Veröffentlicht inTests

Days Gone (Action-Adventure) – Im Angesicht der Horde

Das 1993 gegründete Bend Studio hat sich innerhalb der Sony-Familie eher im Hintergrund einen Namen gemacht: Mit Syphon Filter auf PlayStation, Resistance: Retribution für PlayStation Portable sowie Uncharted: Golden Abyss für PlayStation Vita. Jetzt wagt das Team aus Oregon mit Days Gone den großen Schritt in die offene Welt auf PlayStation 4: Kann das Action-Adventure mit seiner zombiesken Endzeit überzeugen? Mehr dazu im Test.

© Bend Studio / Sony

Söldner wider Willen

 
Deshalb verdingt er sich als Söldner, indem er für unterschiedliche Lager diverse Aufträge annimmt, die Ohren der Freaker eintauscht oder Nahrungsmittel abliefert. Je mehr er für sie erledigt, desto größer wird das Vertrauen in bis zu drei Stufen und desto bessere Waffen oder Ersatzteile für sein Bike kann er dort kaufen – egal ob Auspuff, Motor, Boost, Gestell, Lack oder Farbe. Schön ist, dass man seine Maschine so nicht nur schneller, sondern auch leiser und widerstandsgähiger machen kann. Aber zu welchem Camp soll Deacon das Drogenpaket oder jene Überlebenden schicken? Zum rücksichtlosen Copeland, der ihn erpresst hat? Oder zur alten Betschwester Ada, die zwar zivilisierter wirkt, aber letztlich mit harter Hand ein Arbeitslager leitet? Er hat die Wahl. Und so manches wirkt sich auch aus.

[GUI_STATICIMAGE(setid=85780,id=92586720)]
Gute Waffen gibt es nur bei Händlern. Und nur, falls man genug Vertrauen hat. © 4P/Screenshot

Boozer und er haben eine gemeinsame Zeit als Outlaws in einem Motorrad-Club namens Mongrels MC hinter sich und wollen zusammen in den Norden fliehen. Der Regie gelingt es über einige hochwertig inszenierte Rückblicke mehr Licht in das Dunkel der Charaktere zu bringen. Man erfährt nicht nur, wie er und Sarah sich kennen gelernt haben, sondern auch wie sich Deacon und sein Hass entwickelt haben. Hinzu kommen einige Überraschungen, die der Story über ihre knapp 30 Stunden immer wieder die nötige Würze und biographische Tiefe verleihen.

Auch wenn die Atmosphäre sowie die Charakterzeichnungen nicht an die vielschichtigeren Figuren und Beziehungen aus The Last of Us herankommen, gibt es durchaus situative Bezüge und mehr Facetten als Rache in diesem toughen Biker: Deacon kann z.B. ein Mädchen retten, muss sich mit ihren Ängsten arrangieren und ist kooperativ mit ihr unterwegs – das erinnert ein wenig an die Situationen mit Ellie. Sehr schön ist auch, dass es über ein halbes Dutzend parallele Story-Stränge gibt, die man direkt anwählen kann, so dass man entweder die Geschehnisse um Boozer, Sarah oder Nero weiter verfolgt. Das ist also eine einfache, aber nichtsdestotrotz plausible und in ihren besten Momenten dramatische Geschichte mit einigen emotionalen Bezugspunkten – nicht zu vergessen, dass Boozer ja Sarahs Bruder ist.

Im Angesicht der Horde


[GUI_STATICIMAGE(setid=85780,id=92586728)]
Auch auf dem Bike ist man nicht vor Freakern sicher. © 4P/Screenshot
Und er hat mich gerade angefunkt, dass er Munition parat hat und das Fleisch braucht – deshalb war ich auf der Jagd in diesen Wäldern. Aber als ich gerade zu meinem Bike joggen will, höre ich dieses dumpfe Grollen in der Ferne. Ich gehe in einem Gebüsch in Deckung und sehe all die Leiber fauchender Monster, die wie eine schwerfällige Lawine den Abhang hinunter schlurfen: Dutzende Freaker in zwei endlosen Kolonnen. Bisher konnte ich sie nur aus sicherer Entfernung beobachten, jetzt sind sie verdammt nah.

Ich habe keine Chance in einem Kampf gegen diese Horde, zumal meine Magazine fast alle leer sind – bleiben noch sechs Armbrustbolzen und die schwache 9mm. Die Beine in die Hand nehmen ist auch nicht die beste Wahl: Weil ich nicht endlos sprinten kann, muss ich unbemerkt eine Route wählen, damit ich lebend mein Bike erreiche – nur da kann ich speichern, nur damit komme ich heil zu Boozer. Moment mal, reicht mein Sprit? Ich hatte nicht voll getankt…

  1. Habe das Spiel jetzt auf Easy (mein erster echter Konsolen-Shooter) und Platinum durch und möchte eigentlich bald neu starten. New Game + finde ich nicht reizvoll. Der Weg ist das Ziel, ich hab den Sinn des Modus nie für mich entdecken können.
    Ich Frage mich aber welcher Schwierigkeitsgrad der richtige ist. Absolut dumm, dass im Spiel keine Beschreibung der Unterschiede vorhanden ist. Die Infos online sind auch nur so lala. Einmal steht, dass man ihn immer wechseln kann, einmal, dass das nur zwischen leicht und Mittel geht. Einmal steht, dass Hard bereits das HUD versteckt und dann, dass das erste bei Survival passiert. Auto AIM einmal ab Hard, dann wieder erst ab Hard II aus...
    Ist es als Entwickler wirklich so schwer zu beschreiben was mit HUD, Auto AIM, usw. passiert?

  2. Habe das Spiel nach rund einem Monat durch. (zwischendurch Uncharted 3 und GoW gespielt)
    Rund 75 Spielstunden.
    Ich hab ja schon gelesen, dass die Spieler sehr unterschiedliche Erfahrungen mit Days Gone machten. Für mich persönlich liegt es ganz weit vorne und verdient sich in meinem Persönlichen Ranking eine 10/10 gleichauf mit Tomb Raider 2013 und Witcher 3.
    Witcher 3 und Tomb Raider waren mit Days Gone die einzigen Spiele, wo ich schon beim ersten Durchlauf wusste, dass ich sie ein zweites Mal angehen werde.
    Ich freu mich auf ein zweites Mal mit höherem Schwierigkeitsgrad. Ich mag die Stimmung, die Story, die Charaktere, Skills&Equipment und die Aufgaben.

  3. Geht mir genau so.
    Damals auf der PS4 Pro angefangen und jetzt auf der PS5 mit 60fps und 3d Sound weitergespielt.
    Find das spiel richtig gut, die Wertung absolut angemessen.

  4. 1.) Meine Wertung des Spiels auf der PS5 nach bisher 15 Stunden: Super! Bin schon lang nicht mehr so in Geschiche und Gameplay eingetaucht.
    2.) Frage: Ich finde die kleinen Horden in der ersten Region nicht. Deren Tages-Aufenthalte sind immer leer:
    - Horse Lake
    - O Leary Mountain
    - Little Bear Lake
    Deren Höhlen und auch das alte Häuschen sind tagsüber leer und in der Umgebung finde ich sie auch nicht. Wie ist das Möglich? Bin ich in der Story noch nicht weit genug fortgeschritten? Kann mir eigentlich nicht vorstellen, dass es daran liegt.

Hinterlassen Sie bitte einen Kommentar.

Seite 1