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Alone in the Dark(2008) (Action-Adventure) – Alone in the Dark (2008)

Egal ob in der Buch-, Film- oder Spielwelt: New York eignet sich hervorragend als Schauplatz für Dramen, Tragödien und finstere Abenteuer. Die Stadt hat Symbolkraft, sprudelt nur so vor kulturellen Einflüssen und bietet eine pompöse Kulisse. Max Payne hat hier sein Lied der epischen Rache gesungen, Will Smith hat sich als lebende Legende durchgeschlagen und jetzt will Edward Carnby sein Horror-Comeback feiern.

© Eden Games (PC, 360, PS3) / Hydravision (PS2, Wii) / Atari

Räuchert sie aus!

Klettern wie Lara: Auch Edward muss an Wänden und Fassaden kraxeln, an Seilen schwingen und in offene Fenster springen. (360)

Gibt es gar keine Survival-Horror-Stimmung? Doch. In Ansätzen. Aber die lässt oft lange auf sich warten und legt immer wieder langatmige Pausen ein. Erst, wenn sich die Spielwelt im Central Park mit großer Karte und Missionspunkten öffnet, wenn endlich mal stimmungsvolle Nebelbänke aufziehen, düstere Bäume lauern und tiefe Krater für ebenso natürliche wie tödliche Grenzen sorgen, kommt so etwas wie Nervenkitzel auf. In den wenigen Momenten, wo man endlich allein im Dunkeln gegen Zombies kämpft – die bewegen sich sogar ähnlich wie in Resident Evil 4, sie weichen also plötzlich aus und fauchen einen an.

Aber davon gibt es viel zu wenige Variationen, und in den wenigen Situationen kann man sich aufgrund des großen Arsenals an Schuss- und Nahkampfwaffen immer schnell befreien. Man muss den Eden Studios dennoch zugestehen, dass sie den nächtlichen Park wirklich gut inszenieren. Und die Nester, die auf der Karte angezeigt werden, haben es in sich: Ihr erkennt auf der Karte, wo sich die Horte des Bösen befinden und könnt diese ausräuchern.

Der Boden des Verderbens

So kommen selbst blutige Anfänger ins Finale: Man spult einfach vor! Die DVD-Funktion lässt euch jede Stelle des Spiels überspringen und von beginn an in jedes Kapitel springen. (360)

Auf dem Weg durch die Keller der Gebäude muss man sich noch allerlei Getier erwehren und das ein oder andere Hindernis aus dem Weg räumen. Der Höhepunkt besteht darin, den Wesen auszuweichen, die die Wände aufreißen – haben euch diese erstmal erwischt, ziehen sie euch quasi durch Böden und Wände mit ins Verderben, wenn ihr nicht rechtzeitig die entsprechenden Knöpfe oder Stickbewegungen nachahmt; auch Quick-Time-Reactions sind also dabei. Habt ihr schließlich die Nester gefunden und verbrannt, stellt sich Ruhe ein und als Belohnung wird eure Spektralsicht geschärft, so dass ihr die wunden Punkte der Zombies sehen könnt.

Zwischendurch seid ihr auch immer wieder mit Autos unterwegs. Man kann wie in Grand Theft Auto IV diverse Fahrzeuge klauen, indem man die Scheiben einschlägt, dann kann man sich reinsetzen, sogar fließend die Plätze tauschen, das Handschuhfach durchwühlen, hupen, Licht anmachen und im Ernstfall sogar durch die Heckscheibe fliehen. Nur sehen die Autos hier erstens deutlich schlechter aus als in GTA, zweitens fahren sie sich zwei Welten lahmer und drittens arten die pompös inszenierten Fluchtfahrten oft in Trial&Error aus, wo ein kleiner Fehler schon das Aus bedeutet. Für mich waren diese Szenen manchmal bereichernd, wenn einen etwa die Mutantenfledermäuse samt Wagen in die Luft heben oder Zombies auf die Motorhaube springen, manchmal aber auch frustrierend.