Cuts sind bekanntlich eine fiese Angelegenheit – vor allem, wenn der Gegner in den Folgerunden weiter auf die Platzwunde eindrischt und die Lage noch verschlimmert. Deshalb besteht die Aufgabe in der Karriere manchmal darin, diese Treffer zu verhindern. Pro Runde darf die Faust nur in einer maximalen Anzahl auf dem Cut landen – wird das Limit überschritten, geht es zurück zum nächsten Checkpunkt und man muss einen neuen Versuch starten. Man wird also im Laufe des Champion-Modus darauf konditioniert, unterschiedlich zu kämpfen – mal defensiv, mal offensiv, wenn es z.B. gilt, den anderen Boxer bereits in der ersten Runde auf die Bretter zu schicken.
Die KI hat in diesem Modus ebenfalls ein paar Besonderheiten zu bieten, denn Stärken und Charakteristiken treten hier deutlich stärker in den Vordergrund als bei den üblichen Auseinandersetzungen. So kämpft einer von den Gegnern z.B. bis ca. eine Minute vor Rundenende extrem
defensiv und dreht erst dann gewaltig auf. Ein anderer zeichnet sich vor allem durch seinen rechten Haken aus, den man auf jeden Fall vermeiden sollte. Den Höhepunkt bildet allerdings der Endkampf gegen Isaac Frost, den unsympathischen und arroganten Weltmeister im Schwergewicht – besser kann man die Dramatik und Spannung eines Kampfes kaum einfangen: Der Trainer trichtert mir seinen Schlachtplan ein, die Menge jubelt bei jedem Treffer und dann setzt auch noch Musik ein, um die Atmosphäre perfekt zu machen. In der ersten Hälfte seiner Karriere steigt Bishop allerdings noch im Mittelgewicht in den Ring – erst im Knast, der mit seinen „Straßenkämpfen“ einen herrlichen Kontrast zum offiziellen Boxen bietet, trainiert er sich zum Schwergewicht hoch. Auch eine Art der Frustbewältigung, denn nur aufgrund korrupter Cops und dem hinterlistigen McQueen ist er überhaupt erst unschuldig hinter Gittern gelandet. Leider ist der Abstecher in die faszinierende und abwechslungsreiche Welt des Andre Bishop schon nach etwa fünf Stunden vorbei und der Wiederspielwert hält sich aufgrund des streng linearen Ablaufs in Grenzen. Zumindest gibt es wie auch im übrigen Spiel vier Schwierigkeitsgrade, falls man neue Herausforderungen sucht. Obwohl der Champion-Modus schnell vorbei ist, gefällt mir dieser neue Ansatz ausgesprochen gut. Hoffentlich wird er in Zukunft weiter ausgebaut und bietet für einen höheren Wiederspielwert verschiedene Erzählstränge.
Mein Erbe
Wer auf Storyelemente pfeift und lieber seine eigene Erfolgsgeschichte schreiben möchte, ist beim Legacy-Modus richtig, der sich stark an der gleichnamigen Karriere des Vorgängers orientiert. Dabei hat man zunächst die Wahl, ob man sich mit einem bestehenden Boxer in der Weltrangliste nach oben schlagen will oder sich im umfangreichen Editor eine eigene Kampfsau bastelt. Wer will, kann sich dank PlayStation Eye, Microsofts Live Vision-Kamera oder über das Internet via Game Face selbst ins Spiel integrieren – Kinect als Alternative zur 360-Kamera wird leider nicht unterstützt. Genau wie die Highlight-Clips lassen sich auch selbst erstellte Boxer mit
Im Legacy-Modus kämpft man sich an die Spitze der Weltrangliste und verbessert seine Fähigkeiten in Trainingslagern. |
anderen Usern teilen. Es dürfte also auch hier wieder nur eine Frage der Zeit sein, bis Rocky-Charaktere, Prominente und Stars von der Community zum Download angeboten werden. Dabei erweist sich das Bewertungssystem als hilfreich, mit dem die Spreu vom Weizen getrennt wird…
Wie schon bei Round 4 wirkt die Karriere auch hier mit ihren nüchternen Menüs wieder extrem trocken, obwohl ein paar neue Elemente Einzug halten. Da wären zum einen die Preisgelder, die ab sofort in Besuche von Trainingslagern investiert werden müssen. Dort verdient man sich Erfahrungspunkte, die mittlerweile sehr viel freier auf die diversen Fähigkeiten des Boxers verteilt werden dürfen. Außerdem wird neuerdings zwischen Box-Skills und Fitness unterschieden. Um Erstere zu verbessern, versucht man sich wie gehabt in Trainings-Minispielen wie Sandsack-Boxen, Schlagbirne oder Ausweichen. Diese lassen sich auch außerhalb des Legacy-Modus anwählen, so dass man auch zwischendurch trainieren kann. Nervig: Konnte man im Vorgänger alternativ noch ein automatisches Training absolvieren, muss man hier immer selbst ran. Das ist ätzend für die Leute, die eigentlich nicht viel mit den Minispielen anfangen können und sich lieber nur auf die Kämpfe konzentrieren möchten. Wenn es um das Fitnesstraining geht, stehen dagegen ausschließlich automatisierte Übungen auf dem Programm, die vor allem mit dem steigenden Alter des Boxers immer wichtiger werden. Irgendwann verschiebt sich der Trainingsplan nahezu komplett auf den Fitnessbereich, wenn man jenseite der 35 noch in der Lage sein will,um mit den Jungspunden mitzuhalten. Deshalb sollte man sich in den ersten Karriere-Jahren vornehmlich auf den Ausbau seiner boxerischen Fähigkeiten konzentrieren und sich erst später gezielt der Fitness widmen.
Der Online-Ring
Schon lokal an einer Konsole macht es trotz der kastrierten Spielmechanik noch viel Spaß, sich gegenseitig auf die Zwölf zu hauen. Noch mehr hat der Champion allerdings im Onlinebereich zu bieten: Neben Standard- und Ranglistenkämpfen bekommt man auch die Möglichkeit, einen Boxclub mit Freunden und Bekannten zu gründen. Dort treten nicht nur „Vereinskameraden“ zur Clubmeisterschaft gegeneinander an, sondern auch andere „Gyms“ lassen sich herausfordern. Daneben gibt es auch wieder eine Online-Weltmeisterschaft, bei der man sich regional und weltweit in den Bestenlisten nach oben kämpft. Infos zu den Champions, aktuellen Ergebnissen sowie Sportnachrichten aus der wirklichen Welt liefert ein Lauftext, der ständig aktualisiert wird. Ein eigenes E-Mail-System gehört ebenfalls zur Ausstattung, so dass einer problemlosen Kommunikation auch ohne Headset nichts im Wege steht. Genau wie beim Vorgänger wirkt das Tempo während der Onlinekämpfe erneut leicht gedrosselt, doch dafür wird man von heftigen Lags oder Verbindungsabbrüchen verschont.
Also ich hatte es mir aus der Videothek ausgeliehen und finde es super!
Mittlerweile ist es sogar auf Platz2 der verkaufscharts.
Mein letztes Fightnight war Fight Night 2004. Dieses hat viel Spass gemacht und trotz der Schwächen damals hat man die Liebe im Produkt gespürt, es gab sogar umfangreiche Background und History Infos zu den Boxern im Spiel.
und außerdem sahen die Boxer 2004 ihren realen Vorbildern noch ähnlich, was in dem Spiel jetzt nicht mehr der Fall ist.
Ich bin ein wenig enttäuscht, die Präsentation im Legacy Modus ist staubtrocken, motiviert mich einfach nicht. Der Champion Modus ist okay, aber mehr als einmal spielt man den nicht durch, was dann?
Kampfverhalten, oder Verhalten nach einem Niederschlag teils völlig unglaubwürdig. ach ich könnte hier noch so viele Punkte aufzählen wo das Spiel schwächelt....das ist extrem viel Luft nach oben.
das Spiel ist solide (den Champion mode hätte man sich allerdings schenken und dafür die Präsentation im Legacy Modus deutlich verbessern sollen. Interviews, Weigh-In, News-Sendungen etc.) allerdings heftig verbuggt, was zur Zeit bei einigen (auch bei mir auf der PS3) dazu führt, dass der Legacy Modus und auch Teile des Online Modus sehr oft abstürzen.
EA hat hier sehr schlampige Qualitätssicherung betrieben. Mein Tipp an Boxing/Fight-Night Fans und solche die es werden wollen: wartet ab, bis die schweren Bugs gefixed wurden und legt Euch dann das Spiel zu - momentan verderben einem die Abstürze jeglichen Spass an diesem ansonsten gelungenen Game.
Online kommt es halt darauf an gegen wen man spielt, ist ja bei jedem game so.
@4players
Habt ihr das spiel überhaupt gespielt?
werde dann wohl auch champion erst als budget titel kaufen oder eben gar nicht. die total punch control fand ich seit teil 1 sehr geil und es ist schade, dass man die nach und nach "entschärft" hat.
was ich aber unfassbar finde ist das, was uns hier als "kampfdynamik" verkauft werden soll. die kämpfe sehen aus wie zwei fleischberge, die auf speed aufeinander einprügeln. realismus ade. schade...