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Gears of War 4 (Shooter) – Eine neue Gears-Generation

Nach der Aufwärmübung mit der Gears of War: Ultimate Edition dürfen die Entwickler von The Coalition jetzt ihre eigene Vision davon präsentieren, wie sie sich die Weiterentwicklung der Reihe nach dem Kauf der Marke von Epic Games unter der Flagge von Microsoft vorstellen. Gelingt Gears of War 4 die Kombination aus Neuanfang und Tradition? Oder fehlen dem Actionspiel die kreativen Ideen eines Cliffy B?

© The Coalition / Microsoft

Starker Einstieg

Der starke Einstieg in die Kampagne lässt Großes hoffen: Im Prolog wird der Blick zunächst auf die Vergangenheit gerichtet, bevor Lancer & Co an die neue Generation übergeben werden. Dabei steht eine Gedenkveranstaltung im Mittelpunkt, in der Jinn als Ministerpräsidentin der neuen Coalition of Ordered Governments die Veteranen ehrt, die bereits in den Pendulum-Kriegen gekämpft und auch die spätere Bedrohung durch die Locust erfolgreich abgewehrt hatten. Im Rahmen der Ansprache wird nicht nur von den Heldentaten berichtet, sondern man darf diese sogar in Form von Rückblenden selbst nachspielen. Eine tolle Idee, denn durch den gewählten Ansatz erlebt man die oft zitierten Pendulum-Kriege erstmals mit eigenen Augen, während die kleine Zeitreise zum Tag der Ankunft Erinnerungen an den Erstling weckt und dabei auch bekannte Figuren aus dem Gears-Universum im Kampf gegen die Locust-Brut zurück auf den Bildschirm holt. Hinzu kommt, dass man sofort mitten in die typische Gears-Action versetzt wird, die auch nach all den Jahren kaum etwas von ihrem Charme verloren hat. Das Verschanzen hinter der Deckung, das Rattern des Lancers, das immer noch geniale Reaktionsspielchen beim Nachladen und die knallharten Gefechte, eingebettet in eine sehenswerte Kulisse: All die Markenzeichen der Reihe kommen in Kombination mit dem gewohnt guten Spielfluss schon innerhalb der ersten Minuten zur Geltung und vor allem alte Hasen finden sich sofort wieder

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Bis sich die neue Gears-Generation mit den Locust herumschlagen muss, vergeht eine ganze Weile. © 4P/Screenshot

zurecht. Gears of War 4 fühlt sich sofort so an, wie sich ein Gears of War anfühlen muss! Und es bietet von Anfang an ein packendes Gemetzel inklusive XL-Gegner, für das die Reihe bekannt und geliebt wurde. Kurzum: The Coalition hätte den Einstieg kaum besser gestalten können!

Eine überfällige Ablösung?


Doch kaum folgt die Ablösung der alten Garde durch die neue Heldentruppe rund um J.D. Fenix, geht es zunächst kontinuierlich bergab und auf die anfängliche Begeisterung folgt eine zunehmende Ernüchterung. Das liegt nur bedingt an den neuen Figuren, die im Vergleich zu den Muskelpaketen der Vorgänger weder über den rauhen Charme noch über eine ähnlich beeindruckende Präsenz verfügen. J.D. hat als Sohn des Kriegshelden Marcus Fenix auf den ersten Blick nur wenig mit seinem alten Herren gemein: Mit seiner braunen Jacke, den weichen Gesichtszügen und lässigen Sprüchen erinnert er an eine Mischung aus B.J. Blazkowicz und Nathan Drake, der etwas zu viel Anabolika geschluckt hat. Letzteres wird noch dadurch verstärkt, dass J.D. auch noch die deutsche Synchronstimme des Uncharted-Abenteurers besitzt, die sich trotzdem prima in den Reigen der professionellen Sprecher einreiht. Die erfreulich gute Vertonung und Abmischung raubt dem vierten Teil zwar etwas den Trash-Faktor, der in den Vorgängern durch die unfreiwillig komischen Dialoge noch gefördert wurde. Aber ich bin froh, dass Microsoft schon seit einer Weile erkannt hat, in eine qualitativ hochwertige Lokalisierung zu investieren und lieber Profis in den Sprecherkabinen vor das Mikrofon zu zerren.

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Es lauern auch neue fiese Bedrohungen in der Dunkelheit. © 4P/Screenshot

Das neue Gears-Trio wird abgerundet von Delmont „Del“ Walker, der mit amüsanten Sprüchen vor allem für den Humor zuständig ist, und Kait Diaz, die trotz ihres vergleichsweise zierlichen Körperbaus ebenfalls ordentlich austeilen und einstecken kann. Auch Marcus steht den neuen Protagonisten zeitweise zur Seite und beweist, dass er noch lange nicht zum alten Eisen gehört, sondern als Gear der alten Schule immer noch locker mit den vergleichsweise blassen Jungspunden mithalten kann. Wie immer lässt sich die Kampagne nicht nur alleine, sondern auch kooperativ bestreiten – und das sowohl online als auch lokal am geteilten Bildschirm. Diesbezüglich gibt es allerdings einen kleinen Wermutstropfen: Konnte man bei Gears of War 3 mit bis zu vier Spielern gemeinsam losziehen, beschränkt man den Koop-Modus hier auch online auf ein Duo, das von KI-Mitstreitern begleitet wird. Letztere hinterlassen übrigens einen guten und aufmerksamen Eindruck: Sie sind zwar nicht ganz so treffsicher und wuseln in Ruhephasen seltsam durch die Gegend, bewegen sich aber ansonsten clever, suchen gut Deckung und eilen umgehend zu Hilfe, sobald ein Teamkamerad zu Boden geht – Fähigkeiten, die übrigens auch die Locust ganz gut beherrschen.


  1. sourcOr hat geschrieben: 03.08.2021 10:04 Ich dachte das unterstützt auf PC gar kein HDR?
    Das Spiel unterstützt alles (Außer Raytracing). Die Optionen in den Grafikeinstellungen sind selbst mir zu viel gewesen :lol: Technisch Vorbildlich :!:

  2. Bin nicht sicher ob ich das hier schon gepostet habe....ABER das Game ist auf einem Gaming PC mit 4K und HDR fantastisch anzusehen. Da reichen auch die 60 FPS @ 4K, wunderbar smooth die Gefechte.
    Noch fantastischer sind die schier endlosen Einstellungen in den Grafikoptionen. Respekt, So muss das sein. Vorbildlich.
    Von einem technischen Standpunkt gesehen ein fettes Ding und astrein auf PC.
    Bin gespannt wie man es mit der "Next Gen" Version anstellt, bin aber guter Hoffnungen, bis auf debile KI und Physik.

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