdem ist es angenehm verblüffend, die eigenen Gesichtszüge auf einer virtuellen Figur zu er entdecken! Vielleicht schaffen es die Entwickler ja in der nächsten Ausgabe auch, dass jedes auf den EA-Server hochgeladene Foto vom Spiel genutzt werden kann… Abgesehen vom individuellen Gesicht streift ihr eurem Golfer im Verlauf seiner Karriere neue Klamotten über, um fernab jeder Realität diverse Fähigkeitswerte marginal zu steigern, kauft (!) ihm oder ihr zusätzliche Animationen für Schwung, Freude sowie Ärger – und absolviert so die mit winzigem Abstand beste PGA Tour dieser Konsolengeneration.  

  1. Also bei mir klappt das mit dem Rechnen....wenn ich richtig rechne fliegt der Ball immer so wie ich es will der fliegt nie zu weit und auch nicht zu kurz..egal ob im Bunker oder wo anders

  2. Nightstar85 hat geschrieben:...da muss mann wieder anders rechnen...ist bissl kompliziert
    Eben. Und wenn die mit Hilfe der angezeigten Werte angestellte Rechnerei nix bringt, is das eben doof. ;-)

  3. Ja jetzt verstehe ich was du meinst, aber ich hatte diese Probleme noch nicht...bei mir fliegt der Ball so wie ich es ungefähr will.
    Ist ja auch klar wenn der Ball im Bunker oder so liegt ist es ja auch klar das dieser nicht zu 100% zu treffen ist...da muss mann wieder anders rechnen...ist bissl kompliziert

  4. Wir reden immer noch von zwei verschiedenen Dingen. Im Test geht es nicht um die Anzeige, wie stark man schießen müsste, um ausgewählte Zielmarkierung zu erreichen. Es geht um die Anzeige, wie viel Prozent dieser Entfernung der Ball tatsächlich fliegen wird.
    Beispiel: Deine Zielmarkierung ist auf 100, du müsstest im Normalfall also volle Kanne an den Ball hauen und er landet ziemlich genau am Ziel. Wenn er aber im Rough oder im Bunker liegt, kannst du gerne volle Kanne dranschlagen - er wird nie diese 100 Prozent weit fliegen. Und genau deshalb steht da unten links eben so was wie 70-85%. Dann weißt du, der Ball wird bei nur zwischen 70-85% so weit fliegen, wie du ihn eigentlich schlägst.
    Und jetzt kommt's: Diese "70-85%", oder was auch sonst dort stehen mag, stimmen nicht immer mit dem überein, was der Ball nach dem Schlag tatsächlich macht. Der fliegt also schon mal weiter oder kürzer als die 70 bis 85 Prozent der Strecke, die er fliegen sollte.

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