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EndWar (Taktik & Strategie) – EndWar

Wenn ein Entwickler verkündet, dass er „den Dritten Weltkrieg ins Wohnzimmer“ bringen will, dann werden Redakteure mit Konsolenerfahrung skeptisch. Wenn er dann noch das Wörtchen Revolution gebraucht, dann klingeln die Alarmglocken. Vor allem, wenn man ein Genre wie die Echtzeit-Strategie umwälzen möchte, in dem es seit Jahren nur um den Austausch von Szenarien oder Benutzeroberflächen geht. UbiSoft hat uns trotzdem neugierig gemacht, denn in EndWar erteilt ihr zum ersten Mal Befehle per Headset.

© Ubisoft Shanghai (360,PS3) / Funatics (DS,PSP) / Ubisoft

Die Macht der Sprache

[GUI_FLVPLAYER(width=300,height=188,STREAMINGID=18918,image=http://static.4players.de/premium/ContentImage/74/e7/67773-bild.jpg)]Video: Endwar lässt euch den Krieg per Spracherkennung steuern. Auf dem PC sieht das Ganze allerdings klar besser aus als in diesem Video für Xbox 360 und PS3.

Stellt euch vor, die Couch ist euer Kommandozentrum. Und sobald ihr den militärischen Mund aufmacht, tanzt alles nach eurer taktischen Pfeife. Das Gamepad liegt locker in der Hand, das Headset sitzt, vor euch tobt ein fiktiver Dritter Weltkrieg in 720p und die Truppen hören auf eure ins Mikrofon gesprochenen Befehle (vgl. Sprach-Video), sobald ihr eine Schultertaste gedrückt haltet. Los geht’s:

EINHEIT 3, KAMERA

Sehr schön: Die Kamera wechselt auf meine Kampfhubschrauber, denen ich jetzt quasi über die Rotorblätter schauen kann. Von hier oben habe ich eine gute Übersicht auf das Schlachtfeld direkt unter mir: Fabriken, Häuser, Kasernen, Zäune – da ist viel zusehen, aber wenn man ranzoomt, erkennt man bereits, dass die Schauplätze eher zweckmäßig als beeindruckend aussehen. Egal, die Sichtweite stimmt und es herrscht Krieg: Das Spielziel lautet, den Feind zu zerstören oder mehr Radarstationen als er zu besitzen.

EINHEIT 1, KAMERA

Ein Blick auf die Kaserne: Ihr könnt sieben spielbare Einheiten hier aufrüsten. Schön ist, dass eure Truppen Erfahrung gewinnen. PC-Generäle freuen sich zudem über die Wegpunktesetzung, auf die Konsoleros verzichten müssen.

Aha, jetzt wechselt die Kamera in die Perspektive der Bodentruppen – inklusive einem übel gelaunten Kommentar der Einheit. Jetzt hat man zwar das Gefühl, tatsächlich nah dran am Geschehen zu sein, da man sich auch umschauen kann, aber der Blickwinkel ist natürlich eingeschränkt; man sieht nicht, was außerhalb des Waldes oder irgendwo weiter hinten geschieht. Da eignen sich die Hubschrauber schon besser, um sich zu orientieren. Da es sich um eine der ersten Missionen handelt, kann ich auch noch nicht auf die Vogelperspektive des Kommandofahrzeugs zurückgreifen. Also zurück mit dem Befehl: EINHEIT 3, KAMERA.

Die schnelle Eroberung

Jetzt heißt es, nachdenken und klug vorgehen: Ich habe zu Beginn drei Einheiten (vgl. Soldaten-Video). Es gibt auf der Karte sechs Radarstationen, die mir nach der Eroberung nicht nur Befehlspunkte für mehr Truppen, sondern nach ihrem Ausbau auch Spezialaktionen wie Luftschläge oder Fallschirmjäger gewähren – es ist sehr wichtig, diese Punkte frühzeitig zu halten. Also spreche ich schnell drei Befehle hintereinander ins Mikro. Ob das klappt?

EINHEIT 1, SICHERN, ALPHA.

EINHEIT 2, SICHERN, BRAVO.

EINHEIT 3, VORRÜCKEN, WHISKEY.

Und siehe da, mein Wort ist ihnen Befehl: Meine schnellen Schützen bewegen sich zur nahen Radarstation Alpha, meine Pioniere richten sich im Laufschritt auf die nächste Radarstation Bravo aus und meine Kampfhubschrauber fliegen tief in das noch vom Nebel des Krieges bedeckte feindliche Gebiet, um dort evtl. die Infanterie vor der entfernten Radarstation Whiskey aufzustöbern und aus der Luft aufzureiben (vgl. Kampf-Video).

Eines muss man UbiSoft lassen: Das ist die beste Spracherkennung aktiv, die mir bisher in Spielen begegnet ist – egal ob PC oder Konsole. Selbst wenn man mal nicht ganz deutlich spricht und etwas schneller artikuliert, werden die Befehle akkurat umgesetzt. Das sorgt dafür, dass man sich selbst in hektischen Situationen auf seine Stimme verlassen kann. Auf dieser akustischen Seite haben die Entwickler vorbildliche Arbeit geleistet, auf die man für einen zweiten Teil bauen kann.