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Winning Eleven 10 (Sport) – Winning Eleven 10

Wer holt den Cup: Brasilien? Italien? England? Oder doch Deutschland? Was im echten Leben bis zum 9. Juli spannend bleibt, ist im Spiel längst Routine: Die Weltmeisterschaft im virtuellen Fußball wird von Japan dominiert. Pro Evolution Soccer 5 aus dem Hause Konami hat sich konkurrenzlos an die Spitze gekickt – die Qualität steigt, die Verfolger hinken hinterher. Kann man diese Position mit Pro Evolution Soccer 6 ausbauen? Wir haben den japanischen Prototypen Winning Eleven 10 unter die Lupe genommen.

© Konami / Konami

Großes Spiel, kleine Macken

Aber es ist nicht alles perfekt, nicht alles wurde zum Besseren optimiert: Der hohe Dreieckspass in die Tiefe ist jetzt weniger

Die Zweikämpfe sind jetzt ein dynamisches und ausgeprochen spannendes Hin- und Her. Man kann sich Bälle schnell wieder erkämpfen, Gegner abdrängen und den Körper besser einsetzen.

effektiv, denn er wird in einer höheren Flugkurve und damit etwas langsamer gespielt. Das führt dazu, dass man seine Stürmer damit selten direkt steil schicken kann – es gibt zwar manuelle Alternativen, aber hier sollte für PES6 wieder die alte und bessere Flugkurve greifen. Oftmals tröpfeln die Bälle einfach etwas schlaff ins Mittelfeld.

Das größte Problem hat WE10 im Kasten: Die Torhüter lassen den Ball jetzt nach kräftigen Schüssen öfter gefährlich nahe vor dem Kasten abprallen, so dass man mit dem Stürmer leicht abstauben kann. Man beobachtet etwas zu häufig, wie der Schlussmann Bälle mit beiden Händen ein paar Meter vor sich oder zur Seite abklatschen lässt, während er nach hinten fällt. Das ist zwar nicht so heikel, dass dadurch ständig Tore entstehen, aber die Situationen wiederholen sich. Auch in 1-zu-1-Situation zeigen die Keeper eine klare Schwäche, da sie scheinbar nicht mehr so gut in den Mann gehen und den kurzen Pfosten schlecht abdecken. Läuft man schräg Richtung Tor, kann man jetzt häufiger ins kurze Eck abschließen.

Kulisse & Technik

Außerdem haben all die neuen Animationen ihren Preis. Die PS2 ist mittlerweile am technischen Limit angekommen: einige Ruckler, einfache Blops statt echter Schatten, das Flimmern bei Stadioneinblendungen, der Texturbrei im Hintergrund – an all das hat man sich gewöhnt, aber all das ist auch nicht mehr zeitgemäß. Einen klaren Schritt nach vorne hat jedoch die Fankulisse gemacht: Die Heim-Mannschaft wird jetzt viel lauter und euphorischer nach vorne gejubelt, selbst einfache Rettungen werden mit frenetischem Beifall belohnt und der Gegner muss in ein Meer von Pfiffen abtauchen. Noch nie war die Derby-Stimmung so deutlich hörbar wie in WE10.

Und im Herbst beginnt endlich die Next-Generation-Ära mit PES6 auf der Xbox 360. Diesen technischen Sprung hat der Kick aus dem Hause Konami bitter nötig. Wenn da tatsächlich die Hardware im Stile von NBA 2K6 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=7838′)“>

ausgenutzt wird, dürften die Fans reihenweise in Ohnmacht fallen.

Spielmodi & Co

Im neuen Weltmeisterschaftsmodus kämpft ihr euch mit einem Team aus einer Region wie z.B. Europa durch eine Qualifikation an die Spitze. Schön

Auch wenn die Animationen über jeden Zweifel erhaben sind: Der Zuschauerbrei, die Ruckler und die Schatten zeigen überdeutlich auf, dass die PS2 am technischen Limit ist. Eine HD-Version muss her!

ist, dass sich hier in Sachen Lizenzen einiges getan hat: Neben den offiziellen Namen und Trikots zu Schweden, Italien, Holland und Spanien, Japan, Korea, Argentinien, England, Kanada und der Schweiz sind erstmals auch die Afrikaner aus Togo und Ghana sowie Trinidad dabei – der Abstand zum lizenzstarken FIFA Fussball-Weltmeisterschaft 2006 <a class="DYNLINK" onmouseover="DynToolTipp_Show('Klicken für Gameinfos‚)“ onmouseout=“DynToolTipp_Hide(); “ href=“javascript:DynCont_Display(‚Gamefinder‘,’runmod.php?sid=%7BSID%7D&LAYOUT=dyncont_gf&spielid=9450′)“>

 schrumpft, obwohl man bei den deutschen Nationalspielern und vielen Vereinen immer noch mit fiktiven Namen leben muss. Eine nette Idee ist das Zufalls-Freundschaftsspiel, bei dem die Kader der Teams einfach aus allen Profis wild gemischt werden – so kann man vielleicht Ronaldo neben Totti und Schweinsteiger im Team haben.

Und im Meisterschaftsmodus? Offen bleibt, ob PES6 die geliebte Meisterliga auch online zugänglich macht – bisher beschränken sich die Internet-Modi auf einfache Spiele und Ranglisten ohne Ligasystem. Einige Änderungen sind aber schon jetzt interessant. Eine zusätzliche Vereinsliga gibt es zwar nicht, aber dafür weitere Clubs: Bayern München, Rosenborg Trondheim, Kopenhagen, Celtic Glasgow und Brügge. Zuwachs hat auch die Stadionriege bekommen: Unter den 35 Plätzen befindet sich z.B. das altehrwürdige Santiago-Bernabéu von Real Madrid. Ansonsten bleibt alles beim Alten, wobei man jetzt in der Karriere die Wahl hat, ob die Profis über die Saisons altern sollen oder nicht.

Inwiefern die neuen Spielstile tatsächlich zur Geltung kommen, in denen ihr quasi à la Arsenal oder Barcelona antreten könnt, bleibt abzuwarten – hier muss man einfach länger in der Meisterliga gegen die KI antreten. Fest steht nach unseren zig Freundschaftsspielen, dass gerade die großen Mannschaften mehr Charakter beim Spielaufbau zeigen. Man kann gut beobachten, wie sich die Abwehrreihen von Arsenal weit nach vorne verschieben, wie selbst Lehmann immer wieder offensiv an der Strafraumgrenze agiert. Auch Spieler wie Dribbelkünstler Ronaldinho oder der unermüdliche Nedved spielen noch charakteristischer ihren eigenen Stil. Wenn PES6 auch die taktische Seele der Teams abbilden kann, indem man sowohl die realen Formationen als auch die Individualität der Profis forciert, gewinnt das Spiel noch mal an Reiz.