Die Kehrseite der Medaille
Problematisch wird es erst, wenn es zu Schwankungen bei der Verbindungsqualität kommt: Während man die kleinen Aussetzer bei Genres wie Rundenstrategie oder Adventures locker verschmerzen kann, enden sie bei reaktionslastigen Titeln im schlimmsten Fall in einer unspielbaren Katastrophe. Neben den massiven Auswirkungen auf die Steuerung spiegeln sich Verbindungsprobleme auch schnell in der Darstellung wider, wenn man statt sauberer Bilder plötzlich immer mehr hässliche Kompressionsartefakte auf dem Display sieht, es zu Tonaussetzern kommt und Reaktionen auf die Eingaben immer später erfolgen. Das ist und bleibt weiter eines der großen Probleme beim Cloud Gaming: Ohne eine gute und stabile Leitung gibt es auch kein gutes Spielerlebnis – und da bildet auch die Microsoftsche xCloud keine Ausnahme! Unter idealen Bedingungen bekommt man dagegen eine willkommene Alternative zum lokalen Zocken am PC oder der Konsole, muss neben dem Input-Lag aber dennoch generelle Abstriche bei der Bildqualität aufgrund der Kompression in Kauf nehmen. Positiv ist aber, dass Spiele mit nativen 60fps auch im Stream mit der hohen Bildrate dargestellt und nicht auf 30fps kastriert werden.
Attraktive Bibliothek
Der Xbox Game Pass ging nicht ohne Grund als Sieger in unserem großen Vergleich der Spiele-Abos hervor. Folglich profitiert auch die Cloud-Funktion von der Breite, dem Umfang und der Aktualität der Bibliothek, selbst wenn sich derzeit leider nicht alle der enthaltenen Spiele optional via Stream nutzen lassen. Titel aus dem Microsoft-Katalog bieten allerdings fast ausnahmslos die Cloud-Option an. Dazu zählen u.a. die Serien Halo und Gears of War, Forza Horizon 4 sowie Sea of Thieves. Mit Beispielen wie Resident Evil 7 biohazard, F1 2019, Shadow Warrior 2, NieR Automata oder Destiny 2 finden sich zudem weitere Schwergewichte von Drittherstellern. Umrahmt wird die Auswahl mit einer Reihe von Indie-Produktionen, darunter Hello Neigbor, Overcooked 2, Enter the Gungeon und aktuelle Titel wie Hotshot Racing oder Spiritfarer. Von der Streaming-Option ausgeschlossen sind dagegen generell Spiele von der Xbox 360 und der Original-Xbox, obwohl sie zusammen durchaus einen gewissen Anteil innerhalb der Game-Pass-Bibliothek ausmachen. Das mag systemische Gründe haben, ist aber dennoch sehr schade. Zudem sind auch nicht alle One- und PC-Spiele der Dritthersteller zum Stream freigegeben. Dazu gehören z.B. Rage 2, Tekken 7, Dirt Rally 2.0 oder Kingdom Hearts 3. Eine komplette Übersicht der Cloud-fähigen Spiele im Game Pass gibt es hier. Mit Blick auf Stadia, wo die Auswahl immer noch zu wünschen übrig lässt, hat der Abodienst der verkleinerten Streaming-Bibliothek immer noch viel mehr zu bieten als das Google-Pendant. Praktisch: Da man ohnehin schon in der Cloud unterwegs ist, versteht es sich von selbst, dass man seine Spielstände weiter nutzen und direkt dort weiterspielen darf, wo man zuvor an Konsole oder PC aufgehört hat.
Mein eigener xCloud-Server
Neben der Integration in Game Pass Ultimate bietet Microsoft für Xbox-Nutzer noch eine alternative Cloud-Lösung an: Wie im Vorfeld versprochen, darf man seine eigene Konsole kostenlos in einen Server verwandeln und Inhalte via Remote-Zugriff direkt auf sein Android-Mobilgerät streamen. Dazu benötigt man jedoch eine separate App, die sich derzeit noch in der Beta befindet. Und das nicht ohne Grund: Es gibt nicht nur vereinzelte Probleme, die App überhaupt zu starten, sondern auch für die Verbindung zur eigenen Konsole werden manchmal mehrere Anläufe benötigt. Doch auch bei der Game-Pass-App läuft trotz einer generell besseren Stabilität nicht immer rund: So kann es passieren, dass man bereits den Ton vom geladen Spiel hört und es sogar bedienen kann, der Cloud-Ladebildschirm aber nicht verschwindet. Da hilft dann nur der Neustart des Programms.
Wäre ja auch irgendwie unlogisch, denn hier geht es darum, dass man keine Xbox benötigt ^^
Unter dem Punkt "Mein eigener xCloud-Server" geht es nur um eine alternative Lösung, wie man die Spiele auf sein Android-Gerät via Remote-Verbindung streamen kann.
Man kann die Xbox als Streaming-Server einrichten.
Im Prinzip das gleiche wie Remote Play auf der PS4 (wobei das meines WIssens nicht einem beliebigen Android-Gerät funktioniert, wie bei der Xbox, sondern nur mit der PS Vita als Empfänger, wenn ich mich nicht ganz irre).
Finde ich ein wenig verwirrend, wie das im Test an das Thema xCloud angefügt wurde.
Weil xCloud-Streaming und Xbox-Remote sind ja zwei verschiedenen Dinge.
Jemand mit der Xbox spielt die spiele lieber von der Xbox oder über den Gamepass, wie du schon schreibst.
Dennoch geht es natürlich am (Android) TV, wie casanoffi schrieb. Einfach dort die XCloud App installieren. Man braucht wohl wie bei Stadia einen kompatiblem Controller und der TV muss das wahrscheinlich auch unterstützen.
Wie konnte man denn bitte die xcloud auf der xbox one testen? Auf dem Smartphone per cloud oder per xbox upload funktioniert ja. Aber auf der xbox one kann man meines Wissens nach gar keine xcloud nutzen.
Habs eben nochmal getestet. Auf der xbox kann man nur installierte games spielen und nicht streamen. Somit ist der Xbox Test samt Wertung unbrauchbar. Bitte die Bewertung ignorieren, diese ist erfunden.
Einen Verbindung zwischen Smartphone/Tablet zu TV über Wifi kann ich definitiv nicht empfehlen.
Das wäre tatsächlich die letzte Notlösung, wenn man gar keine andere Wahl hat, aber damit könnte man vermutlich im besten Fall Spiele spielen, bei denen Latenz keine Rolle spielt.
Mit "die gleiche Qualität wie eine XBSS" ist eigentlich der falsche Ansatz. Die reine Bildqualität kann hier prinzipiell schon erreicht werden, auch wenn der Stream natürlich immer eine gewisse Komprimierung hat. Hierbei ist entscheidend, welche Art der Komprimierung eingesetzt wird, aktuelle Codes sind da schon sehr weit und man kann - je nach Größe des Bildschirms - mit dem bloßen Auge keinen Unterschied ausmachen, solange die Bandbreite hoch genug ist.
Wie ich schon schrieb, mein Streaming-Anbieter liefert bis zu 70 MBit/s und damit kann ich eine Auflösung von 1440p mit 60fps erreichen, ohne dass ich mit bloßem Auge einen Unterschied zu lokaler Hardware erkenne.
Ja, wenn Du mit minimaler Latenz leben könntest, wäre in der Theorie Streaming der Series S zumindest in dem Punkt überlegen, dass Du bis 4K gehen könntest. Deshalb habe ich immer gesagt: die Series S ist nicht zukunftssicher. Sowohl für Käufer neuer TVs, bei mittlerweile 350€ Einstiegspreis wirds bei den meisten wohl ein 4K werden, als auch bei all denen, die sich mit Streaming anfreunden können.