Ich habe selten ein Spiel erlebt, bei dem der Anteil und Wechsel zwischen adrenalinhaltigen Bosskämpfen, Geschicklichkeitseinlagen, Rätseln und Erkundung so gut ausbalanciert ist wie hier. Am besten lässt sich der Spielverlauf mit einem Musikstück vergleichen, dass mit einem pompösen Intro im Stil der Star Wars-Theme beginnt, dann ruhigere Töne anschlägt und sich langsam wieder zum großen und lauten Tamtam steigert. Dabei gehen die Rätsel weit über simples „Hebel-Umlegen, um Tür zu öffnen“ hinaus – stattdessen ist eine Kombination aus räumlichem Denken, Geschicklichkeit und einem guten Timing gefragt. So ist man später z.B. in einem Labyrinth aus riesigen Kisten unterwegs, die sich genau wie im Film „Cube“ verschieben und drehen können. Ist man erst im Inneren der Kisten, ergeben sich durch die Drehungen vollkommen neue Ausgangspositionen, die für das Lösen von Rätseln in Betracht gezogen werden müssen. In den Gärten des Olymps sind dagegen in erster Linie perspektivische Vorstellungskraft sowie Kombinationsfähigkeiten gefragt,
wenn man weiterkommen will. Praktisch: Man muss Objekte nicht länger erst auf Plattformen schieben, um sie drehen zu können, sondern erledigt das jetzt einfach mit dem rechten Analogstick. Man merkt, dass sich die Designer Gedanken gemacht haben und mehr abliefern wollten als das gewohnte Standardprogramm, das man bei manchen Mitbewerbern findet. Und sie haben es geschafft.
Mit Köpfchen durch die Dunkelheit
Eine schöne Neuerung findet sich außerdem mit dem Kopf des Helios: Hat man diesen erstmal von seinem eigentlichen Besitzer abgetrennt, lässt er sich in dunklen Höhlen und Räumen genau so verwenden wie etwa die Taschenlampe in Silent Hill: Shattered Memories. Außerdem lassen sich Gegner blenden, wenn man zuvor die Kraft auflädt. Zusätzlich hat der Kopf eine weitere nützliche Eigenschaft: Er kann versteckte Objekte wie Türen, Gemälde, Kisten oder Gegenstände sichtbar machen, wenn man direkt auf sie zeigt. Dazu muss man einfach Ausschau nach einem feinen Goldstaub halten, hinter dem sich meist eine Überraschung verbirgt. Dadurch ergibt sogar das relativ häufige Backtracking, als das erneute Aufsuchen von bereits bekannten Schauplätzen, einen Sinn, da man erst später mit Helios‘ Kopf ausgerüstet ist. Trotzdem hat man es hier teilweise etwas übertrieben – ich hätte lieber weitere Orte besucht anstatt z.B. immer wieder in der Schmiede oder bei den drei Richtern zu landen… Was nicht heißen soll, dass keine Abwechslung geboten wird. Ganz im Gegenteil: Die „Revenge-Tour“ des Spartaners führt ihn u.a. zurück in den Hades, in die Stadt Olympia, den Tartarus, auf und sogar in Titanen wie Gaia und Kronos sowie das Labyrinth des Daedalus – und direkt ins Schlafgemach der attraktiven Aphrodite, wo die obligatorische, aber in diesem Fall bewusst optionale Sexszene wartet, die dieses Mal – wie versprochen – in die Geschichte eingebunden wurde. Das Artdesign ist ähnlich genial wie bei Dantes Inferno; nur auf eine andere Weise: Während der Abstieg durch die neun Höllenzirkel vor allem durch verstörende Motive visualisiert wurde, überzeugt God of War III vor allem durch die unglaubliche Größenwirkung und die monumentale Architektur der antiken Götterwelt. Während die Konkurrenz aus dem Hause EA zudem gegen Ende merklich abbaut, hält der Sony-Krieger während seiner ganzen Reise das extrem hohe Niveau der Kulissen und die Abwechslung aufrecht. Ich habe in den gut zehn Stunden keinen Moment erlebt, bei dem ich mich gelangweilt habe oder hoffte, einen Schauplatz schnell hinter mich zu bringen. Stattdessen blieb ich manchmal sogar stehen, um einfach die fantastische Aussicht zu genießen, wenn in der Ferne Tornados toben und die Erdoberfläche von glühenden Lavaflüssen durchzogen wird, die wie pulsierende Adern wirken. Neben der Metzelaction und Rätseln stehen zwischendurch auch immer wieder Trial & Error-Passagen auf dem Programm, bei
Die Kämpfe gegen die Endgegner (im Bild: Hades) zählen zu den spielerischen Höhepunkten und sind eine echte Herausforderung. |
denen man z.B. über brüchige Plattformen laufen oder einer nahenden Feuerwand entkommen muss. Diese zehren zwar manchmal an den Nerven, doch verzichtet man wenigstens auf frustrierende Balance- und Hüpfabschnitte, die einen in den beiden Vorgängern noch zur Verzweiflung getrieben haben.
Abgehoben
Besonders gelungen sind die Ikarus-Sequenzen, in denen man in bester Arcade-Manier mit blitzschnellen Reflexen Hindernissen wie herabfallenden Feuerbällen sowie Barrikaden ausweichen muss, während Kratos immer schneller wird. Etwas unfair ist dagegen, dass nach einem Zusammenstoß die Sicht kurzzeitig so stark behindert wird, dass man oft dem nächsten Hindernis nicht mehr ausweichen kann und der Gesundheitsbalken folglich rapide abnimmt. Allerdings sind die festen Speichermöglichkeiten sowie Rücksetzpunkte (via Autosave) fair verteilt, so dass ein neuer Versuch kein langes Abklappern von Abschnitten benötigt, die man zuvor schon erfolgreich gemeistert hat. Ein weiteres schönes Element, das für Abwechslung sorgt, ist der kurze, aber gelungene Koop-Abschnitt mit einem KI-Partner, den man zwischendurch unter Zeitdruck aus Fallen befreien oder über Hindernisse helfen muss. Zudem macht sich Kratos vermehrt die Fauna der Welt zunutze: So kann er z.B. ab und zu einen Feuer speienden „Mini-Cerberus“ zähmen oder einen Greif anlocken, mit dessen Hilfe er tiefe Abgründe überquert, für die seine (im zweiten Teil angeschafften) Ikarus-Flügel nicht ausreichen würden.
Habs mir jetzt endlich mal für nen 10er gegönnt und muss sagen, dass ich das Spiel ziemlich überbewertet finde. An 2 Abenden war es durch und nebenbei auch 80% der Trophäen, ohne auf diese geachtet zu haben. Die Inszenierung und Grafik ist durchaus der Hammer, wenn auch die brutalen Hinrichtungen manchmal eine ziemliche Perversion sind. Das Kampfsystem ist ziemlich einfach und stumpf, bei manchen Bossen wird es schwerer, wenn man den Angriffen ausweicht, anstatt alles zu ingorieren und einfach draufzuhauen.
Mehr als 10€, ist es nicht wert. Nach den 2 Abenden, werde ich es wohl eh nie wieder spielen.
Unter Pro (Sontiges), hätte man ruhig "keine Installation nötig!" hinzufügen können.
Finde das sollte hervorgehoben werden. GoWIII bringt immerhin 35GB auf die Waage. Für jemanden, dessen HD randvoll ist, sicherlich ein Positives.
Das Game ist die Perversion himself, im positiven Sinne.
Sollte man aufjedenfall mal gespielt haben, ein Bild gewaltiges episches Game. Und nicht die gewaltige 5.1 Anlage vergessen die ist bei diesem Titel pflicht