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War of the Roses (Action) – War of the Roses

In der Vorschau hinterließ das blutige War of the Roses einen oberflächlichen Eindruck. Jetzt ist die mittelalterliche Battlefield-Variante auf Deutsch erschienen und entpuppt sich als lupenreines Online-Spiel. Lohnt sich der Abstecher ins England der Ritter und Bogenschützen?  

© Fatshark / Paradox Interactive

Rot gegen Weiß

Vor jeder Schlacht wählt man seine Seite, was aber keinen Unterschied macht. Man kann jederzeit wechseln.
Vor jeder Schlacht wählt man seine Seite, was aber keinen Unterschied macht. Man kann jederzeit wechseln. © 4P/Screenshot

Rote und weiße Rosen stehen für die beiden Adelshäuser, die sich im 15. Jahrhundert in England um die Krone zankten. In den Rosenkriegen rangen York und Lancaster um die Macht auf der Insel, deren kulturelle Entwicklung nicht mit der auf dem Festland mithalten konnte. In einem waren sie allerdings führend, nämlich im Gebrauch des Langbogens, mit dem man auch im Spiel anlegen kann. In der Schlacht von Towton 1461 kam es zum extremen Beschuss durch Yeomen, die laut Augenzeugen über 100.000 Pfeile pro Minute abfeuerten. Zusammen mit Bosworth, Mortimers Cross und Wakefield sorgen die historischen Kulissen in War of the Roses für Abwechslung. Man kämpft auch nachts, in idyllischen Dörfchen oder in einer Burg, was aber für die taktische Ausrichtung keinen Unterschied macht.             

Das finale Kapitel des Rosenkriegs ist wiederum durch Shakespeare bekannt: In seinem Drama Richard III. wird der letzte Vertreter Yorks zum Tyrann und Mörder. Um König zu bleiben, lässt er sogar seine Neffen erdrosseln, obwohl sie noch Kinder waren. Die Thronfehde ging letztlich so weit, dass mit seinem Tod 1485 kein einziger männlicher Abkomme mehr übrig war, was das Kriegsende markierte. Es folgte das Haus Tudor, aus dem berühmte Regenten wie Heinrich VIII. oder Elisabeth I. stammten. 

Begrenzte Spielmodi

 

Es gibt zwei Modi, von denen die Eroberung mehr Spaß macht. Hier muss man sogar etwas überlegen.
Es gibt zwei Modi, von denen die Eroberung mehr Spaß macht. Hier muss man sogar etwas überlegen. © 4P/Screenshot

Derzeit verfügt War of the Roses über gerade mal zwei Spielmodi, die zudem nicht sonderlich einfallsreich sind. Es gibt Eroberung und Team-Deathmatch, wobei bei Ersterem Punkte auf einer Karte eingenommen werden müssen, wie man es aus modernen Shooter-Varianten kennt. Die Matches leben dabei vornehmlich von der stimmungsvollen Szenerie als von besonders ausgefeilten Kämpfen, da man recht schnell das Zeitliche segnet. Im Deathmatch muss man wie gehabt, getötete Gegner akkumulieren. Man kann sogar Verletzten per Dolch den Rest geben, allerdings kann man seine eigenen auch heilen. Im November soll die Auswahl durch einen Modus namens Pitched Battle ergänzt werden.


Der Modus für Solisten kann maximal als Training verstanden werden: Hier kann man die ganzen Waffen mal testen, aber mehr ist da nicht. Es werden wehmütige Erinnerungen an Mount & Blade wach, das für Einzelspieler deutlich mehr Umfang bot. Hier konnte man sich monatelang als Ritter hochdienen und beständig entwickeln. Das geht auch hier, ist aber begrenzt und nur für die Online-Komponente verfügbar. Ein Mittendrin-Gefühl wie bei den Mount & Blade-Schlachten stellt sich selten ein, auch weil die Gefechte nicht so faszinieren.  

 

Motivierender Aufstieg

 

Punkte bekommt man hauptsächlich für Treffer beim Kämpfen und eroberte Stellungen.
Punkte bekommt man hauptsächlich für Treffer beim Kämpfen und eroberte Stellungen. © 4P/Screenshot

Man beginnt als einfacher Fußkämpfer, der sich über Armbrust und Bogenschütze zum Ritter hochdient. Obwohl der Aufstieg anfangs leicht zu bewerkstelligen ist, sorgt gerade dies immer wieder für die Motivation, eine neue Partie zu wagen. Allerdings mangelt es auf lange Sicht an Abwechslung: Regelmäßig klappert das halbe Team wichtige Orte ab, um 1000 Punkte für die Besetzung zu bekommen, für den Tod eines Gegners bekommt man dagegen nur 200 Punkte. Löblich ist allerdings, dass auch jede Hilfe Punkte bringt. Das geht sogar so weit, dass man für den „Assist“ beim Niederschlagen noch fünf Punkte bekommt – bisweilen sogar, wenn man schon tot ist.

 

Hat man eine höhere Stufe erreicht, kann man einen eigenen Kämpfer entwerfen. Der lässt sich mit Rüstungen, Helmen und Waffen ausrüsten, was sich aber nach Geld und Erfahrung richtet. Man muss sich also auch hier erst weiter hochdienen, um effektivere Waffen zu bekommen. Man kann zusätzlich noch Talente kaufen, um z.B. ein Schild zu führen. Ab Stufe 10 schließlich kann man ein Pferd erwerben. Ziel ist es, mit möglichst fetter Waffe auf dem hohen Ross zu sitzen und alle mit einem Schlag plattzumachen. Die Überlegenheit solcher Spieler kann ganz schön nerven, ist aber für Spiele dieser Art nicht ungewöhnlich.

  1. weiss wer zufällig für was die Symbole sind die von zeit zu Zeit auftauchen mitten des Bildschirms ein Heil Symbol mit einer Zahl dabei und ein Schild Symbol mit einer Zahl dabei? Finde da nichts was mir das erklären könnte

  2. KeingrauerMann hat geschrieben:
    DancingDan hat geschrieben: Meinst du jetzt Medieval: Total War mit selber-in-Schlachten-rumkloppen oder was?
    Meinetwegen auch ohne Rumgekloppe. Ich wollt eigentlich nur zum Ausdruck bringen, dass ich gerne mal ne Rundenstrategie mit dem Setting Rosenkriege sehen würde, weil ich es historisch interessant finde und es auch noch noch sehr frisch und unverbraucht ist - wie sowieso der größte Teil der englischen Geschichte. Einziges Spiel in der Richtung wäre die eine Erweiterung von Medieval 2, in der man in GB zur Zeit der Kreuzzüge spielt.
    Wobei ich mir als Vorbild eher sowas wie Rome von Europa Universalis oder Alea Jacta Est vorstellen würde, nicht so sehr die Total War-Reihe.
    Dann greif zu Crusader Kings 2. Da findest du dich im Laufe deiner dynastischen Entwicklung häufig in rosenkriegsähnlichen Situationen wieder. Und wenn es dir mal längere Zeit zu einträchtig erscheint, dann lässt du Besitzansprüche fabrizieren oder versucht deinen Sohn in die Königsfamilie einzuheiraten und die direkten Thronfolger abzumurksen, damit hast du dein gewolltes Erbstreitigkeitsszenario gleich selber vom Zaun gebrochen.
    Ganz nebenbei bietet es auch Dutzende mehr Möglichkeiten als ein Medieval 2, dessen Produktionsressourcen leider wie in jedem Total War hauptsächlich in die Darstellung der 3D Schlachten fliessen, wobei natürlich die strategische Tiefe auf der Strecke bleibt. Schlachten, die sowieso fast jeder nach wenigen Stunden Total War Erfahrung vom Computer berechnen lässt, weil einem sonst das Gesicht wegdöst.

  3. Kampfsemmel hat geschrieben: Erinnern wir uns doch bitte kurz an Mound and Blade Warband:
    - Nackige Zweihandkämpfer, die einfach die Taste durchgehämmert haben und mit zwei Treffern durchschnittlich jeden getötet haben (das übrigens nach Jahren der Veröffentlichung)
    - Krasses Missverhältnis zwischen der Optimierung der Defensive (Rüstung) und Offensive
    - Keine Charakterentwicklung
    Und erinnern wir uns doch BITTE an das Solospiel:
    - Lausige Ausgeglichenheit
    - Nichts fertig durchdacht
    - Keine Integration mit der Welt
    - Lausige Quests
    - Ohne Load and Save auf hohen Schwierigkeitsgraden nicht zu meistern
    - Kampf ist beendet mit dem eigenen Ableben (Wenn über tausend Soldaten am Kampf teilnehmen ist das auf hohen Schwierigkeitsgraden mit aktiver Kampfteilnahme nicht zu meistern)
    - Übersetzungsfehler und Bugs noch nach Jahren - bis heute.
    und zu guter letzt
    - Katastrophale Burgschlachten
    und um das noch zu toppen:
    - Eine KI, die wenn sie dir mal in der Masse gegenüberstand, egal von welchen Spieler, nicht mehr zu schlagen war, weil dich zwei Hurskarls getacktet haben, da konntest du noch so gut parrieren.
    Viele Punkte sind auch durchaus richtig, trotzdem ist M&B:Warband das eine Spiel, das seit seinem Erscheinen den größten Teil meiner kostbaren Freizeit verbraucht hat. Die Solokampagne ist für mich DAS Strategiespiel und DER FirstPersonSlasher und in der Kombination ohne jede Konkurrenz. Wer braucht Quests wenn er die Geschicke von Königreichen lenken kann? Und daß man verwundbar bleibt und als Anführer sein Leben besonders schützen muß, verstärkt doch nur die Erhabenheit der Erfahrung, als König an der Spitze seiner treuen Vasallen ein gewaltiges Heer in die Schlacht zu führen.
    Daß der hohe Schwierigkeitsgrad zu schwierig sei, ist meiner Meinung nach kein wohlüberlegter Kritikpunkt. Ich spiele es auf 105% (glaube ich mich zu erinnern) und nur mit aktivierter AutoSave-Funktion und es ist genau richtig so für mich, knackig aber beileibe nicht chancenlos - wer es schwerer haben...

  4. Ares101 hat geschrieben: Paradox ist nur Publisher,
    Haargenau - und Übersetzungsarbeit fällt in der Regel in das Aufgabengebiet des Publishers.
    Und ausgerechnet dabei versagt Paradox bisher immer. Entweder ist das Ding denglisch, halb übersetzt mit Texten die aus den Buttons herausragen - oder man hat Sprecher angeheuert, die in der Grundschule vielleicht mal ein Jahr lang Deutsch hatten.

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