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Divinity: Dragon Commander (Taktik & Strategie) – Divinity: Dragon Commander

Aida ist meine zweite Frau. Und nicht die hübscheste, um ehrlich zu sein. Aber mein Herz trifft schon lange keine Entscheidungen mehr. Als ich diesen Feldzug begann, da war ich voller Ideale – zu meinen ersten Amtshandlungen gehörten gleiche Bezahlung für Frauen sowie gleichgeschlechtliche Ehen. Doch dann formierten sich mächtige Fronten und ein Dämon führte mich in Versuchung: Soll ich das Leben meiner Ehefrau für strategische Vorteile opfern? Nein, Aida ist nicht meine erste Frau. Und sie wird nicht meine letzte sein.

© Larian Studios / Daedalic

Heiße Action?

Eine Besonderheit ist natürlich meine Verwandlung zum Drachen, die ich fast jederzeit ausführen darf. Wie in einem Shooter schaue ich meinem schuppigen Alter Ego dann über die Schulter, feuere per Mausklick und löse Fähigkeiten aus, die dem Feind schaden oder

Online und LAN


Selbstverständlich erlaubt Divinity: Dragon Commander auch Mehrspieler-Gefechte – bis zu vier Feldherren nehmen daran teil. Entweder schlagen sie dabei nur eine Schlacht oder kämpfen in einer gemeinsamen Kampagne um die Vorherrschaft auf einer Weltkarte. © 4P/Screenshot

dem Freund helfen. Meine zweite Gestalt ist dabei sehr mächtig – die meisten Einheiten sind meinen Angriffen hilflos ausgeliefert. Nur vor Raketen und anderen Drachen sollte ich mich hüten!

Richtig gut gefallen mir die vielen Möglichkeiten, mit denen ich auch als Urechse meine Truppen bewege und Bauaufträge erteile; fast alle wichtigen Aufgaben kann ich in Drachenform erledigen. Leider ist das in der Hitze des eiligen Gefechts ausgesprochen fummelig, weshalb ich die Verwandlung mitunter hinauszögere oder vorzeitig beende.

Spiel’s noch einmal, Drache

Und trotz aller Übung: So wichtig es gerade auf den hohen Schwierigkeitsgraden ist, schon zu Beginn die richtigen Entscheidungen zu treffen, so unmöglich ist genau das, weil man ohne vorherigen Blick auf das Schlachtfeld ins kalte Wasser geworfen wird. Marschieren

Die globale Eroberung, der Kern des Spiels, ist spielerisch stärker als die hektische Echtzeittaktik.
Die globale Eroberung, der Kern des Spiels, ist spielerisch stärker als die hektische Echtzeittaktik. © 4P/Screenshot

große Verbände, leidet zudem die Übersicht, wenn beim Blick aus großer Höhe nur etliche übereinanderliegende Symbole die Einheiten markieren. Übersicht und Planung: Beides sieht kein Land im Vergleich mit einem Total War, das ebenfalls globale Strategie und taktischen Echtzeitkampf verbindet. Vielleicht zum Ausgleich darf ich jeden Kampf beliebig oft wiederholen – und spätestens an diesem Punkt verpufft die Idee des clever geführten Feldzugs in einer Wolke trivialer Trial&Error-Action.

Soll ich das Ergebnis eines kriegerischen Aufeinandertreffens vielleicht berechnen lassen oder heuere ich gegen teures Geld einen General an? Mit einer deutlich überlegenen Armee ist das möglich. Im Normalfall verliere ich durch die Berechnung aber unverhältnismäßig viele Einheiten oder gar Schlachten, die ich als Feldherr gewonnen hätte. Schade: So kann ich mich nicht auf die bessere globale Strategie mit ihren brisanten politischen Entscheidungen beschränken.