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Die Gilde 2 (Taktik & Strategie) – Die Gilde 2

Früher erfreuten uns Spiele wie Hanse, Patrizier oder Fugger mit Handel, Wandel und Intrigen im Mittelalter fast täglich. Doch solche Spiele sind rar geworden, was schade ist. Um so mehr freut es uns, dass 4HEAD der Gilde neues Leben einhauchten. Der zweite Teil, der jetzt bei JoWooD erschien, will mehr sein als eine bloße Wirtschaftssimulation. Ob das hinhaut, könnt ihr im Test nachlesen.

© 4HEAD Studios / JoWooD, Deep Silver

Spaß im Gerichtssaal

Ein witziges Element sind noch die Gerichtsprozesse, zu denen ihr mit schöner Regelmäßigkeit her zitiert werdet.

Auch wenn ihr vor Gericht intrigieren und bestechen könnt, solltet ihr hübsch bei der Wahrheit bleiben…

Die NPCs lieben es, euch auch für kleinste Verfehlungen beim Rat anzuzeigen. Dort

 solltet ihr auch unbedingt hingehen, weil ihr sonst Gefahr lauft, für vogelfrei erklärt zu werden. Versteckt ihr euch nicht richtig, kann das dazu führen, dass euer Charakter niedergestreckt und getötet wird. Ihr könnt euch rächen, indem ihr auch jemand anzeigt.

Ein solcher Prozess hat einen festen Ablauf, der stets damit beginnt, dass ihr der Anklage lauscht. Das Ganze läuft in der 3D-Nahansicht ab. Hier ergeben sich erst Hinweise, ob das Gericht den oft lächerlich klingenden Aussagen des Anklägers überhaupt glaubt. Erst gibt es eine Anzeige, die zeigt, wozu die Richter neigen. Dann müsst ihr eure Unschuld beteuern oder nicht. Steht die Verfehlung fest, ist es besser, das Mundwerk zu halten. Vor dem Urteil gibt es ein Phase, in der ihr das Gericht beeinflussen könnt. Von Anmachen bis Bestechung ist alles drin. Die Ratssitzungen laufen übrigens ganz ähnlich ab.

Verkorkster Multiplayer

Natürlich ist ein solches Spiel, bei dem es darum geht, seine Konkurrenten richtig in die Pfanne zu hauen, geradezu prädestiniert für mehrere Spieler. Intrigen, Bestechung und Mordanschläge machen gleich noch einmal so viel Spaß, wenn man damit menschliche Kontrahenten foppen kann. Daher will Die Gilde 2 prinzipiell auch im Multiplayer per LAN oder Internet spielbar sein. Allerdings gibt es erhebliche Probleme, die auch der erste Patch nur teilweise beseitigt. Was nützt der schönste Multiplayer, wenn ihr euch wegen unerfindlicher Fehler im System dafür nicht anmelden könnt.

Einige Bugs

Nach einigen wütenden Fanprotesten im Internet, hatte ich schon die Befürchtung, dass Die Gilde 2 vielleicht gar nicht laufen würde. Das ist allerdings zum Glück nicht der Fall, es ist spielbar. Das Spiel als bugfrei zu bezeichnen, wäre trotzdem ein gewagte Lüge, denn neben dem nicht funktionierenden Multiplayer sind es kleinere Sachen wie Logikfehler, die öfters mal den Spielspaß dämpfen. Was sucht etwa ein Räuber als Beisitzer bei Gericht? Nicht zu oft kommt es auch zu unerklärlichen Abstürzen. Dazu gehört leider auch, dass die Performance mit steigender Spieldauer immer mehr in die Knie geht, das kommt wohl daher dass immer mehr Leute umherstreifen. Der erste Patch beseitigt gröbste Schnitzer.

Mittelalterliches Äußeres

Rein äußerlich betrachtet, hinterlässt Die Gilde 2 einen guten Eindruck, obwohl bisweilen alles etwas

Auch von innen sehen die Gebäude je nach Größe schön aus.

mehr Licht vertragen könnte. Für eine Wirtschaftssimulation ist die Darstellung sogar fast überragend, auch wenn sie hier keine so große Rolle spielt wie in einem Actionspiel. Blickt ihr auf das Treiben in der Stadt bleibt tatsächlich der Eindruck einer lebendigen Ortschaft. Es gibt Tag- und Nachtwechsel, Regen und Schnee je nach Jahreszeit. Auch die dynamischen Schatten und das Wasser gehen in Ordnung. Viele kleine Details sorgen für Authentizität, was auch die Nahansicht relativ überzeugend macht, obwohl aus der Nähe alles etwas kantig und steif aussieht. Dennoch sind auch das Innere der Häuser und die Videos in Spielgrafik ansehnlich.

Die 3D-Spielwelten sind allerdings relativ klein, was aber nicht wirklich stört, da ihr ohnehin nicht umherstreift, weil es kaum etwas zu entdecken gibt. Kleine Quests oder Schätze hätten hier für mehr Entdeckerdrang gesorgt.

Sound

Bleibt noch die deutsche Sprachausgabe zu erwähnen, die professionell aufgenommen wurde, was leider noch nicht selbstverständlich ist. Auch einige bekannte Sprecher haben sich darunter gemischt, so der Ansager aus dem Vorgänger. Beachtenswert ist, dass fast jedes Gespräch vertont wurde. Der Inhalt der Gespräche ist nebensächlich, denn was gesprochen wird, ist wie in den Prozessen oft lächerlich. Überflüssiges Gequatsche im Stil von „Na dann kommen wir mal gleich zur Anklage…“ hätte man sich sparen können. Musikalisch geht das Spiel in Ordnung, da ansprechende Klänge geboten werden, die aber häufig nur verbergen, dass es kaum Geräusche gibt.
           

  1. das spiel hat richtig gute Ansätze, aber es wurden nicht alle Eventualitäten bedacht. Je mehr Gebäude man hat, desto langwieriger wird die Bedienung. Man muss jeden Marktwagen einzeln zum Markt schicken und die automatische Verwaltung der Gebäude scheint ein wenig verwirrt zu sein hinsichtlich dazu, was gekauft werden soll.

  2. moin,
    bei etwas langsameren systemen wie meinem muss man ziemlich lange schrauben bis das spiel ünberhaupt spielbar ist. sonst wartet man beim öffnen der einzelnen fenster schon mal gerne 3-4 minuten.
    jede menge user haben jede menge probleme mit ihren systemen, weil das spiel scheinbar als verbraucher-bug-test entwickelt wurde.
    was mich am meisten nervt, ist die unausgereifte ki.
    wenn ich im späteren spiel bei mehreren betrieben nicht mehr die karren von hand zum markt schieben will und die verwaltung dem system überlasse, wird das spiel ein graus.
    obwohl keine produktionsmittel mehr im lager sind, stehen die karrenschieber wie blöd rum. beim ständigen "die produktion wurde unterbrauchen" dreht man dann schon mal den ton weg.
    logischerweise ist damit dann auch kein taler zu machen.
    "karrenschieber tycoon" wäre der bessere titel.
    von mir dafür 50%, die restlichen punkte allenfalls beim gelungenen update.
    grüsse

  3. Also, die Steuerung ist beides, finde ich:
    der Spielfigur gibt man einen Zielpunkt mittels rechter Maustaste vor, so wie es in vielen Spielen üblich ist, also kein Problem, was die direkte Steuerung betrifft.
    Daß man in Gebäuden für die Kameraführung allerdings beide Maustasten drücken muß finde ich umständlich.
    Auch daß alle Informationen über die Spielwelt und dazu einige Bedienungselemente um den Bildschirm herum verteilt sind, macht die Steuerung nicht grade einfach:
    rechts ist die Gebäude-Liste, oben rechts ist ein kleines Fenster mit den drei steuerbaren Charakteren. Oben links ist das Porträt der gesteuerten Figur (ich meine, da konnte man dann, wie bei der Gebäude-Liste, Untermenüs aufrufen...bin mir aber nicht sicher, schon verdrängt).
    Und unten im Screen ist eine weitere Icon-Anzeige für verschiedene Handlungen.
    Der Bildschirm ist also fast rundherum mit Steuerungselementen umrahmt, eine freie Sicht auf das Geschehen gibt es also nicht.
    Was weitere Anmerkungen zur Steuerung angeht...an mehr kann ich mich nicht erinnern, sie ist mir zumindest nicht als Positivum im Gedächtnis haften geblieben.
    Positiv kann ich über Gilde 2 nur sagen: tolle Musik, schöne Grafik!
    Mehr Zeit und investiertes Geld hätte dem Spiel sicherlich gutgetan, dann wäre es DER Hit 2006 geworden, dann hätte Anno 1701 echt harte Konkurrenz bekommen (was die Zielgruppe an Spielern angeht).
    Derzeit ist es aber nur ein Abklatsch von Gilde 1 und rangiert unter "ferner liefen".

  4. Chewie1802 hat geschrieben:Du meinst die Familienplanung anhand des Stammbaums, der bei Vers. 1.1 irgendwann völlig leer war?
    Gut, in Vers. 1.15 ist der Stammbaum wieder da, dafür ruckelt das Spiel ab ca. 1432...oder friert ein...oder hat ein BtD. Mal ganz abgesehen von einigen Atmosphäre-Bugs (Leute laufen durch Gebäude oder andere Personen) ist das Spiel aber in Vergleich zu Gilde 1 soweit simplifiziert worden, daß selbst Tetris länger zu fesseln weiß.
    PC Games und Gamestar liegen mit 66% bzw. 69% schon ganz richtig.
    Schau an der Chewie1802 treibt sich ja doch noch in anderen Foren als im Dark & Light rum. Ich habe deinen Tipp noch immer beherzigt und mir Gilde2 noch nicht zugelegt. Bei uns in der Schweiz gibt es halt keine Videotheken die Computerspiele verleihen. Oder ich habe bis jetzt noch keine gesehen. Normalerweise wenn ich mir nicht sicher bin, ziehe ich mir es vorher auf BT, und wenn es brauchbar ist kaufe ich es. Leider ist dies ja ein deuscher Titel darum hab ich ihn dort wohl noch nicht gefunden. Reizen würde mich Gilde2 schon irgendwie aber vielleicht sollte ich einfach noch etwas warten bis die argsten Bugs und vorallem der Multiplayer gefixt wurde. Ich denke sowas wird man dann sicher bei 4Player erfahren.
    Eine Frage hätte ich dann aber schon noch zum test:
    Pro:
    + durchdachte Steuerung
    Kontra:
    - fummelige Bedienung
    Irgendwie müsstet ihr euch für einen Punkt entscheiden. Ist die Bedienung nun fummelig oder gut durchdacht?
    Gruss Naglfar/ DarkFuneral

  5. hm...mal schauen...
    gilde ausgeliehen, auf 1.10 gebracht, 2 minuten angeschaut...aufm desktop gelandet...ok...kann ja mal passieren...neu geladen...3 !!! minuten gespielt, kirche gebaut, frau ausgesucht...äh...rechner reboot...auch nett...auf 1.15 gedübelt...tja...äh...nix...affengriff (strg,alt,entf.)...neu laden...ok...geht...aber irgendwie wars mit 1.10 schneller...spiel beendet...in videothek zurück gebracht...grinsen vom kassenwicht kassiert...schönen tag noch...
    fazit: JoWood ist und bleibt eine katastrophe. keine dividende zahlen und das geld, was man ohnehin nicht hat, reinvestieren ist ja ne gute idee. nur kommt dabei nur sehr wenig bei rum hab ich den eindruck.
    hart erkämpfte 59% von mir wegen absoluter unspielbarkeit.

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